
Das Urteil der 11. Strafkammer am Bochumer Landgericht geht lautet auf bewaffneten Rauschgifthandel. Bis zum Frühjahr hatte der angeklagte Dealer offensichtlich im ganz großen Stil mit Drogen, Schmerz- und Potenzmitteln gehandelt. Bei der Wohnungsdurchsuchung in Witten in der Arthur-Imhausen-Straße am 16. März 2022 waren neben Kokain, Marihuana, Streckmittel, Schmerztabletten auch typische Dealer-Utensilien sichergestellt worden. Darunter drei Feinwaagen, elf Mobiltelefone sowie zahlreiche Notizbücher mit Kundenlisten.
Als ganz besonders brisant für den Angeklagten erwiesen sich allerdings weniger die reinen Drogenmengen, sondern vor allem die zahlreichen beschlagnahmten Waffen. Unter anderem waren die Polizeibeamten auf ein Luftgewehr, zwei Pistolen, ein Raketengeschoss, zwei Teleskop-Schlagstöcke und diverse Pfefferspraydosen gestoßen. Der Angeklagte war bei der Razzia nicht vor Ort, sondern offenbar untergetaucht. Knapp einen Monat später war der 37-Jährige jedoch festgenommen worden.
Im Prozess hatte der 37-Jährige auf die mahnenden Worte von Richterin Susanne Schön-Winkler gehört und gleich zu Beginn der Verhandlung ein weitreichendes Geständnis abgelegt. Mit Blick auf seine eigene Drogenabhängigkeit ordneten die Bochumer Richter neben der Gefängnisstrafe die Unterbringung in einer geschlossenen Entzugsklinik an.