
Die Bahn nutzt die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen für eine ganze Reihe großer Bauprojekte. Zahlreiche Reisende müssen deshalb in den kommenden Wochen auf Ersatzbusse umsteigen oder größere Umwege fahren.
Betroffen ist vor allem die Strecke zwischen Düsseldorf und Wuppertal, die zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre für mehrere Wochen gesperrt wird. Aber auch zwischen Essen und Bochum und im Raum Köln Hauptbahnhof müssen Bahnkunden mit Einschränkungen rechnen.
Die wichtige Strecke zwischen Düsseldorf und Wuppertal wird für die gesamten Sommerferien gesperrt. Reisende müssen auf Busse umsteigen, die deutlich länger unterwegs sind.
Bis zum 4. August will die Bahn dann 4000 Meter neue Schienen verlegen, 22.000 Tonnen Schotter bewegen, zehn neue Weichen einsetzen und auf gut fünf Kilometern Länge die Oberleitungen erneuern. Ziel sei es, dass die Züge auf der Strecke danach flexibler auf andere Gleise geleitet werden können. Dadurch würden Verspätungen vermieden, teilte die Bahn mit.
Betroffen von der Sperrung sind die Linien S8, S28, S68, RE4 und RE13.
Einschränkungen im Zugverkehr: Gleisarbeiten zwischen Essen und Bochum
Zwischen Bochum und Essen erneuert die DB in der Ferienzeit einige Gleisabschnitte. Bis zum 26. Juli wird es auf mehreren Linien zu Einschränkungen im Zugverkehr kommen.Die meisten Fernzüge halten während der Bauarbeiten nicht in Bochum.
Folgende Linien sind betroffen:
- RE 6 (RRX): Die Züge werden zwischen Essen Hbf und Dortmund Hbf umgeleitet. Es kommt zu Haltausfällen in Wattenscheid und Bochum Hbf.
- RB 40: Die Züge fallen zwischen Bochum Hbf und Essen Hbf aus. Es verkehren Busse des Schienenersatzverkehres.
- RE 16: Die Züge fallen zwischen Essen Hbf und Hagen Hbf aus. Zusätzlich verkehre ein Schnellbus zwischen Bochum Hbf und Hagen Hbf ohne Zwischenhalt.
Bauarbeiten am Köln Hauptbahnhof: Fahrplanänderungen
Wegen umfangreicher Weichenarbeiten und Arbeiten an der Leit- und Sicherheitstechnik kommt es auch im Raum Köln Hauptbahnhof und Umgebung zu zahlreichen Fahrplanänderungen im Juli. Ein dutzend Linien sind von den Änderungen betroffen. Viele von ihnen werden umgeleitet und halten vorerst nicht mehr am Hauptbahnhof und der Haltestelle Köln Messe/Deutz.
Folgende Linien sind betroffen:
RE 1 (RRX), RE 5 (RRX), RE 6 (RRX), RE 8, RE 9, RE 12, RE 22, RB 24, RB 27, RB 38 und RB 48
Betroffene Fahrgäste können sich im Internet bei der DB über die Auswirkungen informieren. Die Arbeiten werden noch bis zum 27. Juli für Haltausfälle und Umleitungen sorgen.
Bahn: Ersatzbusse auf mehreren Strecken in NRW
Nach 2017 und 2022 ist es das dritte Mal, dass die Strecke zwischen Düsseldorf und Wuppertal für gut sechs Wochen gesperrt wird. Eigentlich sollten die Arbeiten im vergangenen Jahr abgeschlossen werden. Dabei wurden die Bauarbeiter aber von mehreren Leitungen und Rohren überrascht, die nur rund 50 Zentimeter unter den Gleisen verlegt waren. Das brachte den Zeitplan völlig durcheinander.
Auch auf mehreren anderen Strecken müssen Reisende im Sommer auf Ersatzbusse umsteigen. Auf der Linie S6 zwischen Düsseldorf und Essen fahren vom 24. Juni bis 30. Juli keine Züge. Zwischen Essen-Kettwig und Ratingen müsse der gut 150 Jahre alte Höseler Tunnel saniert werden, teilte die Bahn mit. Zuletzt waren bei starkem Regen Betonteile von der Tunnelwand abgeplatzt. Vor knapp zwei Jahren wurde die Strecke deshalb schon einmal kurzfristig für vier Wochen gesperrt. Das solle durch die Sanierung künftig verhindert werden.
Im Ruhrgebiet arbeitet die Bahn vom 30. Juni bis 26. Juli auf der Strecke zwischen Bochum und Essen. Vom 22. Juni bis 31. Juli wird die Strecke zwischen Dortmund und Schwerte gesperrt. Dort sind die Linien RE57 und RB53 betroffen.
Im Münsterland wird vom 23. Juni bis 5. August die Strecke zwischen Rheine und Osnabrück gesperrt. Dort seien Arbeiten an Gleisen, Weichen, Brücken, an einem Bahnhof und einem Stellwerk geplant. Betroffen sind die Linien RE60, RB61 und einzelne Fernzüge.
Auf zahlreichen weiteren Strecken gibt es Umleitungen, teilweise müssen Reisende am Wochenende oder in der Nacht auf Busse umsteigen. Die Fahrplanänderungen seien aber alle in den Online-Auskunftssystemen eingepflegt, teilte die Bahn mit. Fahrgäste sollten sich dort auch kurz vor Fahrtantritt noch einmal informieren, wie genau sie ans Ziel kommen.
dpa/seh