
Der Kommentar „Mir geht das Gejammer im Osten auf die Nerven – Brauchen wir nicht doch die Mauer zurück“ hat offenbar einen Nerv unserer Leserinnen und Leser getroffen. Wir haben extrem viele Zuschriften zu diesem Thema erhalten. Wir dokumentieren an dieser Stelle die, bei denen uns die Zustimmung zur Veröffentlichung vorliegt.
Schreiben Sie uns – jedoch nicht mehr als 1.100 Zeichen inklusive Leerzeichen. Kürzungen behalten wir uns vor. Einsendungen mit Anschrift und Telefonnummer bitte an durchblick@rnw.press
Ulrich Hoheisel schreibt:
„Danke für ihre bereinigende Analyse. Da sieht man mal wieder, aus welcher (rechten) Ecke die wirklichen Fake-News kommen, die viel zu viele in die Arme der AfD locken. Weiter so!“
Axel Jaster schreibt:
„Ich habe ihren Beitrag zur Mauer gelesen. Es ist erbärmlich, wie wenig Sie von meiner Heimat DDR wissen. Dass es menschliche Ungereimtheiten, Ungerechtigkeit in der DDR gab ,ohne Frage, war teilweise abschreckend, sollte mit Sicherheit auch so sein. Ich heiße das nicht gut.
Wir haben heute weitaus schlimmere Dinge in Anwendung, um Menschen mit gegenteiliger Meinung zu deformieren und auszugrenzen. Und das obwohl Menschen, einfache Menschen und auch in höheren Positionen wie auch Politiker, ihre Meinung äußern und Veränderungen wollen. Und genau diesen Menschen wird das Leben in jeglicher Hinsicht schwer gemacht, wobei das in die rechte Ecke zu stellen das Primitivste ist.
Warum ich Ihnen schreibe hat folgende Gründe. Ich habe nach 1990 mit ansehen müssen, wie meine Heimat zerlegt, verraten und verschachert wurde, wie in meiner Heimat die Arbeitslosigkeit bewusst provoziert wurde, obwohl die Betriebe volle Aufträge für ein, bis zwei Jahre im Voraus hatten. Industriezweige welche hauptsächlich für die BRD und dem westlichen Ausland produziert haben.
Selbst in meiner Heimatstadt Eisenhüttenstadt wurden für die Handelskette Quelle Möbel produziert. Aus dem Fleischkombinat sind pro Tag zwei Lkw an Fleisch und Wurstwaren gen Westen gefahren. In Leipzig waren Produktionsstätten für Jeansstoffe jeglicher Hinsicht im Westen, hat Salamander seine Lederwaren produziert, Storkow/ M Schuhfabrik hat Arbeitsschuhe und Stiefel für die BRD produziert, Kabelindustrie, Halbleiterplatte, Rundfunkindustrie, um nur einige Beispiele zu nennen.
Heute sind wir damit von anderen Ländern abhängig wie China und ja auch Russland.
Und da wundern sie sich, dass die Menschen, geboren im Osten, auf die Barrikaden gehen? Da wundern Sie sich, dass die Menschen im Osten Deutschlands sich darüber beschweren, dass Menschen hierher geholt werden, angeblich Fachkräfte, und hier arbeiten sollen, weil Deutschland unfähig ist, seine eigene Bevölkerung zu Fachkräften auszubilden? Ich treffe immer wieder Menschen hier im Westen, die sehr wenig oder gar nichts aus der DDR kennen.
Mit dieser Berichterstattung bringen Sie die Menschen aus dem Osten in Verruf, welche der Westen seinen Wohlstand zum Großteil zu verdanken hat.
Die DDR hat es geschafft, in Ländern der dritten Generation ein Großteil an Bildung zu ermöglichen, Menschen einen besseren Lebensstandard zu erarbeiten, in ihrer Heimat, und das ohne Krieg, ohne Einsatz militärischer Intervention und Erzeugung von Fluchtursachen.
Für mich ist Ihr Bericht eine falsche Darstellung der Menschen, eine Erzeugung von Hass gegenüber den Menschen, die im Osten Deutschlands geboren sind
Ulrich Feldmann schreibt:
„Vielen Dank für die klaren Worte und die nachvollziehbare Argumentation. Ich kann Ihnen nur zustimmen. Als Außendienstmitarbeiter, der auch in drei der fünf Ostbundesländer tätig ist, sind mir diese Klagen des Öfteren zu Gehör gekommen.
