Fast zwölf Stunden nach Evakuierungsbeginn Weltkriegsbomben in Köln erfolgreich entschärft

Die Bomben-Entschärfung kann beginnen.
Die Bomben-Entschärfung kann beginnen. © Henning Kaiser/dpa
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Update 4.6., 19.40 Uhr: Nach der größten Evakuierungsaktion in Köln seit dem Zweiten Weltkrieg haben Kampfmittelräumer drei große Bomben-Blindgänger entschärft. Das teilte die Stadt mit. Gegen 19.19 Uhr hatten Spezialisten des Kampfmittel-Räumdienstes demnach alle Bomben unschädlich gemacht.

Straßen und Brücken würden nun nach und nach wieder freigegeben, die Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren. Mit Verkehrsbehinderungen müsse noch eine Weile gerechnet werden.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker dankte allen Beteiligten, „die die größte Evakuierungsaktion in Köln seit 1945 so herausragend professionell durchgeführt haben“.

Zuvor hatten mehr als 20.000 Menschen ihre Wohnungen in einem 1.000-Meter-Bereich rund um die Fundstelle im Stadtteil Deutz verlassen müssen. Betroffen waren unter anderem auch mehrere große Unternehmen, neun Schulen und 58 Hotels.

Weil mit der Hohenzollernbrücke am Kölner Dom auch die meistbefahrene deutsche Eisenbahnbrücke gesperrt wurde, kam der Bahnverkehr über den Rhein zum Kölner Hauptbahnhof zum Erliegen

Bombenentschärfung in Köln: Einsatz kann beginnen

Update 4.6., 18.30 Uhr: Der Sperrbereich ist jetzt vollständig geräumt – der Kampfmittelräumdienst darf mit der Entschärfung beginnen. Eigentlich war die Evakuierung schon gegen 18 Uhr fast abgeschlossen. Doch ein Anwohner meldete sich noch bei den Behörden: Wegen einer Fußoperation konnte er seine Wohnung nicht selbst verlassen. Jetzt ist auch dieser Fall geklärt – die Entschärfung kann starten.

Update aus Köln: Evakuierung fast abgeschlossen – Entschärfung verzögert sich

Update 4.6., 17 Uhr: In Köln verzögert sich die geplante Bombenentschärfung in der Altstadt. Laut Stadt ist der zweite Kontrollgang an den Haustüren abgeschlossen. Auch die letzten Krankentransporte sollen bald durch sein.

Eine Person weigert sich jedoch, die Evakuierungszone zu verlassen. Polizei und Feuerwehr sind vor Ort und haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Person aus dem Gebiet zu bringen.

Auch der Zugverkehr ist betroffen: Die Bahn hat den Verkehr über die Hohenzollernbrücke am Dom gestoppt. Die Stadtbahnen der KVB fahren ebenfalls nicht mehr durch das Gebiet. Der Kölner Hauptbahnhof bleibt zwar geöffnet, der Zugverkehr ist dort aber stark eingeschränkt.

Update 4.6., 12.57 Uhr: Die sonst so belebte Kölner Innenstadt wird zur Geisterstadt mit leer gefegten Straßen, geschlossenen Geschäfte und einer verlassenen RTL-Sendezentrale. Am Abend erst sollen am rechten Rheinrufer im Stadtteil Deutz die drei amerikanische Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden.

Der Sicherheitsradius beträgt 1000 Meter und für diesen gilt die Ansage: Dieser Bereich muss menschenleer sein, bevor die Bomben entschärft werden können. Dann sollen sich in der gesamten Evakuierungszone nur noch zwei Experten der Kampfmittelbeseitigung aufhalten.

Köln: Größte Evakuierungsaktion seit 1945 hat begonnen

Update 4.6., 8.59 Uhr: In Köln läuft derzeit die umfangreichste Evakuierungsmaßnahme seit 1945. Grund ist die geplante Entschärfung von drei amerikanischen Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Ein großflächiger Bereich der Innenstadt muss dafür abgesperrt werden – rund 20.000 Menschen im Stadtteil Deutz sind aufgefordert, ihre Wohnungen innerhalb eines Radius von einem Kilometer um die Fundstelle zu verlassen.

Seit den frühen Morgenstunden, ab 8 Uhr, werden Straßen gesperrt und Einsatzkräfte kontrollieren, ob sämtliche Gebäude geräumt sind. Wie lange die Räumung dauern wird, ist derzeit noch unklar, so Kai Kulschewski, Experte für Kampfmittelbeseitigung bei der Bezirksregierung Düsseldorf, im Gespräch mit dem WDR-„Morgenecho“. Ralf Mayer, Leiter des Kölner Ordnungsamts, betonte im ARD-„Morgenmagazin“, dass Kölns Innenstadt als die am dichtesten besiedelte Europas gilt – was die Aktion zusätzlich erschwert.

