
In den vergangenen Jahren hat sich Google Street View zu einer beliebten Funktion von Google Maps entwickelt. Mehr als zehn Jahre nachdem die ersten Straßen in Deutschland gefilmt worden sind, will das Unternehmen die Funktion erneuern. Dafür fahren ab dem 22. Juni wieder Kameraautos durch zahlreiche Städte, auch in Nordrhein-Westfalen.
Im ersten Schritt sollen die bisherigen Aufnahmen aktualisiert werden. Das, was man heute in der Ansicht von Street View sehen kann, stammt noch aus den Jahren 2008 und 2009. Ein Jahr später wurde die Funktion dann offiziell in Deutschland eingeführt.
Allerdings nicht ohne Konsequenzen. Viele Menschen hatten von ihrem Recht Gebrauch gemacht, die Ansicht der Gebäude, in denen sie wohnen, unkenntlich zu machen. In der Folge aktualisierte Google Street View in Deutschland seitdem nicht, in anderen Ländern schon. Das soll sich nun ändern.
Google Stree View in NRW: Hier starten die Kameraautos
Immer mehr Menschen und Unternehmen in Deutschland hätten Google über die Jahre „nach den Unterschieden zwischen den Street-View-Bildern und der realen Welt, in der sie leben, gefragt“, heißt es in einem Blogeintrag des Unternehmens. Apple hat beispielsweise in seinem Kartendienst, auf den viele vor allem auf dem iPhone zugreifen, ein Konkurrenzangebot mit deutlich frischeren Aufnahmen.
Bereits 2022 dürften einigen Menschen in NRW die Kameraautos aufgefallen sein. Im vergangenen Jahr waren sie aber nur auf den Straßen, um die digitalen Karten von Google zu aktualisieren. Jetzt werden sie eingesetzt, um die entsprechenden Straßenzüge zu filmen.
In diesen Regionen in NRW wird ab dem 22. Juni Street View aktualisiert:
- Ruhrgebiet
- Rheinland
- Neanderthal
- Westfalen
- Porta Westfalica
Datenschutz bei Google Street View
Auch bei der Aktualisierung der Street View Daten wird die Frage nach dem Datenschutz erneut im Raum stehen. Google betont, die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen. Gesichter und Nummernschilder werden demnach automatisch unkenntlich gemacht.
Außerdem arbeitet das Unternehmen mit dem Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit zusammen. Dem Hamburger Datenschutzbeauftragten Thomas Fuchs zufolge trat Google im März an ihn heran, um rechtliche Fragen rund um die Veröffentlichung neuer Bildaufnahmen zu klären.
Er betonte, dass die Öffentlichkeit zum Zeitpunkt der Kamera-Aufnahmen 2022 nicht darüber informiert gewesen sei, dass sie auch für Street View verwendet werden könnten. Dies war nach Angaben von Google damals noch nicht beabsichtigt gewesen. Er habe den Konzern aufgefordert, über die geränderten Pläne zu informieren. Fuchs ist zuständig, weil Google seine Deutschland-Zentrale in Hamburg hat.
So widerspricht man der Veröffentlichung der Fotos
Wenn die Straßen in NRW für Google Street View aktualisiert werden, können betroffene Personen der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten widersprechen. Sie können als Eigentümer bzw. Mieter der Veröffentlichung von Abbildungen des privaten Grundstücks oder Hauses unter Nennung der Anschrift (Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort, ggf. nähere Beschreibung des Objekts) widersprechen.
So kann Widerspruch eingelegt werden:
- Online per Formular vor der Veröffentlichung
- Nach der Veröffentlichung ist ebenfalls online ein Widerspruch möglich
- Per Mail an: streetview_deutschland@google.com
- Über das „Problem melden“-Feature von Google Street View: Der Dienst Google Street View bietet auf jeder der angezeigten Aufnahmen bei der Standortanzeige im Dreipunktmenü den Menüpunkt „Problem melden“
mit dpa