Beängstigend empfinde ich die Zunahme der Wähler der AfD. Auch die Zunahme der Stimmen für die Partei des Sprachrohrs Putins des Bündnisses Sarah Wagenknecht ist beunruhigend, aber nicht verwunderlich, da es sehr viele Menschen gibt, die immer noch von dem Leben und der Erziehung in der DDR indoktriniert sind und das auch an die nachfolgenden Generationen weitergegeben haben. Für viele ist der Amerikaner der Böse und Russland der Gute.“
Anke Trockenbrodt schreibt:
„Gratulation, sie haben es wieder einmal auf den Punkt gebracht! Dankbarkeit und Demut , das gibt es heut nur noch selten.“
Frank Claus schreibt:
„Etwas platt, arg überheblich, von oben herab und ohne Empathie. Zweifel an Ihrer Sachkenntnis. Das ist mein Fazit zu Ihrem heutigen Kommentar.“
Iris Nützler schreibt:
„Vielen Dank für diese offenen Worte. Schön, dass die Meinungsfreiheit noch besteht… und genutzt wird.“
Arno Köhler schreibt:
„Danke für diese Worte, die endlich mal so klar dargestellt werden mussten.“
Norbert Girlich schreibt:
„Ihren Kommentar zum Osten Deutschlands habe ich mit Verwunderung und Respekt vor Ihnen gelesen. ,Wer schreibt denn sowas?!‘ wird man rufen.
In ihren 7 Thesen steht viel Wahrheit; Daten und Zahlen der Vergleiche Ost zu West sind nicht zu ignorieren.
Geht es den Menschen in Ost und West gleich gut oder schlecht? Wer oder Wie beurteilen es alle oder jeder für sich?
Eines ist sicher, früher war es immer besser, (oder war da was?!). Vergessen ist leicht. Hier sind die Menschen im Osten durch Phrasen von rechten und jetzt auch linken Populisten beeinflusst worden. Es sind Phrasen, die den Neid auf andere schüren, die ,mir‘ sagen, was ,ich‘ wegen anderer nicht erhalte.
Auch hier im Westen kommen diese an, leider. Für mich ist der Neid auf den Anderen ein wesentlicher emotionaler Faktor von uns Menschen. Mit dem Entfachen von Neid kann man Menschen beeinflussen. Und dies können die rechten und auch linken Populisten besonders gut.
Neid ist ein schlechter Berater, ich selbst merke, wenn dieses Gefühl bei mir auftaucht; was für dumme Gedanken und Verbindungen damit entstehen können.
Ihr letzter Absatz im Kommentar ist einfach gut. Danke!“
Peter Birkelbach schreibt:
„Ihr Text müsste in allen überregionalen Zeitungen erscheinen! Die ,Ossis‘ haben es noch nicht begriffen. Wir waren öfter in Dresden und Pirna. Die Menschen dort haben Angst, eine andere Partei zu wählen, weil sie von den ,dunkelbraunen Nazis‘ genau beobachtet werden. Wie früher an den Grenzkontrollen – ein freundliches Gesicht und man durfte zwei Stunden auf seinen Pass warten. Sie legen den Finger in die Wunde und trauen sich die Wahrheit zu schreiben – super gut.“
Sonja Werner schreibt:
„Sie sprechen mir aus der Seele! Ich hoffe nur , dass auch viele Menschen im Osten diese Ausführungen lesen.
Aber nicht nur diese Menschen sondern vor allem die Politiker , die jetzt die Ideale und Werte, die wir uns nach dem letzten Weltkrieg erarbeitet und erkämpft haben, anscheinend vergessen haben und vielleicht auch für eventuelle Wählerstimmen verkaufen wollen. Ich hoffe, man kommt zur Vernunft und schützt unsere Demokratie und Menschlichkeit!“
Dietmar Junker schreibt:
„Ich stimme Ihnen zu 100 Prozent zu.“
Jürgen Ploch schreibt:
„Sie haben mir mit Ihrem Artikel voll aus dem Herzen gesprochen. Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets und war bis zu meiner Rente im Steinkohlenbergwerk tätig. Gerade im Ruhrgebiet war der Ausländeranteil immer höher als in anderen Bundesländern und man konnte sich damit arrangieren.
Da die von Ihnen vorgelegten Daten und Fakten sehr deutlich zeigen, wo der Hammer hängt, ist das Gejammer im Ostteil nicht wirklich zu verstehen. Gerade der Osten hat nach dem Krieg am meisten gelitten und durchgemacht. Wurde vom Politbüro verarscht, belogen und gefangen gehalten und beschwert sich heute in der gewollten Freiheit.
