Ferienlust statt Ferienfrust Freizeitspaß für Jung und Alt im Grünen

kinder laufen über eine wiese
Der Sommer ist da - wir geben Tipps für Draußen-Spaß. © Adobe Stock
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Lange Tage, laue Abende, Sommerferien: Da gibt es schonmal Sorge, dass aus Ferienlust schnell Ferienfrust wird. Die gute Nachricht: Ob eigener Garten oder öffentliche Parks, mit wenig Aufwand vertreiben Sie die Langeweile und können den Sommer an der frischen Luft mit der ganzen Familie genießen.

kinder rennen auf einer wiese
Fangspiele machen immer wieder Spaß.© Adobe Stock

Wer ist schneller – Fangen in verschiedenen Varianten

Schattenfangen: Wenn die Sonne nicht zu heiß scheint, ist das ein spannendes Spiel, das nebenbei viel über Ein- und Ausfallswinkel verrät. Eine Person fängt und muss versuchen, auf den Schatten der anderen Mitspieler zu treten. Ist der Schatten gefangen, ist der Schattenbesitzer der neue Fangende.

Verstecken und Fangen: Ein Klassiker. Der Fänger schließt die Augen und zählt bis zu einer festgelegten Zahl. Die anderen verstecken sich. Nach dem Herunterzählen beginnt der Zählende, die Mitspieler zu suchen. Die wiederum versuchen, möglichst ungesehen zum Ausgangspunkt zu kommen. Werden sie entdeckt, entspinnt sich ein Fangspiel. Wer gefangen oder entdeckt wird, muss in der nächsten Runde suchen.

Natürlich können Sie im Hochsommer auch eine Wasservariante des Fangens „erfinden“, die Kindern unglaublich viel Spaß bereitet: Sie nehmen einen Wasserschlauch und versuchen, die Spieler im Laufen mit dem Wasserstrahl zu erwischen. Bei einem großen Garten kann das sehr lustig werden.

menschen spielen dosenwerfen im garten
Kirmesfeeling im Garten mit Dosenwerfen. Foto Adobe Stock© Adobe Stock

Dosenwerfen

Viele kennen dieses Spiel von der Kirmes: Beliebig viele Dosen werden als Pyramide aufgebaut. Sie legen eine Entfernung fest, alle Spieler bekommen einen kleinen Ball, zum Beispiel einen Tennisball. Dann versuchen Sie der Reihe nach, möglichst viele Dosen zu treffen. Gewinner ist, wer die meisten Dosen abgeworfen hat.

Sie können auch verschiedene Dosenformationen und unterschiedliche Entfernungen festlegen und je nach Schwierigkeitsgrad Punkte vergeben. Dann gewinnt nach mehreren Runden derjenige, der die meisten Punkte geholt hat.

krocketschläger und bälle
Krocket verlangt Präzision und eine ruhige Hand.© Pixabay

Krocket

Krocket kann in Teams oder auch einzeln „Jeder gegen Jeden“ gespielt werden.

Ziel des Spiels ist, die eigene Kugel mit einem hammerförmigen Schläger (Fachbezeichnung „Mallet) in einem festgelegten Parcours durch Tore (in der Regel u-förmig gebogene Drahtbügel) zu treiben.

Sie können Krocket-Sets kaufen (ab ca. 25,- €), aber auch eigene Tore oder Hindernisse bauen; ebenso sind die (Holz-)Schläger im Do-it-yourself gut nachzubauen. Bereits das Bauen kann dann auch gut Teil des Krocket-Events sein!

hufeisen an einer stange
The American Way of Life: Hufeisenwerfen.© Adobe Stock

Hufeisenwerfen

Die amerikanischen Cowboys lassen grüßen: Im Ursprung werfen diese die abgelegten Hufeisen ihrer Ponys aus einer definierten Entfernung um einen Holzpflock.

