Kosten Aldi erhöht drastisch die Lebensmittelpreise – Historische Preissteigerung erwartet

Wegen stark gestiegener Kosten erhöht der Discounter Aldi am Montag abermals seine Preise. © picture alliance/dpa
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Wegen stark gestiegener Kosten erhöht der Discounter Aldi ab Montag abermals seine Preise. Fleisch, Wurst und Butter würden dann „deutlich teurer“, sagte Aldi-Nord-Kommunikationschef Florian Scholbeck der dpa. Es soll zu einem historischen Preisanstieg kommen.

Genaue Zahlen will Aldi nicht nennen. Die WAZ indes berichtet davon, dass die Butter um 30 Prozent teurer werde solle. Der Konzern, so heißt es weiter, gehe davon aus, dass die Einkaufspreise für Lebensmittel in den nächsten Wochen zwischen 20 und 50 Prozent teurer werden könnten. Grund hierfür seien höhere Preise, die Aldi seinen Lieferanten zahlen müsse.

„Seit Beginn des Ukraine-Krieges gibt es Sprünge bei den Einkaufspreisen, die wir so noch nicht erlebt haben“, betonte Scholbeck gegenüber der dpa. Dies liege auch daran, dass Futter- und Düngemittel sowie Energie sich verteuert hätten. Das wiederum hätten die Landwirte bei ihrer Viehhaltung und die fleischverarbeitende Industrie zu spüren bekommen. Bald sollen die drastischen Preissteigerungen dann auch die Kunden erreichen.

Fast alle Firmen aus Nahrungs-Einzelhandel planen Preiserhöhungen

Der WAZ zufolge sieht sich auch Aldi Süd veranlasst, die Preise anzuheben. Und mit seinem Vorgehen ist der Discounter keineswegs allein – im Gegenteil: Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher müssen auch bei anderen Discountern und in Supermärkten tiefer in die Tasche greifen als zuvor.

Aldi erhöhte bereits vor zwei Wochen die Preise für etwa 160 Artikel, eine Woche später verteuerten sich 20 weitere Artikel. Wettbewerber zogen nach. Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten ließen „sich steigende Verkaufspreise in der gesamten Branche […] nicht immer vermeiden“, teilte zum Beispiel Edeka vergangene Woche mit. Laut einer unlängst publizierten Befragung des Ifo-Instituts planen fast alle Firmen aus Deutschlands Nahrungs-Einzelhandel Preiserhöhungen.

Trotz der angespannten Situation warnt Aldi derweil vor Panikmache. „Es wird keine leeren Regale geben“, wird Geschäftsführer Scholbeck zitiert. Wegen der nach wie vor gestörten Lieferketten könne es bei einigen Produkten allerdings zeitweise zu Engpässen kommen. „Wenn Klopapier heute fehlen sollte, wird es morgen wieder da sein“, so Scholbeck.

Rationierungen etwa von Mehl oder Speiseöl plant Aldi allerdings nicht. „Wir bleiben bei unserem Prinzip, Artikel in haushaltsüblichen Mengen abzugeben“, erklärt Chefeinkäufer Erik Döbele.

dpa/leel

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