
Die meisten von uns besuchen ihre Oma wahrscheinlich meist zu Kaffee und Kuchen oder spazieren mit ihr vielleicht mal ein Ründchen. Aber wer kann schon behaupten, mit seiner Großmutter gemeinsam auf Social Media aktiv zu sein? Chris Krömer kann das! Er führt mit seiner Oma Lisbeth zusammen einen Instagram- und einen TikTok-Account. Dort versorgen die beiden ihre Fans regelmäßig mit Gute-Laune-Videos. Wir haben Chris zum Interview getroffen und noch einiges mehr über diese besondere Oma-Enkel-Beziehung erfahren.
Chris, Du verbreitest mit Deiner Oma auf Eurem Instagram- und TikTok-Account „lisbeth_lissi“ jede Menge Spaß und Freude. Woher nehmt Ihr Eure positive Energie?
Das Leben ist einfach viel schöner zu genießen, wenn man positiv ist und gute Laune hat. Bei meiner Oma Lissi und mir ist es schon so, dass wir uns gegenseitig jeden Tag mit den Momenten zusammen positive Energie geben. Wenn einer mal schlechter drauf ist oder wenn’s einem von uns mal nicht so gut gehen sollte, dann müssen wir uns einfach nur anschauen und Zeit zusammen verbringen.
Für die, die Euch noch nicht kennen: Wie kam es dazu, einen Instagram und TikTok-Account mit Deiner Oma zu erstellen?
Angefangen hat das Ganze auf Instagram – total spontan. Ich habe zuvor immer schon mal Videos für Familie und Freunde aufgenommen, früher noch mit Snapchat und Hundefilter. Das war schon immer recht witzig, weil die Oma einen lustigen, direkten, aber auch fränkischen Humor hat.
Diese Art kam dort auch schon immer gut an und da dachte ich mir: Es gibt so viele Fashionblogs, so viele Beautyblogs auf Instagram – warum dann nicht einen Account erstellen, der gute Laune verbreitet. Dann habe ich meine Oma spontan im Sessel aufgenommen und ihr gesagt, dass sie die Leute begrüßen soll mit „Herzlich willkommen auf unserem Instagramblog“ – und das war dann unser erstes Video.
Was möchtest Du mit Euren Accounts anderen weitergeben?
Anfangs war es so, dass ich nur gute Laune verbreiten wollte. Ich hatte bis dato noch gar kein Ziel oder Sinn, den ich verfolgt habe. Ich wollte nur diesen lustigen Humor meiner Oma verbreiten. Irgendwann habe ich dann Nachrichten von Followern erhalten. Ich habe schnell gemerkt: Mit diesem Account kann man doch viel mehr machen. Es geht also nicht nur um die gute Laune, sondern auch um Familienzusammenhalt, einfach diese gemeinsame Zeit, die man nutzen sollte.
Wie würdest Du die Beziehung zu Deiner Oma beschreiben?
Wir haben eine sehr gute Oma-Enkel-Beziehung. Wir hatten schon immer ein sehr gutes Familienverhältnis, wir alle als Familie. Aber weil ich durch Social Media jetzt einfach die Chance habe, jeden Tag viele Stunden mit meiner Oma zu verbringen, ist es natürlich ein ganz anderes Verhältnis, weil wir so unterschiedliche Dinge zusammen erleben. Oma Lissi ist wie eine beste Freundin für mich. Man kann mit ihr über alles reden.
Was schätzt Du an Oma Lissi?
Ich glaube auf die Frage kann man nur zu wenig antworten. Letztendlich ist es alles an ihr, was ich schätze. Ihre Art wie sie ist, was sie von sich gibt. Das ist auch der Grund, warum ich gerade ein Buch schreibe, weil es so viele Sachen gibt, die ich von ihr gelernt habe und auch an andere Leute weitergeben möchte, die sie mir in Alltagssituationen erzählt. Es sind all die Dinge, die ich unglaublich an ihr schätze. Es ist aber auch diese besonders liebenswerte und auch führsorgliche Art, dass sie immer für einen da ist.
