
Bei den im Bereich Wesel und Xanten im Rhein entdeckten Leichen handelt es sich um das seit Dienstagabend vermisste neunjährige Kind und seinen Vater. Das bestätigte ein Polizeisprecher am Donnerstagabend. Die Leichen seien zweifelsfrei identifiziert worden. Sie waren nur einige Kilometer voneinander entfernt gefunden worden.
Wie die WAZ berichtete, entdeckte am Donnerstagnachmittag ein Frachtschiff am Ufer den ersten Körper und verständigte die Polizei. Dieser war jedoch beim Eintreffen der Einsatzkräfte wieder abgetrieben worden. Nach dem ein Hubschrauber zur Suche hinzugezogen wurde, konnte der Körper schließlich auf der rechten Rheinseite aus dem Wasser gezogen werden. Es handelte sich um den vermissten Vater. Kurze Zeit später fand der Hubschrauber auch die zweite Leiche, den neunjährigen Jungen.
Vater und Sohn wurden am Dienstagabend vom Rhein erfasst und abgetrieben. Die Duisburger Polizei berichtete, nach ersten Erkenntnissen habe das Kind am Rhein im Wasser gespielt, als die Strömung es erfasste und mitriss. Der Vater und die 33-jährige Mutter seien daraufhin ins Wasser gesprungen, um den Jungen zu retten.
Eltern wollten Kind retten
Der Vater sei dabei ebenfalls abgetrieben worden. Einem Angler, der die Hilferufe der Eltern gehört hatte, sei es gelungen, die Mutter mit einem Kescher an Land zu ziehen.
Eine sofort eingeleitete Suchaktion, an der sich Feuerwehren aus Duisburg und Wesel, der DLRG und die Wasserschutzpolizei beteiligten, blieb am Dienstagabend trotz des Einsatzes von Tauchern und Hubschraubern ohne Erfolg. Am Mittwoch wurde der Uferbereich am Rhein nach den Vermissten erneut abgesucht, wie die Polizei mitteilte. Auch bei dieser Suche konnten die Retter die Vermissten nicht finden.
„Wir suchen jetzt nicht mehr gezielt“ – Polizei stellt Suche ein
Die Polizeibehörden zwischen Duisburg und Emmerich an der Grenze zu den Niederlanden hatten die aktive Suche nach dem neunjährigen Jungen und seinem nun Vater eingestellt. Das sagte am Donnerstag ein Duisburger Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.
„Wir halten natürlich überall weiterhin die Augen offen. Aber wir suchen jetzt nicht mehr gezielt“, sagte der Polizeisprecher. Eine sofort eingeleitete Suchaktion, an der sich Feuerwehren aus Duisburg und Wesel, die DLRG und die Wasserschutzpolizei beteiligt hatten, blieb trotz des Einsatzes von Tauchern und Hubschraubern ohne Erfolg. Auch die am Mittwoch fortgesetzte Suche entlang der Uferbereiche brachte nicht das erhoffte Ergebnis.
Das Baden im Rhein ist verboten. Gerade der flache Bereich zwischen den Buhnen ist lebensgefährlich. Dort kann es zu Strudeln und Strömungen, Sogwirkungen durch plötzliche Rückwellen passierender Schiffe kommen. Die hohe Fließgeschwindigkeit des Stroms ist ein weiterer Risikofaktor. Wie gefährlich ein Sog zum Beispiel eines Schiffes sein kann, zeigt dieses Video.
Erst Mitte August gab es am Rhein bei Duisburg ein Todesopfer zu beklagen: Ein junger Mann war von einer Brücke gesprungen und nicht mehr aufgetaucht. Später wurde seine Leiche geborgen.
dpa/bär