
Gewinner des 67. Eurovision Song Contests ist Schweden. Sängerin Loreen konnte die Zuschauer mit ihrem Song „Tattoo“ überzeugen. Der zweite Platz geht an Käärija aus Finnland mit „Cha Cha Cha“. Israel konnte mit „Unicorn“ den dritten Platz belegen. Deutschland hat mit der Band „Lord of the Lost“ und dem Song „Blood & Glitter“ den letzten Platz belegt.
ESC 2023: Ergebnisse im Überblick
1. Platz Schweden mit Lorren und dem Song Tattoo
2. Platz Finnland mit Käärija und dem Song Cha Cha Cha
3. Platz Israel mit Noa Kirel und dem Song Unicorn
4. Platz Italien mit Marco Mengoni mit dem Song Due vite
5. Platz Norwegen mit Alessandra und dem Song Queen of Kings
6. Platz Ukraine mit Tvorci und dem Song Heart of Steel
7. Platz Belgien mit Gustaph und dem Sing Because of you
8. Platz Estland mit Alika und dem Song Bridges
9. Platz Australien mit Voyager und dem Song Promise
10. Platz Tschechien mit Vesna und dem Song My sister´s crown
11. Platz Litauen mit Monika Linkytè und dem Song Stay
12. Platz Zypern mit Andrew Lambrou und dem Song Break a broken heart
13. Platz Kroatien mit Let3 und dem Song Mama ŠČ
14. Platz Armenien mit Brunette und dem Song Future Lover
15. Platz Österreich mit Teya & Salena und dem Song Who the hell is Edgar?
16. Platz Frankreich mit La Zarra und dem Song Évidemment
17. Platz Spanien mit Blanca Paloma und dem Song Eaea
18. Platz Moldau mit Pasha Parfeni und dem Song Soarele și luna
19. Platz Polen mit Blanka und dem Song Solo
20. Platz Schweiz mit Remo Forrer und dem Song Watergun
21. Platz Slowenien mit Joker Out und dem Song Carpe Diem
22. Platz Albanien mit Albina & Familja Kelmendi und Duje
23. Platz Portugal mit Mimicat und dem Song Ai Coração
24. Platz Serbien mit Luke Black und dem Song Samo mi se spava
25. Platz Großbritannien mit Mae Muller und dem Song I wrote a song
26. Platz Deutschland mit Lord of the lost und dem Song Blood & Glitter
Loreen – Tattoo! The winner of #Eurovision 2023! pic.twitter.com/h74edfVS1h
— Eurovision Song Contest (@Eurovision) May 13, 2023
ESC 2023: Unsere Vorab-Berichterstattung
Der 67. Eurovision Song Contest fand am 13.5. unter dem Motto „United By Music“ sein großes Finale. 37 Länder duellierten sich in Liverpool in Großbritannien. Regulär findet der Wettbewerb in dem Land statt, das zuletzt gewann. Zwar war im vorigen Jahr die Ukraine mit der Band Kalush Orchestra und dem Song „Stefania“ am Ende auf dem ersten Platz, allerdings konnte aufgrund der Kriegssituation dort nicht ausgetragen werden. Der Zweitplatzierte kommt dann als erster Ersatzkandidat in Frage, so auch in diesem Fall mit Großbritannien.
ESC 2023: Wo und wann kann ich die Shows sehen?
Auch wenn die meisten nur vom Finale am Samstag, dem 13.5., wissen, wird es bereits einige Tage zuvor spannend: Am 9. und 11.5. finden die beiden Halbfinalshows statt, die ebenfalls live im TV und Online gesehen werden können. Lediglich sechs Länder sind schon fix in der Show am Samstagabend dabei. Das sind einerseits die sogenannten „Big Five“, nämlich Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien, die jährlich das meiste Geld in den Wettbewerb investieren, und zusätzlich das Gewinnerland, in dem Fall die Ukraine.
Alle anderen 31 Länder müssen sich vorab in zwei Shows beweisen. Im ersten Semifinale treten 15 gegeneinander an, im zweiten 16 Länder. Jeweils zehn schaffen den Einzug in die Finalshow. Alle drei Shows sind jeweils um 21 Uhr auf dem Fernsehsender ONE sowie online in der ARD Mediathek und auf eurovision.de zu sehen, zusätzlich läuft die Finalshow am Samstag auch in der ARD. Die beiden Halbfinals dauern circa zwei Stunden, das große Finale vier Stunden.
Kann ich die Songs vom Eurovision Song Contest 2023 vorab schon hören?
Ja! Bereits jetzt kann der offizielle Eurovision Song Contest 2023-Sampler auf CD und Vinyl käuflich erworben werden, man kann aber auch auf dem Eurovision-YouTube-Kanal in sämtliche Musikvideos reinschauen oder auf den gängigen Streaming-Portalen wie Spotify alle Beiträge hören. Laut aktuellen Wettquoten haben Schweden, Finnland, Frankreich und Norwegen dieses Jahr die besten Chancen auf den Sieg.