Im Garten oder Park kann dieser Wurfspaß entweder mit einem fertigen Set gespielt werden (ab ca. 17,-€) oder Sie haben „Hufeisenlieferanten“ in der Bekanntschaft und nehmen daher echte Eisen. Ziel ist es, möglichst genau die Hufeisen um den Holzpflock zu werfen – dabei muss dann nicht nur Richtung und Weite stimmen; die Eisen müssen auch mit der offenen Seite ankommen.

zwei männer spielen boule
Auf Gras, Kies oder Sand: Boule ist überall möglich.© Adobe Stock

Boule (Boccia)

Dieses Kugelspiel gehört in Frankreich zum Nationalgut: Boule ist im Original der Überbegriff für alle aus Frankreich stammenden Kugelspiele. Das Spiel, das viele als Bild vor ihrem inneren Auge haben mögen – Männer mit Baskenmützen im Park, Kugeln schiebend – heißt offiziell Péntanque: Ein Spieler wirft die Zielkugel (im Fachjargon Cochonnet) auf das Spielfeld. Nun werden nacheinander die eigenen Kugeln möglichst nah an die Zielkugel herangeworfen oder gekullert. Gespielt werden kann in Mannschaften oder als Einzelspieler. Derjenige, der seine Kugel (oder in Mannschaften: die Mannschaft, deren Kugeln) am dichtesten an der Zielkugel platzieren konnte, gewinnt das Spiel.

In mehreren Runden ausgetragen können Sie auch ein Punktesystem entwerfen. Laut der offiziellen Spielregeln erhält die Mannschaft oder der Einzelspieler, dessen Kugel der Zielkugel am nächsten liegt, einen Punkt. Liegen für eine Mannschaft mehrere Kugeln näher an der Cochonnet als für die gegnerische Mannschaft, bekommt sie so viele Punkte wie Kugeln „richtig“ liegen, maximal pro Durchgang sechs Punkte. Wer als erster 13 Punkte erreicht, gewinnt.

In Italien wird das Spiel übrigens Boccia genannt. Auch mit dieser Bezeichnung ist meist das klassische Pétanque gemeint.

zwei menschen spielen federball auf einer wiese
Auspowern erlaubt! Federball bringt Schwung in die Freizeit.© Adobe Stock

Federball

Ein bekannter, aber immer wieder wunderbarer Freizeitspaß für die ganze Familie: Ob zu zweit oder zu viert, mit Netz oder ohne, in einem festgelegten Spielfeld oder völlig frei: Sich mit dem Federballschläger den leichten Federball hin- und her zu spielen, macht Spaß und bringt Bewegung in die Freizeit. Nur bei starkem Wind ist es schwierig.

Dafür gibt es mittlerweile vielfältige Variationen des klassischen Federballspiels, zum Beispiel Air Badminton, oder auch Handfederball, bei dem ein abgewandelter „Federball“ mit der Hand geschlagen wird.

kinder spielen tratzball
Wer ist zuerst am Ball?© Adobe Stock

Tratzball

Ballsportler kennen dieses Spiel auch als „Schweinchen in der Mitte“: Beliebig viele Spieler bilden einen Kreis, ein Spieler steht in der Mitte. Die Außenstehenden werfen sich (am besten gegenüber) den Ball zu, der Spieler in der Mitte versucht, den Ball abzufangen. Gelingt ihm dies, reiht er sich in den Kreis ein und derjenige, der den Ball verloren hat, wird der neue Fänger.

Natürlich geht dies auch in der Fußball-Variante.

Gummi-Twist

Stundenlange Beschäftigung für jedes Alter: Man nehme ein langes Gummiband und knote es zusammen, so dass ein Ring entsteht. Dazu mindestens 3 Personen – fertig ist der Gummitwist. Zwei Spieler halten das Gummiband, einer springt. Nach jeder fehlerfreien Runde wird das Twist-Gummi eine Stufe höher geschoben: Von den Knöcheln über die Knie zu den Oberschenkeln und ggf. noch weiter, je nach Sprungkraft. In der Hüpfweise sind der Fantasie ausschließlich physische Grenzen gesetzt, ansonsten sind Sie frei: Ob einbeinig, zweibeinig, über das gesamte Gummi oder abwechselnd mit Zwischenhüpfer, alles ist möglich. Bei mehreren Mitspielern können auch Teams gemeinsam springen.

könig beim kubb auf einer wiese
Spiel mit altägyptischen Wurzeln: Kubb.© Pixabay

Kubb (Wikingerschach)

Ein Freiluft-Geschicklichkeitsspiel, das offenbar bereits im alten Ägypten gespielt wurde. Das legen Funde in einer altägyptischen Grabkammer nahe.

