
Die Ressource Wasser wird immer knapper. Regenwasser ist ein wichtiger Bestandteil des Wasserkreislaufs. Es kann auch in Haus und Garten helfen, kostbares Trinkwasser einzusparen und damit auch das Budget zu schonen.
Wer Regenwasser auffängt und nutzt, hilft also der Umwelt und sich selbst. Die einzige grundsätzliche Einschränkung: Regenwasser, das von Zink- oder Kupferdächern läuft oder von Dächern mit Bitumenabdeckung sollten Sie nicht weiter verwenden; es können schädliche Stoffe freigesetzt werden.

Gartenbewässerung
Blumen, Bäume und Rasen benötigen in den trockenen Sommermonaten Unterstützung. Damit hier nicht kostbares und teures Trinkwasser verwendet werden muss, lohnt es sich, das anfallende Regenwasser zu sammeln. Auch die Pflanzen werden sich freuen: Meistens vertragen Blumen, Büsche und Bäume das kalkarme Regenwasser viel besser als das teure Trinkwasser aus der Leitung.
Die Gartenbewässerung mit Regenwasser-Unterstützung ist ohne viel Aufwand möglich. Je nach ästhetischem oder Komfort-Anspruch gibt es allerlei Varianten. Natürlich kann das aufgefangene Regenwasser auch direkt in einen Gartenteich geleitet werden.

Neben der bekannten, meist grünen Tonne, die die meisten vor ihrem geistigen Auge sehen, gibt es mittlerweile unzählige Formen und Farben, von klassisch-grün über den industriell wirkenden Tank im Drahtgitter bis hin zu dekorativ aussehenden Fässern und Tanks, die wie eine Mauer gestaltet sind.
Sie sind rund, eckig oder auch konisch, schmal oder breit und je nach Preislage haben sie bereits Ein- und Auslassventile, Filtermöglichkeiten und mehr.
Je nach Volumen und Füllstand können die Wasserbehälter sehr schwer werden! Achten Sie daher auf einen ebenen, standfesten Untergrund. Sinnvoll ist ein Hahn im unteren Bereich, so dass das Wasser problemlos gezapft werden kann.
Bei einfachen Regentonnen sollten Sie das Wasser vor Verschmutzung schützen. Dazu reicht bereits ein handelsüblicher Deckel. Durch die Abdeckung wird auch verhindert, dass Mückenlarven abgesetzt werden oder sich Algen bilden.
Komplette Wassersammel-Sets bestehen oft aus einem Auffangbehälter, Vorrichtungen für den Anschluss an das Fallrohr und einem Ausfluss-Hahn. Ein Regensammler, ein kleines Baustück, das als „Weiche“ in das Fallrohr eingebaut wird, kann für viel Komfort im Handling sorgen.
Praktisch ist auch ein Überlaufstopp, der ab einer definierten Füllhöhe das Regenwasser in das Fallrohr ableitet.
Poolbefüllung
Auch die Befüllung kleiner Planschbecken oder Swimmingpools ist mit Regenwasser grundsätzlich möglich. Denken Sie aber daran, dass Regenwasser – ob gefiltert oder nicht – kein Trinkwasser ist. Bei kleinen Kindern könnte das gegebenenfalls zu Problemen führen, wenn sie Wasser in größeren Mengen schlucken.

Haus und Hof reinigen mit Regenwasser?
Das ist theoretisch möglich, zumindest teilweise.
Wird das Wasser etwa in einer Regentonne aufgefangen, kann es problemlos entnommen werden. Der Regenwasserbehälter sollte am besten bereits über eine Filtermöglichkeit verfügen.
Allerdings stellt sich die Frage, wer mit kaltem Wasser beispielsweise wischen möchte. Eine Alternative könnte sein, das Regenwasser mit warmem Leitungswasser zu mischen.

Regenwasser im Haushalt nutzen
Neben der recht einfachen Garten- und Pflanzenbewässerung gibt es auch die Möglichkeit, vorhandenes Regenwasser im Haushalt zu nutzen, im Normalfall für Toilettenspülung und für die Waschmaschine.
Dazu werden entsprechende Anlagen in die Wasserversorgung eingebaut, die das Regenwasser auffangen, filtern und an den Verbraucher weiterleiten.

Die Nutzung von Regenwasser im Haushalt will gut geplant sein. So muss sichergestellt sein, dass Regenwasser und Trinkwasser sich nicht vermischen können. Eine je nach Nutzung professionell geplante und eingerichtete Anlage zur Filterung und Bereitstellung des Regenwassers ist unumgänglich.
Die Kosten für eine solche Anlage sind recht hoch – es lohnt sich also auf jeden Fall, sich über die Wasser- und Abwassergebühren der Gemeinde zu informieren und genau gegenzurechnen.
Toilette und Waschmaschine mit Regenwasser nutzen
Die Toilettenspülung ist der größte Wasserverbraucher im Haushalt. Durchschnittlich 35 Liter verbraucht jeder Einwohner Deutschlands pro Tag. Hierfür kann ohne Bedenken auch Regenwasser genutzt werden.
Die Waschmaschine dankt für das sehr weiche Wasser, die gefürchteten Kalklablagerungen sind Geschichte.
Ein weiterer Vorteil: Waschmittel werden bei kalkarmem Wasser deutlich sparsamer dosiert. Das schont Umwelt und Geldbeutel. Hygienische Bedenken sind bei fachgerechter Aufbereitung des Wassers unnötig.
Wer ganz sicher gehen möchte oder den Anlagen nicht traut, bügelt seine Wäsche, so dass auch die letzten Keime abgetötet werden.