Bekommt Deine Oma eigentlich genau mit, was Du auf dem Instagram- und TikTok-Account so machst und veröffentlichst? Weiß sie, dass sie für viele Menschen da draußen ein kleiner „Star“ ist?
Meine Oma sieht schon, dass ich immer wieder das Handy in der Hand habe und sie zwischendurch filme. Sie bekommt auch mit, wenn ich Aktionen starte, sie weiß über die Fans Bescheid. Ich versuche es ihr natürlich ein bisschen näher zu bringen und zeige ihr auch, dass das alles ihre Fans sind, die ihr gerade Briefe schreiben und Interesse an unserem Leben haben. Oma spricht aber auch gerne mit den Leuten. Gerade, wenn wir unterwegs sind und erkannt werden, findet sie es schön, dass teilweise fremde Personen auf uns zukommen und ein Foto mit uns machen möchten.

2019 habt Ihr Euer erstes Kochbuch „Immer nur Blödsinn im Kopf – Das Gute-Laune-Kochbuch“ rausgebracht – wem würdet Ihr dieses Buch empfehlen?
Prinzipiell ist es für jeden geeignet, der das Essen von seiner Oma oder generell von Omas liebt. Ich habe das Kochbuch geschrieben, weil Oma tagtäglich kocht und das Interesse an Omas Rezepten groß ist. Deshalb habe ich versucht in diesem Kochbuch all die kleinen Feinheiten festzuhalten, die Oma macht und in ihren Gerichten integriert. Natürlich ist das eine Geheimnis die Menge an Butter, die meine Oma nutzt. (lacht) Da wird nicht gespart.
Wenn Du gerade nicht bei Oma Lissi bist, trainierst Du regelmäßig und warst sogar bei der Show „Ninja Warrior Germany“ zusehen. Hat Deine Oma damit gerechnet, dass Du das wirklich durchziehst?
Also ich glaube erst, als ich dann im Fernsehen zu sehen war. Es war alles ziemlich spontan. Oma hatte mir aus der Fernsehzeitung vorgelesen und gesagt, dass Ninja Warrior läuft. Ich fragte sie, ob ich da nicht mal mitmachen sollte, und sie sagte, dass es viel zu schwierig für mich wäre und ich es nicht schaffen würde. Mit dem Video, in dem Oma das sagt, habe ich mich dann bei Ninja Warrior beworben. Damit wollte ich ihr beweisen, dass ich das auf jeden Fall kann.
Aktuell sitzt Du an Deinem Buch: Möchtest Du uns verraten, um welches Thema es sich drehen wird?
Zu viel darf ich noch nicht verraten, aber es wird ein Buch werden, in dem es um Familie, die gemeinsame Zeit mit Oma und um Werte geht, die ich von ihr so gelernt habe. Auch wenn meine Follower viele Storys und Videos von Oma und mir sehen, sehen sie nur einen kleinen Bruchteil von unserem Leben. Es gibt viele Momente, die wir einfach zu zweit genießen. Das sind einfach viele verschiedene Erlebnisse, die ich mit den Menschen teilen möchte.
Was möchtest Du unseren Leserinnen und Lesern gerne auf den Weg geben?
Nutzt die Zeit mit euren Liebsten, denn das ist die kostbarste Zeit. Vielleicht hat nicht jeder in jungen Jahren seine Großeltern verloren. Bei mir war es leider so, dass mein einer Opa gestorben ist, als ich sieben Jahre alt war. Der andere, da war ich 14 Jahre und die andere Oma, da war ich 18 Jahre alt. Da bekommt man erst so richtig mit, was Verlust überhaupt bedeutet. Oft weiß man viel zu wenig über die Generation und es gibt bestimmt einiges, was wir von unseren Großeltern lernen können. Man kann ein ganz normaler Junge oder ganz normales Mädchen sein, und mit der Oma oder dem Opa Zeit verbringen.