Das Spiel in seiner heute beliebten Form ist, wie der Name schon sagt, von den Wikingern überliefert. „Kubb“ ist aus dem schwedischen „vedkubbar“ (= Holzklötze) abgeleitet. Das Spielmaterial: 6 Wurfhölzer, 10 Kubbs und ein König. Gespielt wird offiziell auf einem Spielfeld 5×8 Meter, aber natürlich funktioniert das Spiel auch in jeder anderen Größe.

Kubb stellt abstrahiert eine Schlacht zwischen zwei Völkern um einen König dar. Eine Mannschaft versucht, die Holzklötze (Kubbs) der gegnerischen Mannschaft umzuwerfen. Dazu hat sie 6 Wurfhölzer zur Verfügung. Erst, wenn alle gegnerischen Kubbs getroffen wurden, darf auf den König gezielt werden.

Ein Wikingerschach-Set gibt es ab etwa 12,- € im Handel. Sie können die Holzklötze aber ohne viel Aufwand auch selber bauen.

Wir stellen die Grundregeln vor. Anschauliche Videos dazu gibt es auf YouTube, zum Beispiel hier.

Die Kubbs werden auf den Grundlinien des festgelegten Feldes aufgestellt, je 5 auf jeder Seite. Diese Holzklötze sind die „Basis-Kubbs“. In die Mitte des Spielfelds kommt der König. Jede Spielhälfte ist einer Mannschaft zugeordnet. Team 1 wirft von seiner Grundlinie aus alle sechs Wurfhölzer und versucht, die gegnerischen Basis-Kubbs zu treffen. Dann sammelt Team 2 Wurfhölzer und umgefallene Kubbs ein. Team 2 wirft nun alle Kubbs in die Spielfeldhälfte von Team 1. Dieses stellt die Kubbs dort auf, wo sie landen (dies sind die „Feld-Kubbs“). Nun muss Team 2 erst die Feld-Kubbs umwerfen, bevor sie die Basis-Kubbs an der Grundlinie zielen darf.

Werden nicht alle Feld-Kubbs getroffen, ist Team 1 wieder an der Reihe, nach dem gleichen Prinzip.

Hat eine Mannschaft alle Feld- und Basis-Kubbs getroffen, versucht sie von der Grundlinie aus, den König zu treffen. Gewinner ist die Mannschaft, die den König trifft.

Feuer-Wasser-Sturm

Dieses Bewegungsspiel kennen Sie sicherlich auch schon aus dem Kindergarten. Grundsätzlich gibt es aber keine Altersbeschränkung.

Sie benötigen einen Spielleiter. Dieser gibt die Kommandos. Ob Sie das Spiel mit oder ohne Musik spielen, hängt von persönlichen Vorlieben und den Möglichkeiten ab. Kern des Spiels: Alle Mitspieler bewegen sich frei auf der Spielfläche. Bei der Variante mit Musik unterbricht der Spielleiter die Musik und ruft eine Anweisung. Die Aktionen zur Anweisung werden vorher festgelegt. Hier ein Beispiel für die Aktionen:

– Feuer: Alle Spieler legen sich auf den Boden

– Wasser: Alle bleiben auf den Zehenspitzen stehen oder, wenn vorhanden, müssen auf Gegenstände steigen (Baumwurzel, Bank, Schaukel, Rutsche…)

– Sturm: Jeder muss sich festhalten – aneinander oder an einem feststehenden Gegenstand

– Blitz: In der aktuellen Position „einfrieren“

Wer als letztes fertig wird (oder beim „einfrieren“ wackelt), muss entweder eine Sonderaufgabe durchführen oder wird zum Spielleiter.

Natürlich sind hier weitere Aufgaben und Signalwörter eine Bereicherung des Spiels, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

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