Aber anscheinend steht diese Bevölkerungsgruppe aufs Verarscht-Werden, dann mal weiter so.“
Hiltrud Güse schreibt:
„Ihre Ausführungen sind immer spannend und bestens recherchiert und dieses Mal haben Sie sensationell ins Schwarze getroffen. Sie bilden mit jedem Wortlaut exakt meine Meinung ab.
Und ja ich bin froh, dass es die physikalische Mauer nicht mehr gibt, aber an der Einheit müssen wir noch kräftig werkeln. Gratulation und vielen Dank für den tollen Artikel!“
Peter-Claus Münzer schreibt:
„Ich kann Ihre Meinung nachvollziehen. Ich habe mit meinen Eltern 1956 die DDR verlassen und war seitdem mehrere Male sowohl vor, als auch nach der Wende in meinem Geburtsort. Welch ein Unterschied!
1956 noch nachkriegsbelastet, später bis zur Wende immer mehr zerfallen, ist es heute ein hübsches Örtchen mit vielen sympathischen Leuten. Leider gibt es auch, wie auch im ,Westen‘ Unzulänglichkeiten, aber sicher keinen Grund, die AfD zu wählen.“
Jochen Bensch schreibt:
„Ihr Artikel sollte für alle Ostdeutschen Pflichtlektüre sein.
Ich war kurz vor der Wende in der DDR. Wie sah es da aus! Ich war kurz nach der Wende in der ehemaligen DDR. Wie sah es da aus! Ich war fünf Jahre nach der Wende in den ,Neuen Bundesländern‘. Es sah fast schon alles ganz toll aus. Neue Straßen und Autobahnen, renovierte Häuser und Sehenswürdigkeiten. Autos wie in der BRD. Dafür haben wir alle den Soli gezahlt.
Sollen die Nörgler doch mal zu uns kommen, und sich anschauen, wie es in GE oder DO Nord aussieht. Wie unsere Straßen aussehen.“
Udo Artelt schreibt:
„Sie haben insgesamt gesehen recht. Was im Osten passiert reflektiert meines Erachtens zur Zeit das, was bei allen Bundesbürgern in den Köpfen sitzt.
Nur im Osten kommt es jetzt aufgrund der dort stattfindenden Wahlen an die Öffentlichkeit. Fakt ist, die regierenden Parteien schaffen es nicht, bei der Bevölkerung eine positive Stimmung zu erzeugen. Die Menschen im Land kommen sich bevormundet und im Stich gelassen vor.“
Werner und Monika Scheidler schreiben:
„Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.“
Ralf S. Kassemeier schreibt:
„Genau so denke ich in diesem Fall auch. Es ist Undankbarkeit im Spiel und eine Profilierungssucht der AfD. Tolle Sprüche nichts dahinter. Es liegt klar auf der Hand, wie viele AfDler und BSWler hinter Putin stehen.
Bei der AfD sind es klare Naziparolen und Frau Wagenknecht ist eine Steigbügelhalterin von Putin. Beide Parteien treten die Menschenrechte mit Füßen und denken nur ichbezogen. Wir sollten unser Geld jetzt sofort zurückfordern und sämtliche Investition in den betreffenden Ländern stoppen.
Das wird die Sprache sein, die diese Menschen verstehen! Jeder von uns hat für diese Deppen der AfD und BSW bezahlt. Sofortiger Stopp für den Ausbau Ost und Konzentration auf den Westen. Soll doch die AFD sehen, wie sie ihre Wähler bezahlt. Das gleiche gilt für BSW.
Die Freiwilligenquote sowie die Ehrenamtsquote geht im Osten gegen Null. Wir Westdeutschen sagen ,Es reicht jetzt‘. Ab sofort gibt es keine Bundeszuschüsse mehr und keine Fördergelder. Die Chipfabrik wird in NRW gebaut und nicht im Osten.
Resümee: Auch ich habe mir die Einheit anders vorgestellt. Aber jetzt reicht es. Diese Undankbarkeit geht vielen Menschen in Westdeutschland auf die Nerven.“

Bärbel Lüneborg schreibt:
„Sie fassen das zusammen, was ich gedacht und gefühlt habe bei unseren häufigen Reisen in ostdeutsche Regionen. Ein wunderschönes Land mit meist perfekten Straßen und Autobahnen, schön renovierten Gebäuden und griesgrämigen Bewohnern.
