
In den vergangenen Monaten hat die kanadische Alternative-Rock-Band Billy Talent ihre Fans immer mal wieder mit Song-Veröffentlichungen versorgt und somit durch die Pandemie begleitet. Wie kleine Appetithäppchen, die nun Ende Januar zu einem ganzen Album zusammen geführt wurden. Auf „Crisis of Faith“ sind fünf bisher noch nicht veröffentlichte Lieder und fünf bereits veröffentlichte Songs zu hören.
Anhand des Openers „Forgiveness I+II“, aus dem man eigentlich zwei Songs machen könnte, lässt sich die Hypothese ableiten, dass die Mitglieder von Billy Talent sich seit ihren Anfangstagen immens weiter entwickelt haben.
Ungewohnte Instrumente kommen zum Einsatz
Der erste Teil folgt dem gewohnten Schema aus eingängigen Gitarrenriffs und harten Drums, während der zweite Teil des Songs für eine erste Überraschung sorgt. Hier bekommen nämlich auch Bläser, das Piano und die Akustikgitarre ihre Einlage. Es gibt sogar ein Saxophon-Solo! Mit knapp sieben Minuten Laufzeit dürfte dieses Lied auch eins der längsten von Billy Talent sein.

Abgesehen von diesem Ausreißer und der Ballade „The Wolf“, bei der auch Streicher zum Einsatz kommen, hat sich die Band rund um Frontmann Benjamin Kowalewicz jedoch auf das konzentriert, was sie im Grunde am besten kann: Alternative-Ohrwürmer schreiben, die einen gar nicht mehr loslassen wollen.
Besonders hartnäckig dürfte sich dabei „Hanging Out With All The Wrong People“ gestalten.
Zum ersten Mal ein Feature-Gast
Eine weitere Neuerung auf dem Album ist, dass sich die Band erstmals einen Feature-Gast ins Studio geholt hat: niemand geringeres als den Sänger Rivers Cuomo von der Band Weezer im Song „End of Me“. Ein Feature, das es nicht unbedingt gebraucht hätte, um aus dem Song eine runde Sache zu machen, da die beiden Stimmen sich erstaunlich ähnlich in den Strophen sind.
Da hätte ich mir ein wenig mehr Kontrast gewünscht, doch alles in allem gefällt mir „Crisis of Faith“ wieder richtig gut. Billy Talent Fans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten.