
Die Polizei sucht weiter nach einem verschwundenen zehnjährigen Sohn und seinem Vater, der das Kind entführt haben soll. Es gebe keine gesicherten Hinweise auf den Aufenthaltsort der beiden, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Pforzheim. Ob die Beamten den Mann erreichen konnten, sagte er nicht.
Nach Medienberichten hatte der Junge aus Mühlacker (Enzkreis) über Weihnachten bei seinem leiblichen Vater nahe Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen gewohnt. Vergeblich habe die Mutter danach das Kind am vereinbarten Treffpunkt in Köln abholen wollen.
Vater soll Impfgegner sein
RTL-News zufolge soll der Vater, ein gebürtiger Belgier, kurz vor Weihnachten unter anderem die Herausgabe des Reisepasses des Zehnjährigen vor Gericht erstritten haben. Der Mann habe auch seine Kreditkarte an einem großen Flughafen eingesetzt. Angebliches Motiv: Der Vater sei Impfgegner und habe nicht gewollt, dass sein Sohn geimpft werde.
Die Mutter hat laut RTL-News die Befürchtung, dass ihr Ex-Mann den Sohn entführt haben könnte. Sie hat deshalb eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt, berichtet RTL-News.
Laut ihrer Erzählung hat der Vater seiner Lebensgefährtin einen Abschiedsbrief hinterlassen. Darin soll er geschildert haben, dass er es nicht aushalte, dass sein Sohn geimpft werden soll. Er wolle darum mit dem Sohn verschwinden.
Die Mutter gegenüber RTL-News: „Der Vater ist der Auffassung, Corona gibt es nicht.“ Und weiter: „Jeder in seinem Umfeld, der geimpft ist, wird beschimpft und beleidigt“, habe ihr Sohn ihr erzählt.
Die Polizei schließt nicht aus, dass die beiden im Ausland sind. Die Pforzheimer Beamten stehen deswegen mit dem Landeskriminalamt in Kontakt. Sie ermitteln wegen des Verdachts auf Kindesentziehung.
nib mit lnw