Ich wünsche mir auch nicht die Mauer zurück, aber ein bisschen mehr Eigeninitiative, Freude an positiven Veränderungen und weniger Gemecker wären ein guter Weg in eine positive Zukunft. Danke für Ihre Offenheit und Glück auf. Alles sagen!“
Ronald Michaelis schreibt:
„Natürlich brauchen wir die Mauer zurück, die ,Ostdeutschen‘
passen nicht zur ,Super Bundesdeutschen Republik‘, also weg damit. Haben wir doch 30 Jahre so getan, als wären sie ,Brüder und Schwestern‘. ,Nee, weit gefehlt. sie sind faul, frech, dreckig und passen einfach nicht.‘ Also kann es doch eine AfD- Republik werden, denn dann sind wir das Problem ,Höcke‘ doch los…. also Volksabstimmung. Aber dafür ist Berlin zu feige. Wie in den letzten Jahren zuvor auch, bei der Pandemie, Ukrainekrieg und den allgemeinen Problemen der Wirtschaft. Kurzum: Es ist die blindeste Regierung ever!“
Egbert Lohmann schreibt:
„Die mickrigen Renten in Ost und West sind in ganz Deutschland zu beklagen. Die OECD liefert die Zahlen. Deutschland auf den hintersten Plätzen der Tabelle, aber bei den EU Beiträgen (zur Umverteilung) auf dem 1. Rang.
Bei allen politischen ,Leistungen oder Fehlleistungen‘ fehlt eines, die ,Aufarbeitung‘. Die Sünden der Treuhand wurden nie aufgearbeitet. Corona wird vermutlich auch niemals aufgearbeitet.“
Wolfgang Hohmann schreibt:
„Die Sprache der AfD ist die der ,Schlange im Paradies‘, wie sie im Alten Testament beschrieben wird = die der Lüge.
Wer, wie die gute Eva, darauf reinfällt, ist nicht unbedingt selbst schuld, nur merkt man, belogen worden zu sein, – siehe auch die beliebten Schockanrufe oder auch die der Wasserwerker ,gehen Sie mal ins Bad und machen die Brause auf‘ oft erst, wenn es zu spät ist. Ich glaube zudem auch, dass die AfD, genau wie Schlange, weiß, dass sie die Menschen belügt.
Deshalb finde ich den Hinweis ,Dieser Text provoziert‘ ein wenig ängstlich, beschreibt er doch nur im Gegensatz zu den Lügen der AfD die Zustände, wie sie sich wirklich verhalten. Und diese Informationen nennt man Wahrheiten.“
Winfried Deppe, schreibt:
„Bravo! Sie haben in Ihrem Artikel nicht nur meine Meinung voll getroffen, sondern in einer ganz besonderen Art auf die jetzigen politischen Folgen dieses ,Dauergejammers‘ hingewiesen.
Sie haben nicht nur klar ausgedrückt , ohne drumherum zu reden, Sie haben auch mit konkreten Zahlen und Fakten widerlegt, was von (zu) vielen behauptet wird.
Ja, es ist eine Meinung, aber auch eine glasklare Analyse, der man sich nicht entziehen kann, bzw. sollte.
Kompliment – eine Sternstunde des morgendlichen Zeitungslesens!“
Weiter so, bitte !
Achim Schäffer schreibt:
„Wie immer klare Kante. Danke! Sie sprechen bestimmt vielen Lesern aus dem Herzen. Wohltuend direkt, provokativ und natürlich einseitig.
Aber, so wie es schreiben: Das muss mal raus.
Mir sind auch die kritischen Töne bezüglich der permanenten Grenzkontrollen (NL) zu leise. Das kann doch im Jahr 2024 in Europa keiner wollen. Und das sollte ganz sicher kein Thema sein, mit dem man die nächste Bundestagswahl gewinnt.
Ich lese Ihre Kolumne gerne, selbst wenn ich nicht immer voll die Meinung teile. Aber das ist gelebte Demokratie und Pressefreiheit.“
Frank Klaukien schreibt:
„Jedes einzelne Wort von ihnen kann ich unterschreiben. Und nein, ich sehe Ihre Einlassung nicht als ,westliches Gejammer‘, sondern als Tatsachen, die längst hätten benannt werden müssen.“
Marion Vetter schreibt:
„Ich mag Ihren Text. Da finde ich die sieben Punkte super. Mit der Demut und Dankbarkeit habe ich es nicht so – Anerkennung der Fakten reicht mir.
Insgesamt finde ich es auch gut, wenn mal NRW so in den Fokus gerückt wird. Tatsächlich empfinde ich die Lebensphilosophien im Osten oder aus Bayern manchmal als sehr fremd und NRW-lebensfern.
Es ist gut, Dinge auch mal zu sagen und auszusprechen. So sind wir nicht erzogen worden, aber politisch wird es auch mal Zeit, sich da weiterzuentwickeln. Schade ist, dass es keine Stammtischabende zwischen Thüringen, Sachsen etc. und NRW gibt. Ein klarer Austausch und Horizonterweiterung täten gut.“