Diskussion um Merz und die AfD Letzte „konservative Hoffnung“ oder „Gefahr für Deutschland“

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Der Kommentar „Weiß Merz wirklich, was die AfD will? EU-Austritt, Euro weg, Grenzen zu, Wehrpflicht“ von Ulrich Breulmann hat heftige Reaktionen unter unseren Leserinnen und Lesern ausgelöst. Dabei reicht das Spektrum der Reaktionen von uneingeschränkter Zustimmung bis zu großer Empörung. Wir dokumentieren an dieser Stelle Leserbriefe, für deren Veröffentlichung uns die Zustimmung der Leserinnen und Leser vorliegt.

P. Schmidt schreibt:

„Ihre heutige völlig überzogene Stellungnahme zu Friedrich Merz finde ich höchst unsachlich und populistisch. Anscheinend ist es gerade angesagt, dass jeder, der kann, auf Merz drauf haut.

Nachdem sich die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender an dem Thema abgearbeitet haben, sind Sie heute dran.“

Zum Thema

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Carsten Dirk Kensy schreibt:

„Ich warte als Newsletter- und Online Abonnent gespannt und voller Vorfreude wöchentlich auf Ihre Einschätzungen zu aktuellen politischen Themen, doch Ihr Kommentar zu Friedrich Merz, strotzt nur so vor linkem Populismus. Mit dieser Meinung wären Sie sicherlich bei jedem „linken“ Medium eine willkommene Bereicherung.

Sie legen Friedrich Merz Worte in den Mund und unterstellen ihm Absichten, die m. E. in Richtung Ehrverletzung gehen. Mit Publikationen wie Ihrer wird der sprichwörtliche Keil erst recht in die CDU getrieben.

Unter Merkel war die CDU 16 Jahre die bessere SPD, aber ist das auch konservativ zu nennen? Ich persönlich bin sehr zufrieden über die jetzige Ausrichtung der Partei und vor allem mit dem besten Vorsitzenden seit langem, der sich trotz umtriebiger Versuche der Merkelianer dann doch durchsetzen konnte. Ihre Meinung zu Friedrich Merz ist in Reihe mit dem Ex-Ministerpräsidenten des Saarlandes Hans zu werten. Viel warme Luft aus dem ehemaligen Merkel-Lager. Schade….“

Rainer Milewski schreibt:

„Ihr Bericht über Friedrich Merz empört mich sehr! Ich befürworte seine Ansichten bezüglich regionaler Zusammenarbeit mit der AfD.

Es ist gut, dass es auch noch rechtskonservative Politiker gibt, solche braucht unser Land. Wohlgemerkt, nicht rechtsradikal! Die AfD wird von einem immer größeren Prozentsatz der Bevölkerung gewählt, was man nicht einfach ignorieren kann. Da gibt es schlechte und auch gute Einstellungen, nicht alle AfD-Politiker soll man stigmatisieren.

Wir haben immer mehr linkskonservative Politiker und auch führende Kräfte bei den Mainstream-Medien, dies tut unserem Land nicht gut. Zunehmend oft wird einseitig, nicht unabhängig, regierungskonform und lückenhaft berichtet.

Andere europäische Staaten schmunzeln häufig über unsere Wege und sehen dies ganz anders. Auch die dortige Berichterstattung ist häufig anders und viel breiter gefächert als bei uns. Aber ,die einfachen Leute‘ kann man hier noch hinhalten. Es wäre explosiv, wenn sie manche Wahrheiten wüssten.“

Prof. Dr. Werner Springer schreibt:

„Ein bemerkenswerter Artikel von Ulrich Breulmann! Die dramatische Einschätzung des Kurswechsels der CDU-Führung mit dem verschleierten Angebot an die AfD wird unterstrichen durch den herangezogenen überzogenen(?) Vergleich mit dem Täuschungsversuch von Ulbricht zum Mauerbau von 1961.

Ex-Kanzlerin Merkel hatte offenbar gute Menschenkenntnis als sie Merz an der Einnahme von Machtpositionen in der CDU, dem Bundestag und der Regierung erfolgreich zu verhindern wusste. Respekt der Redaktion der Ruhr Nachrichten für die Veröffentlichung dieser ,Meinung und Analyse‘.“

Luzie Bartscher schreibt:

„Ihr Artikel zu den Aussagen von Friedrich Merz hat mich durch die mutig gewählten Worte sehr berührt. Voll und ganz teile ich Ihre Meinung, dass Friedrich Merz nicht zum Wohle Deutschlands an die AfD heranrücken will sondern einzig aus seinem persönlichen Machstreben heraus.

