
Die Stadt hat ihren Beschäftigten ein Impfangebot gemacht, das am 9. Juni im Impfzentrum startet. Bislang haben sich etwa 400 der rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür gemeldet, heißt es aus dem Rathaus. Erst am Mittwoch (2. Juni) hatte der Kreis mitgeteilt, dass im Impfzentrum auf dem Konrad-Adenauer-Platz wegen Impfstoffmangels im Juni voraussichtlich keine Erstimpfungen durchgeführt werden können. Genau dort bekommen die städtischen Beschäftigten aber ihre Dosen von ihrem Betriebsarzt verabreicht.
Konfliktpotenzial sieht die Stadt nicht. Man habe den Impfstoff beim Land beantragt, die Bewilligung liege nicht in der Hand der Verwaltung, so Sprecher Hermann Böckmann. „Wenn wir sämtliche 400 beantragte Dosen bekommen würden, könnte ich verstehen, dass man womöglich eine Bevorzugung unterstellt.“ Er rechne deshalb nicht mit einer Welle der Entrüstung.
Interne Priorisierung auf Kreisebene grob abgestimmt
Bereits im Ausschuss für Personal und Digitalisierung am Mittwoch (2. Juni) hatte Fachbereichsleiterin Ulla Simon die Impfpläne im Rahmen eines Status-Berichts der Stadtverwaltung zur Lage während der Corona-Pandemie vorgestellt. Weil die Planung mit dem Betriebsarzt erst tagesaktuell habe abgeschlossen werden können, schaffte die Information es nicht mehr in die Ausschussvorlagen. Wie viele Impfdosen man insgesamt bekomme, stehe noch in den Sternen. Simon erklärte weiter, dass eine interne Priorisierung der Beschäftigten erfolge.
Dazu Böckmann: „Was die Priorisierung angeht, haben wir auf Kreisebene mit den anderen Städten einen groben Rahmen abgestimmt. Wobei nicht auszuschließen ist, dass es in Einzelfällen auch mal zu unterschiedlichen Handhabungen kommen wird.“ Verwaltungsintern sei der Prozess der Priorisierung noch nicht abgeschlossen, die Gespräche dazu dauerten noch an.
Feuerwehr, KOD und ASD sind teilweise bereits geimpft
Der Stadtsprecher weist darauf hin, dass ebenfalls in Absprache mit dem Kreis bereits Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwehr, des Kommunalen Ordnungsdienstes und des Allgemeinen Sozialen Dienstes geimpft worden seien, da diese „zu den Berufsgruppen mit besonders vielen Bürgerkontakten gehören und deren Tätigkeit von besonderer Relevanz ist“. Dafür, so Böckmann, habe es keinen zentralen Termin gegeben. Vielmehr seien die betroffenen Beschäftigten angerufen worden, wenn Dosen im Impfzentrum übrig geblieben seien.
Im Personal- und Digitalisierungsausschuss informierte Fachbereichsleiterin Simon auch über Corona-Infektionen in der städtischen Belegschaft. So habe man im laufenden Jahr zwölf positiv auf Covid-19 getestete Beschäftigte zu verzeichnen. Von den rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung hätten sich 145 „ansteckungsverdächtige Personen“ seit Jahresanfang in Quarantäne begeben – davon 32 auf behördliche Anordnung. Simon: „Die kalkulatorischen Kosten dieser Quarantäne-Maßnahmen belaufen sich aktuell auf rund 124.000 Euro.“
70.400 Selbsttests angeschafft
Um den Infektionsschutz umzusetzen, habe die Verwaltung bislang 70.400 Selbsttests angeschafft. Diese würden auf Grundlage der Anzahl der Beschäftigten in den Abteilungen verteilt. Dieser Bestand, so Simon, sichere das durch die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung festgelegte Angebot durch den Arbeitgeber bis Ende Juli 2021. Vor dem Hintergrund der Geltungsdauer der Verordnung bis zum 30. Juni bestehe somit ausreichend Reaktionszeit, um eventuell neue gesetzliche Maßnahmen umzusetzen.
Im Homeoffice hätten „zu Spitzenzeiten“ 25 Prozent der Beschäftigten gearbeitet. 677 personalisierte Zugänge zu den Servern der Verwaltung stünden dafür zur Verfügung. Simon: „Wenn die Infektionszahlen so geschmeidig bleiben, wird Homeoffice zwar weiter möglich sein, aber nicht mehr über ein bestimmtes Pensum hinaus.“