
Die einen sind sich sicher, dass sie die einzige Lösung ist. Die anderen befürchten zu große Eingriffe in ihr Privatleben. Die Impfpflicht ist momentan in aller Munde und wird heiß diskutiert. Doch was sind eigentlich die Argumente von Befürwortern und Gegnern in dieser Sache? Wir haben die häufigsten Diskussionspunkte für Euch zusammengetragen, damit Ihr Euch eine eigene Meinung bilden könnt.
Ende der Maßnahmen würde greifbarer
Die Pro-Seite:
1) Wir alle wünschen uns das Ende der Pandemie mit all ihren Maßnahmen von Abstandsregeln, über Mund-Nasen-Schutz zu Kontaktbeschränkungen. Dieses Ende erreichen wir allerdings laut Wissenschaftlern nur durch Herdenimmunität, die wiederum durch Impfungen oder Infektionen erreicht wird. Schneller und vor allem sicherer geht es mit den Impfungen. Die Infektionen würden zu viele Todesopfer fordern.
2) Auf den Intensivstationen befinden sich momentan mehr ungeimpfte Coronapatienten als geimpfte. Volle Intensivstationen werden aber für alle gefährlich, die auf intensiv-medizinische Versorgung angewiesen sind, wenn die Plätze und das Personal beispielsweise für Unfallopfer nicht mehr ausreichen. Dieser Überlastung könnte man mit Impfungen entgegenwirken, da geimpfte Personen mit Impfdurchbruch seltener auf der Intensivstation landen als vollständig ungeimpfte Personen.
Impfstoffe werden genauestens untersucht
3) Die Impfstoffe gelten als hochwirksam und sicher. Inzwischen haben mehr als drei Milliarden Menschen weltweit die Impfstoffe verabreicht bekommen und die große Mehrzahl hat den Impfstoff vertragen. Lediglich ein geringer Prozentsatz (1 von 5000 Personen) hatte mit schwerwiegenden Nebenwirkungen zu kämpfen. Diese Nebenwirkungen werden aber penibel beobachtet, wie es der Fall Astra Zeneca zeigt.
4) Die eigene Freiheit geht immer nur so weit, wie man andere Menschen mit seinem Lebensstil nicht einschränkt oder gefährdet. Entscheidet man sich also bewusst gegen eine Impfung und steckt jemanden an, schadet man dieser Person durch die eigene Freiheit.
Vertrauensbruch von Seiten der Politik
Die Kontra-Seite:
1) Im Grundgesetz ist das Recht auf körperliche Unversehrtheit verankert. Es ist wichtig, die individuellen Rechte auch in Ausnahmesituationen nicht aus den Augen zu verlieren. Dieser Gesetzesparagraf bedeutet konkret, dass jeder Mensch für sich selbst entscheiden kann, ob und welche Medikamente er zu sich nehmen möchte und welche nicht.
2) Da die Politik die Impfpflicht bisher kategorisch ausgeschlossen hat, wäre das ein schwerer Wortbruch, der das Vertrauen in die Regierung im Volk (noch weiter) schwächt. Einer Regierung, der man nicht vertraut, möchte man ab irgendeinem Punkt auch nicht mehr folgen. Es könnte auf lange Sicht zu Protesten und Ausschreitungen kommen.
Weitere Eingriffe ins Privatleben befürchtet
3) Generell kann durch die Impfpflicht das Vertrauen der Menschen in den Staat negativ beeinflusst werden, da befürchtet wird, dass der Staat immer häufiger in Privatangelegenheiten eingreifen möchte. Deswegen stößt auch die Debatte um die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn bei vielen Auto-Fans auf Widerstand.
4) Bisher wurde kein Modell vorgestellt, wie eine Impfpflicht genau durchgeführt werden soll. Es wäre sehr aufwendig und mit hohen Kosten für zuständiges Personal verbunden, den Impfstatus jeder Person zu kontrollieren. Von daher lautet das Argument, dass die Impfpflicht logistisch einfach nicht umsetzbar ist.