
Das kommt immer wieder vor: Die Baustelle ist lange fertig, die Arbeiten sind abgeschlossen, aber die Baustellenschilder bleiben stehen, irritieren die Verkehrsteilnehmer und nerven die Anwohner. So just geschehen im Westviertel.
Ein Leser dieser Zeitung, der sich tagelang vergeblich bemüht habe, den Besitzer der vergessenen Schilder vor seiner Haustür auszumachen, wandte sich hilfesuchend an die Redaktion. „Niemand ist zuständig, ständig werde ich weiter verwiesen, das kann doch nicht sein.“
Gemeint ist in diesem Fall der Bereich um Moltke-, Herder-, Gerhart-Hauptmann- und Gustav-Freytag-Straße. Kanalbauarbeiten hatten hier vom 14. Juni bis Anfang Juli – inklusive einer Verlängerung – für die Vollsperrung der Moltkestraße zwischen den Hausnummern 14 und 25 gesorgt. Umleitungen wurden ausgeschildert. Die Baustellenschilder stehen bis heute – zum Teil auch im Weg – und führen Ortsunkundige in die Irre.
Einrichten von neuen Baustellen hat Priorität
Das Ordnungsamt hatte die Baustelle an der Stelle zwar genehmigt, für die Verkehrssicherung und damit für Aufbau und Abbau der Schilder zuständig sei jedoch die Firma SLT Verkehrstechnik GmbH aus Recklinghausen, erklärt Stadt-Sprecherin Isabel Wessels auf unsere Nachfrage. Das Ordnungsamt werde den Hinweis weitergeben, sodass die Schilder zeitnah abgeholt würden.
Dass das ganz so schnell gehen wird wie gehofft, bezweifelt der Recklinghäuser Niederlassungsleiter der Firma SLT Verkehrstechnik mit Sitz an der Straße Zum Wetterschacht 29. Dort kämpft man aktuell mit einem hohen Krankenstand seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Urlaubszeit sorge für weitere Personallücken – bei randvollen Auftragsbüchern. Ein Sprecher der Firma: „Natürlich bauen wir die Verkehrssicherungsschilder in der Regel zeitnah ab, aber momentan fehlen mir einfach die Leute. Das Einrichten der neuen Baustellen hat jetzt Priorität.“