
Vor einem Jahr haben die Firmen Tier und Spin die ersten 300 E-Roller im Stadtgebiet verteilt, später kam noch der Anbieter Lime hinzu. Doch die moderne Form der „Nahmobilität“ rief auch gleich Kritik auf den Plan. Und genau die Befürchtungen von damals prangern „Die Linken“ nun an: Die E-Scooter werden von den Nutzern nicht ordentlich geparkt, sondern einfach irgendwo hingeworfen. Die Ratsmitglieder Monika Schwarz und Erich Burmeister wollen, dass sich Politik und Stadtverwaltung mit dem Problem auseinandersetzen und haben darum einen Ratsantrag auf den Weg gebracht.

Vonseiten der Verwaltung hieß es bisher immer, dass die Stadt es den Roller-Vermietern nicht verbieten könne, ihr Geschäft aufzuziehen. „Andere Städte machen es den Anbietern nicht so leicht“, betont Burmeister. So hätten einige Kommunen die Miet-Roller ganz untersagt. So weit gehen die Forderungen „Der Linken“ aber nicht. „Andere Städte weisen aber konkrete Abstellbereiche für die E-Scooter aus“, nennt er eine Alternative. Und teilweise würden auch die Anbieter mitziehen und von ihren Kunden erwarten, dass sie die Zweiräder ebenfalls an festen Punkten wieder abstellen. „Tun sie das nicht, läuft die Uhr weiter und die Nutzer müssen für die Kosten aufkommen“, erläutert er. Auf keinen Fall dürfe die Stadt dem Treiben weiterhin tatenlos zuschauen und müsse die Anbieter mehr in die Pflicht nehmen.
Auf Gehwegen zwei Meter frei lassen
„Aber es hält sich ja niemand dran“, bemängelt Burmeister, „und die störend abgestellten E-Scooter sind keine Kunst im öffentlichen Raum, sondern eine Gefahr.“
Doch nicht nur beim Parken herrsche Rücksichtslosigkeit vor. „Die E-Scooter sollen auf Radwegen fahren, wenn es die nicht gibt, auf der Straße. Das juckt aber auch die wenigsten“, hat der „Linken“-Chef beobachtet: „Die fahren, wie sie wollen, in allen Richtungen, auf dem Bürgersteig, auch nah an den Eingängen vorbei, sodass die Fußgänger aus dem Weg springen müssen.“ Die Vorgabe, dass nur eine Person auf einem Roller fahren dürfe, werde häufig ignoriert. „Sehr oft stehen die da zu zweit drauf, und meistens sind es junge Leute.“ Ob die immer das erforderliche Mindestalter von 14 Jahren hätten, sei ebenfalls fraglich. Das müsse verstärkt kontrolliert und auch geahndet werden.