Suchen wir die Befürworter von Merz und setzen wir uns mit ihnen auseinander! Öffnen wir ihnen die Augen. Friedrich Merz ist eine große Gefahr für Deutschland, der wir uns jetzt entgegenstellen müssen und nicht erst übermorgen. Seien wir schlauer als er und graben ihm das Wasser ab. Ich hoffe, dass viele denkende Mitbürger gegen Merz aufstehen.“

Harald Hoppe schreibt:

„Wieder einmal hat Ihr Kommentar den Kern getroffen. Sie spiegeln exakt meine Sicht der augenblicklichen Situation. Mein Lob gilt vor allem Ihrer offenen und deutlichen Stellungnahme, die im Gegensatz zu vielem öffentlichen Geschwafel, ehrlich und überzeugend ist.

Vielen Dank für Ihre immer gern gelesene Kolumne.“

Wilhelm Könning schreibt:

„Friedrich Merz und nicht nur der spricht aus, was in vielen Kommunen vor allem im Osten längst Realität ist: Dass man um einen geregelten Umgang mit der AfD mit deren gewählten Vertretern wie Landräten oder Bürgermeistern auf kommunaler Ebene nicht mehr herum kommt.

Für einige aus der Union erscheint es offenbar sinnvoll, die sogenannte ,Brandmauer‘ noch einmal zu bekräftigen. Kaum einer kommt auf die Idee, dass die Umfragewerte der AfD nicht trotz der Brandmauer, sondern gerade wegen ihr steigen.

Zunächst einmal steigen die Umfragewerte der AfD in erster Linie wegen der Regierungspolitik und nicht wegen der CDU-Opposition. Je mehr man sich in der Union jedoch darum bemüht, sich von der AfD zu distanzieren, desto klarer erscheint es vielen Menschen, dass ein wirklicher politischer Wandel nur noch mit der AfD möglich ist.

Es wird schwierig für die CDU, wenn sie jetzt den Fehler begeht und ihren Vorsitzenden beschädigt. Wenn Merz geht, wird so schnell nichts Konservatives mehr kommen. Wenn man das will, muss man sich über die Konsequenzen im Klaren sein.

Es ist gerade jener Glaube an einen Funken Rest-Konservatismus in der CDU, für den Merz und auch Linnemann stehen, der viele Wähler überhaupt noch bei der Stange gehalten hat. Viele sind schon jetzt bei der AfD weil sie ihre Interessen im Bereich der Energiewirtschaft, der inneren Sicherheit, der Migration und Zuwanderung sowie der Landwirtschafts- und Wirtschaftspolitik nicht mehr angemessen vertreten sehen. Die CDU hat ihre Glaubwürdigkeit in 16 Regierungsjahren in vielen wichtigen Fragen so nachhaltig verspielt, dass man ihr ein Umlenken schlicht nicht mehr zutraut.

Niemand braucht eine zweite SPD oder eine Merkel-CDU ohne Merkel. Wie erfolgreich das Konzept einer nichtkonservativen CDU ist, ließ sich bereits an der deftigen Niederlage von Armin Laschet gegen Olaf Scholz erkennen. Es war jene Sozialdemokratisierung, dieses Rücken nach links der CDU unter Angela Merkel, welches erst den Weg für die AfD geebnet hat. Die AFD hat für viele Wähler die Lücke gefüllt, die eine CDU, die den Konservatismus hinter sich gelassen hatte, hinterlassen hat.

Und nun soll ausgerechnet ein Revival dieses Kurses den gewünschten Erfolg gegen die AFD bringen? Anzunehmen, dass eine Übernahme der Union durch Politiker wie Kai Wegner, Tobias Hans oder auch Hendrik Wüst der Partei zu alter Stärke verhelfen würden, ist reines Wunschdenken und fern jeglicher Realität. (…) Die AfD in Grundsatzfragen zu bekämpfen, wäre wichtiger (deren Haltung zur EU Mitgliedschaft, NATO, Eurowährung, Ukraine Konflikt, latenter Antiamerikanismus, etc.). Es gibt wahrlich Gründe genug, die AfD nicht zu wählen.“

Rolf-Jürgen Neunann

„Warum gehen Sie nicht auf die Sorgen und Thematik der Bevölkerung ein, die sich von den etablierten Parteien nicht mehr vertreten sehen? Die meisten sind doch ,Protestwähler‘.

Über die Probleme der Migration sollte auch die RN stärker berichten. Ein sehr großer Teil dieser Menschen will sich nicht integrieren (lassen) und versucht, die islamische Kultur zu translozieren.