Wer tritt für Deutschland beim ESC an?
Deutschland braucht bei den Semifinalrunden nicht teilzunehmen, wir sind direkt im Finale am Samstagabend dabei. Dieses Jahr schicken wir die Hamburger Dark-Rock-Band Lord of the Lost mit ihrem Song „Blood & Glitter“ hin. Die Gruppe spielt bereits seit 15 Jahren zusammen, war im letzten Jahr Vorband bei den Metal-Größen Iron Maiden und hat somit viel Bühnenerfahrung. Das Lied ist auch bei vielen Eurovision-Fans recht beliebt, sodass die Möglichkeit auf eine nicht ganz so schlechte Platzierung wie in den letzten Jahren besteht. Ausgewählt wurde der Beitrag bei der Show „Unser Lied für Liverpool“ am 3.3. in Köln.
10 Beiträge aus der deutschen ESC-Geschichte
Auch wenn wir uns häufig beklagen: Mit zwei Siegen, vier zweiten und fünf dritten Plätzen liegt Deutschland in der Eurovision-Statistik gar nicht so weit hinten, genauer gesagt auf Platz 12 aller Länder, die jemals teilgenommen haben. Wir haben übrigens mit 67 Beiträgen am häufigsten mitgemacht, sind aber auch neun Mal letzter geworden. Norwegen sogar elf Mal. Platz 1 bei den Besten der Besten belegt immer noch Irland mit sieben Siegen, dicht gefolgt von Schweden mit sechs. Irland hat allerdings zuletzt 1996 gewonnen, Schweden 2015.
Hier zehn spannende und kuriose Teilnahmen aus Deutschland, die man sich zur Einstimmung mal wieder anschauen kann:
Nicole – Ein bisschen Frieden, 1. Platz, 1982
Wir gehörten zwar mit zu den Ersten, die bereits 1956 dabei waren, aber bis zum ersten Sieg dauerte es eine Weile. 1982 gewann die damals 17-jährige Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ im englischen Harrogate. Sie startete als Letzte von 18 teilnehmenden Ländern und gewann mit 161 Punkten, Platz 2 schaffte lediglich 100 Punkte. Bis heute ist sie die zweitschnellste Gewinnerin der gesamten Eurovision-Geschichte.
Lena – Satellite, 1. Platz, 2010
Den zweiten und bis dato letzten Sieg für Deutschland erreichte die gerade 19 Jahre jung gewordene Hannoveranerin Lena Meyer-Landrut in Oslo in Norwegen im Jahr 2010 mit ihrem Song „Satellite“, der wahrscheinlich vielen von uns noch sehr gut im Ohr geblieben ist. Leider befindet sich die Trophäe für diesen Song nicht in Deutschland, denn falls Sie es bisher nicht wussten: Den Pokal behält nicht der Interpret, sondern der Komponist. „Satellite“ schrieben Julie Frost und John Gordon, eine US-Amerikanerin und ein Däne. Der Interpret, in dem Falle Lena, gewinnt lediglich gute Promo. Aus diesem Grund ist Ralph Siegel immer noch sehr stolz darauf, als einziger deutscher Komponist je den ESC gewonnen zu haben. Verständlicherweise.
Joy Fleming – Ein Lied kann eine Brücke sein, 17. Platz, 1975
Ein 17. Platz, der erwähnenswert ist? Oh ja. Joy Fleming ging 1975 als eine der Favoritinnen ins Rennen, floppte aber mit ihrer für damalige Verhältnisse sehr modernen Nummer gnadenlos. Trotzdem zählt sie für sämtliche Eurovision-Fans europaweit immer noch zur absoluten Königin der deutschen Beiträge. Ihr „Ein Lied kann eine Brücke sein“ ist nicht nur textlich ein Statement, das den Wettbewerb widerspiegelt, sondern gesanglich auch ohne jeglichen Zweifel die beste Gesangsperformance, die wir jemals hingeschickt haben.
Guildo Horn – Guildo hat euch lieb, 7. Platz, 1998
Eine Zäsur für Deutschland: Nach Nicoles Sieg 1982 ging es für uns im Wettbewerb permanent immer weiter den Bach herunter. Guildo Horn hat jedoch 1998 mit seinem etwas schrägen, aber auch sehr eingängigen „Guildo hat euch lieb“ den ESC wieder salonfähig gemacht. Nie zuvor schauten so viele Deutsche zu. Seitdem haben auch die Mitglieder in diversen Fanclubs hierzulande stark zugenommen. Und ja, das ist Stefan Raab als Dirigent des Orchesters, das 1998 übrigens das letzte Mal Bestandteil des Wettbewerbs war. Seit 1999 wird zu Instrumentalversionen gesungen. Auch die Sprache ist frei wählbar und muss nicht der Landessprache entsprechen.
