Landgericht Bochum Spritztour mit „Moped-Panda“: Haft für notorischen Verkehrssünder

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Eine Spritztour mit einem antriebsgedrosselten Fiat Panda auf der Hertener Straße führt für einen Familienvater (47) wohl so gut wie sicher ins Gefängnis: Das Landgericht Bochum bestätigte in der Berufung eine erstinstanzliche Verurteilung des vielfach vorbestraften Verkehrssünders zu vier Monaten Haft.

Der Handwerker war im Mai 2020 mit seinem auf maximal Tempo 25 gedrosselten Panda von einem Motorradpolizisten angehalten worden war. Der hafterfahrene 47-Jährige besitzt seit Jahren keinen Pkw-Führerschein, hatte sich daher diese Alternative zugelegt. Der Panda war seit 2012 als Pkw außer Betrieb gesetzt worden. Nach einem technischen Umbau entsprach er leistungsmäßig einem Leichtkraftfahrzeug. Auch war er als ein solches versichert, angebracht war ein Moped-Kennzeichen.

Der große Haken: Der Panda hätte in dieser Form nie auf die Straße gedurft. Ein Sachverständiger hatte moniert, dass der umgebaute Panda allein schon mit Blick auf Maximal-Gewicht und Hubraum zwei wichtige Lkfz-Voraussetzungen nicht erfülle. Weil der 47-Jährige zigfach als Verkehrssünder vorbestraft ist und unter Bewährung stand, legte die Berufungskammer ihm ein besonders Maß an Sorgfalt auf. „Sie hatten sich vor der Fahrt bei der Zulassungsbehörde erkundigen müssen“, monierte Richter Nils Feldhaus. Das Urteil lautet auf fahrlässiges Fahren ohne Fahrerlaubnis.

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