Integrierte Ausländer sind bei uns immer gerne gesehen, da sie eine Bereicherung darstellen.“

Heinz-Gerd Klein schreibt:

„In weiten Teilen kann ich Ihren Ausführungen nur zustimmen. Aber was bleibt dem ,gemeinen‘ Wähler jetzt noch für eine Wahl? Dem enttäuschenden Agieren der Ampel bleibt keine Alternative, oder? Alle, wirklich allen Verantwortlichen ist der Kontakt zu den verschiedenen Bürgerschichten verloren gegangen. Mit 76 Lebensjahren gehöre ich zu denen die erfahren, dass Rentner mit der letzten Rentenerhöhung von unter 5 Prozent ja die Inflation locker meistern können.

Gleichzeitig werden den Abgeordneten mal eben 3.000 Euro gezahlt. Ich vergaß, wir haben ja auch schon 300 Euro erhalten.

Wir halten fest, die nächste Wahl kommt bestimmt. Doch wer soll gewählt werden? Zauder-Scholz, Privatflieger-Merz, -, oder Sandkasten-Habeck-Baerbock? Da die Rechtsaußen für mich keine Alternative sind, bleibe ich ratlos. s bleibt ja noch etwas Zeit, oder?“

Bruno Lindemann schreibt:

„Ich hoffe sehr, dass Ihre Prognose Merz nicht wahr wird.“

Hermann Terglane schreibt:

„Herr Merz hat sich schon selbst abgeschossen. Die CDU arbeitet im Hintergrund schon an der Ablösung. Trotzdem hilft es, die wirren Ziele der AFD regelmäßig zu wiederholen, damit wir den richtigen Weg nicht aus den Augen verlieren.“

Johannes Anft schreibt:

„Ich möchte Ihnen für Ihren Kommentar zu den Eskapaden des Herrn Merz und zur Annäherung der CDU an die AfD danken. Sie haben mir mit Ihrer journalistischen Fähigkeit, dieses Thema auf den Punkt zu bringen, völlig aus dem Herzen gesprochen. Vielen Dank! Ich hoffe, Ihr Kommentar zeigt die größtmögliche Wirkung bei der Leserschaft.“

Angelika Dannenbaum schreibt:

„Dieser Durchblick spricht mir aus dem Herzen. Mich hatte auch schon sehr die Aussage ,Unser Hauptgegner sind die Grünen‘ sehr befremdet.

Die derzeitige Ampelkoalition macht sicher nicht alles richtig, aber sie packt auch vieles an, was die Vorgängerregierung einfach verschoben hat. Außerdem stehen wir derzeit vor großen Problemen, durch den Krieg in der Ukraine, die die vorige Regierung nicht hatte.

Die Inflation ist definitiv darauf zurückzuführen. Dazu kommen die Energie- und Klimaprobleme. Es ist nicht mehr so gemütlich für uns und wir müssen uns auf ,weniger‘ (!!!) einstellen, sonst haben die nachfolgenden Generationen nichts mehr.

Früher war alles besser zu glauben ist da nicht hilfreich. Leider schlägt gerade die Presse auch sehr in die Kerbe ,Die Bürger sind enttäuscht‘. ,Die AfD konnte zulegen‘ … etc und macht damit kostenlose Werbung!

Leider hat noch kein Politiker erkannt, dass man in die Bildung investieren muss um bewusste Bürger zu haben! Und Friedrich Merz hat bisher nur Opposition gemacht, statt Konkretes zur Lösung beizutragen.“

Dr. Ulrich Schumacher schreibt

„Hysterie ist keine gute Haltung und kein guter Ratgeber für Journalisten. Ihre Ausführungen zu Friedrich Merz sind unsachlich und völlig überzogen und wimmeln nur so von unsachlichen Unterstellungen.

Friedrich Merz hat lediglich auf eine sehr gängige Praxis, insbesondere in den neuen Bundesländern, hingewiesen. Kein Grund also, Schaum vor dem Mund zu produzieren.

Bleiben Sie auf dem Teppich!“

Wolfgang Niehage schreibt:

„Auf Ebene der Kommunen arbeiten alle Parteien mit der AfD zusammen, nicht nur die CDU. Das ist auch sinnvoll, wenn es zum Wohle der Gemeinde ist.

Wenn von einer angeblich erforderlichen Brandmauer gegen Rechts die Rede ist, sollte nicht vergessen werden, dass es eine Brandmauer gegen links von Grünen und SPD nicht gibt. Auf Landesebene bilden diese Parteien mit den Gesinnungsgenossen der SED-Mörder sogar Landesregierungen (letzter Mord der SED-Büttel übrigens am 05.02.1989).

Hier handelt es sich also nur um heuchlerische Doppelmoral. Merkel hat es mit ihrer Politik fast geschafft, aus der CDU eine rote Splitterpartei zu machen. Gleichzeitig hat sie wie bekannt die AfD vom Totenbett geholt.

