Prozess Fahrgast (33) sticht brutal auf Busfahrer ein – „Ich bringe Dich um!“

Der Angeklagte kurz vor Prozessbeginn an der Seite seines Verteidigers Rainer Bertram. Der 33-Jährige soll in Bochum einen Busfahrer mit einer Schere attackiert haben.
Der Angeklagte kurz vor Prozessbeginn an der Seite seines Verteidigers Rainer Bertram. Der 33-Jährige soll in Bochum einen Busfahrer mit einer Schere attackiert haben.
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Nach einem Scheren-Angriff auf einen Linienbusfahrer in Bochum muss sich ein 33-jähriger Mann vor dem Bochumer Schwurgericht verantworten. Laut Anklage hatte der Busfahrer den Fahrgast zuvor aufgefordert, eine Atemschutzmaske aufzusetzen – und wurde danach brutal attackiert.

Es war der 13. November 2021, als der Angeklagte gegen 14 Uhr am Bochumer Hauptbahnhof in den Bus der Linie „345“ eingestiegen war. Nachdem offenbar eine Frau den Busfahrer im Verlaufe der Weiterfahrt informiert hat, dass der Angeklagte angeblich mit einer Schere die Innenausstattung zerstört, ging der Busfahrer nach einem Haltestopp in Bochum-Eppendorf nach hinten und sprach den Angeklagten an.

Andere Fahrgäste überwältigten den 33-Jährigen

Kaum hatte sich der Busfahrer wieder abgewendet, so die Anklage, griff der 33-Jährige die Schere und stach „wiederholt auf den Kopf“ des Busfahrers ein. Außerdem soll der Angeklagte mehrmals gerufen haben: „Ich bringe Dich um!“ Anderen Fahrgästen soll es dann gelungen sein, den Angeklagten zu überwältigen. Der Busfahrer erlitt einen Schnitt auf der Stirn, zwei Stiche in den Oberschenkel und zwei in die Hand.

Zum Prozessauftakt räumte der 33-Jährige ein, in dem Bus Sitze beschädigt zu haben. An den Angriff mit einer Art Bastelschere auf den Busfahrer will sich der drogenabhängige Angeklagte angeblich aber nicht mehr erinnern können. „Ich hatte einen Blackout. Ich weiß nicht, warum ich so ausgerastet bin. Die Schere hatte ich dabei, um Tablettenblister zu zerschneiden.“

Sein Ziel sei es aber sicherlich nicht gewesen, den Busfahrer zu töten, beteuerte der Angeklagte. Schon beim Betreten des Busses habe er sich darüber geärgert, dass er erst auf eigenes Klopfen von dem Busfahrer an die Tür eingelassen worden ist. Der 33-Jährige: „Ich konnte mich gar nicht mehr beruhigen. Ich hatte Frust. Das Ganze hat sich dann hochgeschaukelt und ich habe mich mit der Schere an den Sitzen abreagiert.“

Der zur Tatzeit angetrunkene Bochumer sitzt seit November 2021 in U-Haft. Die Anklage lautet auf versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung.

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