Stefan Raab – Wadde hadde dudde da?, 5. Platz, 2000
Wo wir gerade bei Stefan Raab wären: Der ist für sehr viele erfolgreiche deutsche Beiträge verantwortlich. Lena Meyer-Landrut wurde in seiner Show „Unser Star für Oslo“ entdeckt, Guildo Horns Beitrag hat er komponiert und dirigiert, er nahm Max Mutzke (8. Platz, 2004) und Roman Lob (8. Platz, 2012) unter seine Fittiche und belegte selbst mal den fünften Platz. „Wadde hadde dudde da?“ ist zwar in Fantasiesprache geschrieben, die klingt jedoch dem Deutschen und auch mehreren skandinavischen Sprachen sehr ähnlich, sodass sich gleich mehrere Länder den Text logisch erschließen können. Clever.
Walter Andreas Schwarz – Im Wartesaal zum großen Glück, Platzierung unbekannt, 1956
1956 fand der erste Eurovision Song Contest statt. Lediglich sieben Länder nahmen teil, jedes Land durfte deswegen sogar zweimal ran. Manche Interpreten sangen zwei Songs, Deutschland hatte zwei unterschiedliche Sänger am Start. Auch wenn Freddy Quinn der bekanntere der beiden ist, so ist Walter Andreas Schwarz der erste, der jemals für Deutschland beim größten Musikwettbewerb der Welt antrat. Damals war nicht klar, welche Ausmaße der ESC mal annehmen würde, sodass die Show nicht mal im TV gezeigt wurde, sondern lediglich im Radio zu hören war. Deswegen gibt es zwar kein Bildmaterial, aber den Beitrag zu kennen, schadet natürlich trotzdem nicht. Außerdem wurde ausschließlich verkündet, wer gewonnen hat. Das war die Schweiz. Die Plätze 2 bis 14 sind damit bis heute unbekannt.
Katja Ebstein – Wunder gibt es immer wieder, 3. Platz, 1970
1970 stand Deutschland das erste Mal auf dem Siegertreppchen, nämlich mit Katja Ebstein. Die wiederholte den Erfolg sogar noch zweimal. Ein Jahr später wurde sie mit „Diese Welt“ erneut Dritte, 1980 dann mit „Theater“ sogar Zweite. Bis heute ist sie dem ESC treugeblieben, so saß sie Anfang März beim deutschen Vorentscheid „Unser Lied für Liverpool“ im Publikum und wurde in der Show auch kurz interviewt.
Gracia – Run & Hide, 24. Platz, 2005
Seit dem laufenden Jahrtausend wurde Deutschland fünf Mal Letzter. Gracia war die erste, nach ihr folgten noch die No Angels 2008, Ann Sophie 2015, Jamie-Lee 2016 sowie Malik Harris 2022. Der Auftritt von Gracia Baur, die 2003 in der ersten „Deutschland Sucht Den Superstar“-Staffel den fünften Platz belegte, gilt als ziemliches Debakel und wird immer mal wieder als schlechtester Beitrag Deutschlands erwähnt.
Mekado – Wir geben ‘ne Party, 3. Platz, 1994
Aus heutiger Sicht würde man den deutschen Beitrag aus dem Jahr 1994 wohl eher als Trash bezeichnen, allerdings behält das Trio Mekado – Das „Do“ steht für Dorkas Kiefer, die man immer noch regelmäßig als Schauspielerin sehen kann – unter Fans großen Kultstatus. Die Choreographie zu „Wir geben ‘ne Party“ ist in jedem Falle erinnerungswürdig. Beim Publikum kam es ebenso gut an, sodass man am Ende einen 3. Platz erreichen durfte. Auch dieser Beitrag wurde, genauso wie das Gewinnerlied „Ein bisschen Frieden“ von Nicole, von Ralph Siegel komponiert. Seine Kompositionen waren insgesamt 14 Mal für Deutschland dabei. 2017 hörte man zuletzt eines seiner Lieder: Der Beitrag aus San Marino „Spirit of the Night“ schied im Semifinale aus.
Michael Schulte – You Let Me Walk Alone, 4. Platz, 2018
Der erfolgreichste deutsche Teilnehmer nach Lena und gleichzeitig der Beweis dafür, dass wir weiterhin weit oben mitspielen können, wenn der Song und der Interpret richtig ausgewählt sind: Michael Schulte berührte 2018 in Lissabon mit einer Klavierballade über seinen verstorbenen Vater. Das Lied wurde ein Hit, erreichte in den deutschen Charts Platz 3 und lief lange Zeit sehr regelmäßig im Radio. Einfach zu sagen, dass Europa uns nicht mag, ist also eindeutig zu kurz gedacht. Drücken wir somit Lord of the Lost in den kommenden Tagen die Daumen.