
Noch ist Recklinghausen ein fast unbeschriebenes Blatt auf der Karte für sogenannte Refill-Orte, also Nachfüll-Orte, in Deutschland. Das wollen die Altstadtschmiede und das Fachforum Stadtentwicklung der Lokalen Agenda mit einer besonderen Aktion zum Tag des Wassers am 22. März ändern.
„Wir möchten möglichst viele Geschäfte motivieren, sich als Refill-Stationen einzutragen, um so Menschen zu ermöglichen, bei Bedarf ihre Trinkflaschen mit Leitungswasser aufzufüllen“, erklärt Altstadtschmiede-Geschäftsführerin Birte Gooßes. Das Prinzip ist simpel: Die beteiligten Einzelhändler erhalten einen Sticker, den sie gut sichtbar im Schaufenster platzieren, tragen sich online in der Refill-Karte ein und warten auf durstige Besucherinnen und Besucher.
Altstadtschmiede übernimmt Refill-Koordination
„Wir machen es als Altstadtschmiede nicht nur vor, sondern übernehmen jetzt auch die Koordination, bestellen die Sticker für alle, kümmern uns um die Registrierung auf der Webseite.“ Wer dabei sein will, muss sich also nur per Mail bei Birte Gooßes (birte.goosses@altstadtschmiede.de) melden.
Neun Unternehmen in der Innenstadt machen schon mit. Noch sei bei dem nachhaltigen Projekt viel Luft nach oben. Die Werbetrommel rühren wollen Birte Gooßes und Jessica Burri von der Lokalen Agenda am Mittwoch, 22. März, dem Tag des Wassers. „Ab 15 Uhr ziehen wir quasi als klingender Walking-Act mit Bollerwagen und Musik durch die Innenstadt, bringen die Sticker zu den beteiligten Händlern, verteilen mehrsprachige Flyer, auf denen alle Geschäfte vermerkt werden, und Postkarten mit dem Motto ,Kein Leben ohne Wasser‘“, so Jessica Burri. Mit an Bord haben die Kooperations-Partner an diesem Tag auch 100 vom Palais-Vest-Management gespendete Mehrweg-Flaschen, die an die Einkaufsbummler verschenkt werden.
Emscher-Sagen mit Klang und Musik vorm Gasthaus
Ab 17 Uhr präsentiert Musikerin Jessica Burri dann zwei Emscher-Sagen mit Klang und Musik vorm Gasthaus. Alle sind herzlich eingeladen. Statt Eintritt hoffen die Akteure auf Spenden für das Gasthaus.
Mit dem Ziel, den Verpackungsmüll zu reduzieren, hatte die Recklinghäuser FDP schon vor einigen Monaten die Einrichtung von Refill-Stationen in Recklinghausen gefordert. Per Antrag wurde die Verwaltung gebeten, entsprechende Schritte in die Wege zu leiten. Das Stadtmarketing hat inzwischen schon über seinen Verteiler auf das Vorhaben aufmerksam gemacht und die ersten Händler motiviert.
Mehr als 6000 dieser Refill-Orte weist eine Karte auf der Webseite von Refill-Deutschland aus. Neben gekennzeichneten Geschäften oder Behörden könnten auch öffentliche Brunnen als Wasser-Tankstelle für alle fungieren. Kein offizieller Refill-Ort, aber ebenso nutzbar ist zum Beispiel der Trinkwasserbrunnen neben dem Fontänenfeld auf dem Altstadtmarkt.