Innerhalb des Evakuierungsbereichs befinden sich neben zahlreichen Wohnhäusern auch ein Krankenhaus, zwei Alten- und Pflegeeinrichtungen, mehrere Museen sowie der Sender RTL. Zwar liegen der Kölner Dom und der Hauptbahnhof außerhalb der Sperrzone, doch die stark frequentierte Hohenzollernbrücke, die beide verbindet, muss ebenfalls gesperrt werden. Diese ist die meistbefahrene Eisenbahnbrücke Deutschlands.

Die Deutsche Bahn rechnet daher mit erheblichen Störungen im Regional- und Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen. Der Bahnhof Köln Messe/Deutz ist gesperrt. Bis zur eigentlichen Entschärfung dürfen Personenzüge die Hohenzollernbrücke zwar noch überqueren, allerdings ohne Halt in Deutz. Sobald die Entschärfung beginnt, wird die Brücke komplett für den Bahnverkehr gesperrt. Ab dann ist auch eine Zufahrt zum Kölner Hauptbahnhof aus Richtung Deutz nicht mehr möglich.

Neben dem Bahnverkehr sind auch die Schifffahrt auf dem Rhein und der Luftraum betroffen: Beide werden für die Dauer der Entschärfung vorübergehend stillgelegt.

Erstmeldung 3.6., 16.20 Uhr: Köln steht am Mittwoch, 4. Juni 2025, weitgehend still. Der Grund: Drei Weltkriegsbomben werden in Köln-Deutz entschärft – mitten im Herzen der Stadt. Der Fund sorgt nicht nur vor Ort für Einschränkungen, sondern betrifft auch Bahnreisende bundesweit.

Bereits ab 8 Uhr wird ein Sperrgebiet mit einem Radius von 1.000 Metern evakuiert. Rund 20.000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Auch wichtige Verkehrsknoten wie der Bahnhof Köln Messe/Deutz und die Hohenzollernbrücke sind betroffen – eine der meistbefahrenen Eisenbahnbrücken Deutschlands.

Bombenentschärfung in Köln: ICE-Ausfälle und Umleitungen

Die Auswirkungen auf den Bahnverkehr sind erheblich – auch für Fahrgäste außerhalb Kölns:

  • ICE-Sprinter zwischen Köln und Berlin fallen vollständig aus.
  • Einzelne ICEs nach Stuttgart entfallen ersatzlos.
  • Züge zwischen Düsseldorf und Frankfurt halten nicht in Köln Messe/Deutz.
  • Viele Züge werden umgeleitet und verspäten sich um rund 10 Minuten.
  • Nahverkehr (KVB) fährt in der Innenstadt nur eingeschränkt – viele Linien werden getrennt.

Das teilten die Deutsche Bahn und der WDR am Dienstag mit. Fahrgäste sollten geplante Reisen über Köln möglichst verschieben oder sich auf Verspätungen einstellen.

Bundesweite Auswirkungen im Zugverkehr

Da Köln ein zentraler Verkehrsknoten ist, rechnet die Deutsche Bahn mit Auswirkungen auch auf bundesweite Verbindungen – etwa in Richtung Frankfurt, Berlin, Stuttgart und Düsseldorf. Reisende müssen sich auf Umleitungen, Ausfälle und mögliche Anschlussverluste einstellen.

Die Bahn empfiehlt, am Mittwoch auf nicht zwingende Reisen über Köln zu verzichten und sich vorab über Änderungen zu informieren – etwa über die DB Navigator App oder bahn.de.

Größte Evakuierung in Köln seit dem Zweiten Weltkrieg

Der Bombenfund betrifft nicht nur den Bahnverkehr: Auch 58 Hotels, mehrere Pflegeeinrichtungen, das Eduardus-Krankenhaus, neun Schulen sowie zahlreiche Kultureinrichtungen wie die Philharmonie, das Wallraf-Richartz-Museum oder der Musical Dome müssen geschlossen bleiben. Das berichtet unter anderem die dpa.

Auch der Fernsehsender RTL ist betroffen: Wie der WDR meldet, wurden Live-Sendungen vorsorglich nach Berlin verlegt. Mitarbeitende arbeiten, soweit möglich, im Mobile Office.

Die Stadt Köln empfiehlt allen Personen, die nicht zwingend in die Innenstadt müssen, das Zentrum am Mittwoch großräumig zu meiden.

kawe/dpa

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