Dass nun Friedrich Merz versucht, aus der CDU wieder eine Partei der demokratischen Mitte zu machen, die auch für Demokraten aus dieser Mitte wählbar ist, ist für unsere Demokratie insgesamt sicher sehr positiv.

Der von Ihnen genannte „beispiellose Sturm der Entrüstung“ in der CDU über Merz besteht darin, dass sich einige Merkel-Jünger aus ihren roten Löchern getraut haben ohne Rücksicht darauf, welchen Schaden sie mal wieder für die CDU anrichten.

Beim Thema Antisemitismus ist Zurückhaltung durchaus auch sinnvoll. Denn Antisemitismus gehört schon ewig zur linken DNA. Wenn ich an die Documenta in Kassel denke, scheinen ja sogar Kulturstaatsministerin Roth und die Grünen ein weites Herz für Antisemiten zu haben.

Hauptgegner der CDU können nur die Grünen sein. Für den wirtschaftlichen Niedergang der Deutschland deindustrialisiert, sind die Grünen mit ihrem „Juniorpartner“ SPD verantwortlich. Deshalb steht in den Meinungsumfragen die AfD auch so gut dar. Die meisten Wähler würden die AfD aus reiner Verzweiflung wählen, weil Rot-Grün ihre wirtschaftliche Existenz zerstört.“

Dr. Heinz Scholten schreibt:

„Sie schrieben ,Wer stoppt Friedrich Merz?‘. Dort verorten Sie in einem Meinungskommentar Herrn Merz in die Nähe der Rechtsextremen, eine ziemlich gewagte und durch nichts zu rechtfertigenden These. Sie passt aber zu der mehrfach aufgestellten Behauptung, Herr Merz positioniere die CDU bedenklich rechts. Seine Beteuerungen werden einfach ignoriert. Ist Herr Merz also ein Lügner?

Seine großmäulige Ankündigung, er werde die AFD halbieren wird immer wieder gegen Herrn Merz verwendet, eine lässliche Sünde. Ich behaupte, solange die wundervolle Ampel ihre desaströse Politik fortsetzt und mit Hilfe der Medien, also auch Ihrer Person behaupten kann, die Vorgängerregierung sei an allem schuld, treiben Sie die Frustrierten in die Arme der AFD. Sie sagen zwar Vorgängerregierung, meinen aber die CDU-Minister und unterschlagen den Finanzminister und Vizekanzler, den Außenminister, die Umweltministerin und viele andere mehr.

Es war abzusehen, dass jeder CDU-Kandidat von Ihnen fertiggemacht werden soll.

Wo bleibt Ihre Kritik am Bundeskanzler, dem früher Verantwortlichen für die Bürgerkriegstage in Hamburg, dem, der im Cumex-Skandal betrügerisch erhaltene Millionen dem skrupellosen Banker überlassen wollte, dem aktiven Politiker, der vor allem durch Untätigkeit glänzt und Deutschland im Europa verzwergt?

Wo beleibt ihre Kritik am Vizekanzler, der jegliche Wirtschaftskompetenz aus seinem Ministerium verbannt hat und sechs neue Staatssekretäre aus dem Milieu der Umweltverbände einstellte, die vor allem dadurch auffielen, dass sie ihre früheren Arbeitgeber mit lukrativen aber teilweise unsinnigen Gutachten betrauten? Was sagen Sie zur Wirtschaftspolitik, die Deutschland decarbonisiert und dadurch deindustrialisiert? Was sagen Sie zum Märchen erzählenden Minister, der alle internationalen Warnsignale ignoriert und in bester Scholz`er Manier behauptet: „Alles wird gut“?

Herr Merz sucht nach einem praktikablen Weg, mit durch Wahlen legimitierten Politikern der AFD umzugehen. Soll die CDU dort, wo die AFD`ler das Sagen haben sich in den Schmollwinkel zurückziehen und alles laufen lassen? Einer Ihrer Kollegen stellt die Frage: „Wenn Alice Weigel von Vanilleeis schwärmt, dürfen CDU-Mitglieder es nicht mehr essen?“

Herr Laschet musste in die Verdammung, weil er warum auch immer respektlos lachte. Ampelmitglieder dürfen allen Unsinn erzählen, vor allem, weil sie physikalische Gesetzmäßigkeiten nicht verstehen. Der neueste Clou ist die Wasserstoffstrategie.

Herr Merz versteht zwar viel von Wirtschaft, hütet sich aber über thermodynamische Sachverhalte zu faseln. Er hat recht.

Übrigens, die von Ihnen angeführten Gegenredner der CDU sind alle samt vom Volk abgewählte und enttäuschte Exmandatsträger. Das allein spricht Bände.“

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