Kultur verbindet Verrat und Versöhnung landen auf der Bühne

Humanismus und der Toleranzgedanke der Aufklärung sind die Themenschwerpunkte in dem Stück „Nathan der Weise“. Besonders bekannt: die dort auftauchende Ringparabel. © Volker Beushausen
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Die Theaterproduktionen handeln von Verrat, Toleranz und dem sozialen Miteinander, heute und damals. Sie werden im September und Oktober in Recklinghausen auf die Bühne gebracht. Mit der Produktion „Wir haben Worte“ ist ein echter Geheimtipp dabei. Es geht um ein emotionales Treffen nach den Terroranschlägen in Paris 2015, das erstmals auf einer Bühne zu sehen sein wird.

In dem Theaterstück „Der Verräter“ geht es um das Schicksal des ehemaligen Chefredakteurs der türkischen Tageszeitung Cumhuriyet, Can Dündar. © Volker Beushausen © Volker Beushausen

Den Auftakt macht die Inszenierung „Verräter“ am 13. September. Sie handelt vom Schicksal des ehemaligen Chefredakteurs der türkischen Tageszeitung Cumhuriyet, Can Dündar, der 2015 geheime Waffenlieferungen aufdeckte und mittlerweile im Exil in Berlin lebt. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es ein Nachgespräch mit Dündar und Regisseur Christian Scholze.

„Der Trafikant“ ist die Bühnenfassung von Robert Seethalers Bestseller-Roman. Der Roman zeigt ein Jahr im Leben des Franz Huchel während der Ereignisse in Österreich vom Spätsommer 1937 bis zum Juni 1938. © Volker Beushausen © Volker Beushausen

Am 15. September folgt mit „Der Trafikant“ die Bühnenfassung von Robert Seethalers Bestseller-Roman, der auch Thema im Zentralabitur NRW war. Auch im Anschluss an diese Vorstellung wird es ein Nachgespräch geben. Der Klassiker „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing wird am 29. September im Festspielhaus zu sehen sein. Diesmal findet vor der Vorstellung um 18.15 Uhr ein „Nathan – Warm up“ mit Dramaturg Christian Scholze und Theaterpädagogin Katrin Kleine-Onnebrink statt. Dabei nähert sich das Publikum der Inszenierung gleich zweifach: dramaturgisch – mit Infos rund um die Produktion vom Konzept bis zur Premiere – und theaterpädagogisch – spielerisch rund um die Rolle der Zuschauer.

Emotionales Finale thematisiert Terroranschläge

Zum Finale gibt es die besonders emotionale Uraufführung des Buches „Il nous reste les mots“ (deutsch: „Wir haben Worte“) von Georges Salines und Azdyne Amimour, die am 8. Oktober im Ruhrfestspielhaus weltweit erstmals als Theaterstück gezeigt wird. Darin geht es um den 13. November 2015. Den Tag, an dem sich einer der schlimmsten Terroranschläge der vergangenen Jahre in Paris ereignete. 130 Menschen starben, 683 wurden verletzt. Unter den Opfern ist die 28-jährige Lola Salines. Mit ebenfalls 28 Jahren kommt Samy Amimour, einer der Täter, ums Leben. Zwei Jahre später kommt es zu einer emotionalen Begegnung zwischen den betroffenen Vätern. Beiden wird bewusst, dass sie Opfer sind und ein Kind verloren haben. Beide wissen, dass der einzige Weg des Kampfes gegen den Terror im Miteinander liegt.

Dialog ist erstmals auf der Bühne zu sehen

Der Dialog der beiden Männer erschien Anfang 2020 als Buch und erhielt international Aufmerksamkeit. In einer Bühnenfassung unter dem Titel „Wir haben Worte“ ist er am 8. und 9. Oktober dieses Jahres erstmals auf einer Bühne zu sehen. Vor der Vorstellung wird es eine Einführung geben.

Info: Karten sind ab Montag, 28. Juni, an den bekannten Verkaufsstellen erhältlich. An diesem Tag wird auch das komplette Programm für die Saison 2021/2022 veröffentlicht.

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