
Impertinenz, Unverfrorenheit und Niedertracht kicken geopolitisch und gesellschaftlich gerade saftig von der Seite rein. Wir ziehen uns die furchtbaren Botschaften rein, um informiert zu bleiben. Es verhält sich, wie mit Gemüse, das man bloß isst, weil es gesund ist.
Die Welt um uns herum hat aktuell allerdings in etwa denselben Nutri-Score wie die Tomaccos von Homer Simpson. Umfassend betrachtet ist das große Ganze grad ein bisschen scheiße und da müssen wir jetzt durch.
Was wir nicht müssen, ist die Dystopie ohne akkurate Begleitung zu begehen. Jeder hat seinen eigenen Coping Mechanism. Ein Klassiker in dieser Kategorie wäre die sogenannte Musik – sagten schon Abba. Wir sollten ihnen glauben. An dieser Stelle also mein persönlicher Musik-Vorschlag zum Abschalten und kurz mal besser fühlen dürfen: Philipp Artmann.
„So einfach“ zum Durchatmen im Alltag hören
Kürzlich veröffentlichte der Halterner Sänger und Songwriter die erste Single seines neuen Lebensabschnitts. „So einfach“ heißt das charmante Stück und tatsächlich mag es im ersten Augenblick widersetzlich wirken, darin abzutauchen.
Die Perplexität wird schnell von einer Leichtigkeit abgelöst, die einfach unfassbar notwendig ist. Wir brauchen alle unsere Fenster, um kurz mal den Kopf rauszuhalten und durchzuatmen. Philipp und sein Song laden herzlich dazu ein.
Durchatmen und Glücklich sein sind allerdings Gemütszustände, die auch für die menschgewordene Oase der Ruhe nicht immer reibungslos von Statten ging.
„So einfach“ ist die verführerisch – buchstäblich – einfache Abhandlung eines komplexen Diskurses, den wir unter Namen, wie Depression, Burn-Out oder Identitätskrise kennen.
Seelische Klimmzüge dienten als Idee zum Song
Auch, wenn Philipp in seinem Video inmitten der idyllischen Hundertmorgenwald-Kulisse wie perfekt assimilierte Dekoration wirkt und mit erdender Aura eines Fuchur strahlt, hat er ein paar seelische Klimmzüge hinter sich.
„So einfach“ wars nämlich nicht immer. Ein Umstand mit dem Philipp sich aber ungern geschlagen geben wollte, also machte er einfach sein sogenanntes Ding. Fazit: „Was interessieren mich die Lücken in meinem Lebenslauf, wenn ich am Ende auf ein lückenloses Leben schau?“
Lebensbejahendes Gesamtwerk aus Song und Video
Wo genau seine innere Reise begann und wo es hingeht, zeigen Video und Song. Unterlegt mit entspanntem Beat und relaxten, organischen Klängen, wird die Ernsthaftigkeit des Themas in mundgerechten Portionen kredenzt.
Die nötige Dynamik entfaltet sich durch das stimmliche Zutun Philipps und schustert so ein Gesamtwerk, dessen Natur so positiv, lebensbejahend und hoffungsvoll ist, dass er überlegen sollte, eine Zweitkarriere als Nachrichtenredakteur anzustreben. Er würde einen wertvollen Beitrag an der Gesellschaft leisten.
Keinerlei Kritikpunkte
Aus meiner bescheidenen Sicht, sind Dialoge mit Philipp eine äußerst erfreuliche Bereicherung. An der Stelle wiederum verhält es sich, wie mit einem sehr professionell zubereiteten Fair-Trade-Kaffee, den man sich gemütlich reinstellt. Alles daran ist gut.
Zunächst aber können wir uns digital an seiner Musik erfreuen, die auf allen gängigen Plattformen zu konsumieren ist. Im Zeitalter von Power-Perfomance und Kapitalismus heißt es natürlich „viel hilft viel“. Konsumiert also gern leidenschaftlich und ballert Resonanz in die Streamingportale, damit wir bald Neues hören können.
Hier könnt Ihr Philipp Artmann live sehen:
Sonntag, 20. März 2022, ab 14 Uhr im Lea-Düppel-Theater (Zaunstraße 4, 45721 Haltern am See) beim „Aktionstag für den Frieden“ – zusammen mit der Marler Bluesrock-Band Bring Your Own Beer und vielen weiteren Künstler:innen aus dem Vest. Ein Benefiz-Konzert zugunsten der Opfer in der Ukraine. Alle Spenden fließen auf direktem Wege dorthin.