Schwere Sturmböen in NRW Zug kracht gegen Baum, umgewehtes Verkehrsschild sorgt für Unfall auf A30

Feuerwehrleute stehen an einem verunglückten Zug in der Nähe von Rheine im Münsterland. Ein Baum war wegen eines Sturms auf die Gleise gestürzt.
Feuerwehrleute stehen an einem verunglückten Zug in der Nähe von Rheine im Münsterland. Ein Baum war wegen eines Sturms auf die Gleise gestürzt. © picture alliance/dpa/TV7news
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Update 28.11., 6.15 Uhr: In der Nacht sind in NRW schwere Sturmböen aufgetreten und haben für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. In Rheine soll ein Regionalzug mit einem umgestürzten Baum kollidiert sein. Von den 44 Insassen seien zwei verletzt worden, teilte ein Polizeisprecher mit.

Ersten Erkenntnissen zufolge sei der Baum am Mittwochabend durch Sturmböen auf eine Oberleitung gestürzt. Die Regionalbahn der Linie 65 habe daraufhin nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Beim Zusammenstoß zersplitterte demnach die Frontscheibe – der Zugführer wurde dadurch leicht verletzt. Bis zum Mittag sei die Bahnstrecke noch in Richtung Münster gesperrt, hieß es weiter.

Sturmtief: Viele Feuerwehreinsätze im Münsterland

Die Feuerwehren im Münsterland verzeichneten über 60 Einsätze, vor allem wegen umgestürzter Bäume und Äste. In OWL wurden ebenfalls viele Bäume entwurzelt, Personen kamen nach Angaben des WDR bisher nicht zu Schaden.

A30 stundenlang gesperrt nach Unfall

Auf der A30 bei Bad Oeynhausen führte ein vom Sturm weggewehtes Verkehrsschild zu einem Unfall und einer stundenlangen Sperrung. Nach Polizeiangaben überfuhren zwei Fahrzeuge im Dunkeln das Schild, wodurch der Unterboden eines Autos stark beschädigt wurde. Dies führte zu einem großflächigen Diesel-Öl-Austritt auf der Fahrbahn in Richtung Osnabrück.

Die Reinigung des speziellen Flüsterasphalts gestaltete sich aufwendig und dauerte mehrere Stunden. Die Autobahnmeisterei sperrte die Richtungsfahrbahn und leitete den Verkehr im Rückstau zur nächsten Anschlussstelle zurück. Gegen 3 Uhr konnte der Stau aufgelöst werden, zunächst für wartende Lastwagen. Um 4 Uhr war die Reinigung abgeschlossen, und die Autobahn wurde vollständig freigegeben. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 20.000 Euro.

Wetter-Aussichten für Donnerstag und Freitag

Am Donnerstagvormittag muss in der Osthälfte von NRW weiter mit stürmischen Böen gerechnet werden. Im Tagesverlauf lässt der Wind nach, und die Wolken lockern von Westen her auf. Schauer treten laut DWD vor allem vom Weserbergland bis ins Sauerland auf, in höheren Lagen auch Schnee. Abends klingen die Niederschläge ab. Die Temperaturen liegen zwischen 5 und 10 Grad, in Hochlagen bei 2 Grad. Nachts gebietsweise Frost und Nebel, lokal Glätte möglich.

Der Freitag beginnt den Wetter-Experten zufolge neblig-trüb oder bedeckt. Im Laufe des Tages zeigt sich gebietsweise die Sonne, besonders im Bergland. Es bleibt trocken. Höchstwerte liegen zwischen 3 und 7 Grad. In der Nacht klar oder leicht bewölkt, örtlich Nebel und Frost bis -4 Grad.

Sturmtief mit bis zu 100 km/h erwartet

Erstmeldung, 27.11., 13 Uhr: Ein stürmisches Tief sorgt in NRW für unruhiges Wetter mit Regen, Sturmböen und Schnee in höheren Lagen. Der Deutschen Wetterdienst (DWD) warnt besonders am Mittwoch und Donnerstag vor starken Sturmböen zwischen 65 und 85 Kilometern pro Stunde. Im Norden und im Sauerland können Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde erreicht werden.

Sturmböen und Regen bestimmen das Wetter in NRW

Den Wetterexperten zufolge bereiten sich bereits im Laufe des Mittwochs starke bis stürmische Böen aus, begleitet von zeitweiligem Regen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 8 und 12 Grad, in den höheren Lagen wie dem Kahlen Asten nur bei 4 Grad. Am Abend verstärkt sich der Wind nochmals, vor allem im Bergland und in den nördlichen Landesteilen, wo schwere Sturmböen möglich sind.

Schnee in höheren Lagen von NRW möglich

In der Nacht zu Donnerstag schwächt sich der Regen allmählich ab, doch in Höhenlagen oberhalb von 800 Metern kann es zu Schneefällen kommen. Die Temperaturen sinken auf Werte zwischen 0 und 6 Grad. Meteorologen warnen vor Glättegefahr in der Nacht, auch wenn größere Einschränkungen durch Schnee zunächst unwahrscheinlich sind.

Donnerstag bleibt stürmisch, Wetterberuhigung ab Freitag

Am Donnerstagmorgen bleibt die Unwetterlage angespannt. Im Sauerland und Weserbergland halten starke bis stürmische Böen an, die Temperaturen liegen zwischen 5 und 9 Grad, in den Bergen teils nur bei 2 Grad. Erst im Laufe des Tages lässt der Wind spürbar nach. Die Nacht zu Freitag bringt dann eine deutliche Wetterberuhigung.

Ab Freitag zeigt sich NRW von einer ruhigeren Seite: Bei Temperaturen von 3 bis 8 Grad gibt es keine Niederschläge, und zeitweise lockert die Bewölkung auf. In der Nacht zum Samstag wird es klar und frostig, mit Tiefstwerten zwischen -4 und +1 Grad.

mit dpa



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