Landgericht Bochum Tanken und Einkaufen mit der Firmenkarte: Bochumerin steht vor Gericht

Eine zweifache Mutter aus Bochum steht wegen Veruntreuung vor Gericht. © picture alliance / Guido Kirchner/dpa
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Eine zweifache Mutter (44) aus Herne muss sich seit Mittwoch vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Die Bürokaufrau soll monatelang private Einkäufe und Geldabhebungen über die Firmenkarte einer Bochumer Wachfirma bezahlt haben – und die Firma so ein Stück weit mit in den Ruin getrieben haben.


23.000 Euro Schaden laut Anklage

Die Angeklagte war seit 2015 Mitgesellschafterin eines Unternehmens (GmbH) aus Bochum, das vor Jahren als Subunternehmen in hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge Sicherheitsdienstleistungen übernommen hat. Laut Anklage schlitterte das Unternehmen 2017 erst in finanzielle Schwierigkeiten, musste schließlich Insolvenz anmelden und wurde anschließend auch offiziell abgewickelt.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, an dem Niedergang der Firma, die 2016 auch durch mutmaßlich vorenthaltene Lohnzahlungen, unzumutbare Arbeitsbedingungen und Arbeitszeit-Verstöße in Negativschlagzeilen geraten war, nicht ganz unbeteiligt gewesen zu sein.

Von Januar 2015 bis März 2017 soll die 44-Jährige in 182 Einzelfällen unerlaubt private Einkäufe und Freizeitvergnügungen über die Firmen-EC-Karte bezahlt haben. Vom Drogerieeinkauf über Volltanken an der Tankstelle, vom Supermarkteinkauf bis hin zu dutzenden Restaurantbesuchen.

Außerdem soll die zweifache Mutter reihenweise Barabhebungen an Geldautomaten getätigt haben. Schaden laut Anklage: rund 23.000 Euro.

Hernerin bestreitet alle Vorwürfe

Zum Prozessauftakt vor der 7. Strafkammer wies die Hernerin die Vorwürfe zurück. Die EC-Karte habe sie seinerzeit keinesfalls alleine benutzt. „Die hat auch mal mein Ex-Mann genommen und sie lag auch zeitweise im Büro“, so die Angeklagte.

Einkäufe habe sie teilweise tatsächlich mit der Karte getätigt, allerdings alles nur für die Firma, wie zum Beispiel Putzmittel. „Ich habe aber auch keine einzige Barabhebung getätigt“, beteuerte die Hernerin.

Die 44-Jährige hatte die Chefrolle in der Bochumer Wachfirma nach eigenen Angaben nur deswegen und quasi auch nur auf dem Papier übernommen, weil ihr Ex-Mann durch ein Strafverfahren daran gehindert gewesen ist.

Im Grunde, so die 44-Jährige, habe sie aber nur kleinere Büroaufgaben erledigt. Für den Prozess sind Verhandlungstage bis Ende Juli anberaumt.

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