
Seid Ihr manchmal auch so in einen Gedanken vertieft, dass Ihr Euch kaum aus dem Wirrwarr in Eurem Kopf retten könnt? Anstatt Euch selbst zu beruhigen, spielen sich weiterhin immer wieder irre Szenen ab, die eventuell passieren könnten und weit entfernt von der Situation sind, die gerade wirklich zur Debatte stehen. Dann herzlichen Glückwunsch und Willkommen im Leben eines Overthinkers.
Ich glaube, es gibt da wirklich nur die zwei Extreme: entweder man macht sich viel zu viele Gedanken oder einfach keine. Ich gehöre definitiv zur Gruppe der Overthinker, mein bester Freund Paul geht hingegen alles viiiiel entspannter an. Warum wir da so unterschiedlich sind? Lest es selbst:
Gedanklich auf jede Situation vorbereitet
Jenny: Ich glaube, es gab noch nie eine Situation, in der ich die Dinge nicht krass überdacht habe. Ich will eben auf jede Situation vorbereitet sein – und muss dabei alle möglichen Szenen in meinem Kopf abspielen, falls diese oder jene Situation wirklich vorkommt. Ja, auch wenn ich weiß, dass vieles davon niemals passieren wird.
Bei spontanen Dingen bin ich auch mal so – ohne großes Nachdenken – dabei. Dennoch höre ich immer auf mein Bauchgefühl und wenn mir das sagt, dass ich eine Situation überdenken soll, dann muss ich das auch machen.
Manchmal zerbreche ich mir aber auch den Kopf und weiß gar nicht, wie ich daraus kommen soll. Das können mal Stunden, teilweise sogar Tage sein, in denen ich immer und immer wieder die gleiche Situation durchgehe.
Paul als ruhiger Ausgleich und Gesprächspartner
Ich habe letztens einen Spruch auf Instagram gelesen: „Ein Overthinker braucht einen guten Gesprächspartner“ – und dem stimme ich zu 100% Prozent zu. Hier kommt für mich Paul ins Spiel, da er in solchen Situationen ein gutes Händchen hat – wahrscheinlich, weil er eben nicht zum Overthinking neigt.
Manchmal bin ich aber auch so in meinen Gedanken festgefahren, dass ich mich niemandem mitteilen möchte. Aber genau das ist die falsche Herangehensweise. Klar ist es okay, manche Dinge für sich zu behalten und sie mit sich selbst auszumachen. Aber viel besser ist es, jemanden zu haben, der dem eigenen Gedanken-Karussell ein Stopp-Schild hinhält.
Ich bin ehrlich, mir fällt es sehr schwer, das Overthinking abzulegen. Aber wer weiß, vielleicht tritt tatsächlich irgendwann eine der 100 Situationen, die ich in meinem Kopf durchgespielt habe, ein und dann kann ich wenigstens behaupten, vorbereitet zu sein!
Den eigenen Impulsen folgen statt zu grübeln
Paul: Ich bin eher der Typ „go with the flow“ – also nicht lange überlegen sondern einfach machen! Und ich bin der Meinung, dass es auch richtig so ist, denn viele Situationen brauchen halt eine schnelle Entscheidung. Wenn man zu lange über eine Sache nachdenkt, kann die Situation auch schnell wieder zu Ende sein.
Wenn ich mir stundenlang überlege, ob ich jetzt wirklich in den Pool springen will und alle anderen Freunde es schon längst getan haben, ist dieser Moment schnell vorbei und alle sind schon wieder aus dem Pool raus und trocknen sich ab.
Oft ein Spiel mit dem Feuer
Ich glaube, man kann durchs Overthinking sehr schnell Sachen verpassen, weil man zu lange nachdenkt. Klar, kann man sich auch mal die Finger verbrennen, wenn man etwas überstürzt angeht. Ich kenne das nur zu gut – ist mir eben auch schon öfter passiert, wenn ich für eine Sache Feuer und Flamme war. Natürlich wäre es gut, einen Mittelweg zu finden – aber es ist eben nicht so easy.
Ich bin dafür, Entscheidungen schnell zu treffen, bevor gar keine Entscheidung gefällt wird. Doch manchmal, und das gebe ich auch gerne zu, denke ich an gewisse Sachen gar nicht, die Jenny wiederum durch ihr Overthinking schon lange durchdacht hat. Manchmal ist es dann auch ganz gut, diese Gedanken zu haben oder diese Situation schon mal durchgespielt zu haben. Ich finde, es ist eine gute Ergänzung.