
Kunst zu schaffen tut der Seele gut und kann außerdem als Ausgleich zum Alltag dienen. Und trotzdem betrachten viele Kunstinteressierte Gemälde lieber aus der Ferne, anstatt selbst in den Schaffungsprozess einzutauchen. Und das, weil sie davon überzeugt sind, ihnen würde das Talent fehlen.
Dabei ist das Malen, wie viele andere Fähigkeiten auch, eine Frage des Mindsets. Sage ich mir von vornherein, dass ich zwei linke Hände habe, verschließe ich mir selbst die Möglichkeit, etwas daran zu ändern und zu verbessern. Denn niemand wird mit dem Pinsel in der Hand geboren und erschafft mit den ersten Pinselstrichen ein weltbewegendes Meisterwerk. Malen ist eine Sache des Kopfes und nicht des Talents.
Inspirationen im Netz oder der Umgebung suchen
Ist der erste Schritt im Kopf getan, kommt die Frage auf, was man denn nun künstlerisch schaffen möchte. Sitzt man vor einem blanken weißen Blatt, ist der Kopf meistens genauso leer. Die Lust auf das Malen ist da, aber die Idee, was genau man schaffen möchte, kommt einfach nicht. Als Denkanstoß kann hier das soziale Netzwerk Pinterest dienen.
Beispielsweise soll ein Sommergefühl mit Pinsel und Leinwand eingefangen werden? Gebe ich bei Pinterest einfache Stichworte ein, tun sich mir Welten an geteilten Bildern auf. Ebenfalls toll an der App ist, dass viele kreative Köpfe ihre Werke dort zum Besten geben – ein Museumsdurchgang per Scrolling, welcher die eigene Fantasie ankurbelt.
Im Alltag Motive finden
Als Quelle der Inspiration kann aber auch die eigene Umgebung dienen. Auf Spaziergängen halte ich gerne nach Besonderheiten Ausschau und notiere diese entweder direkt vor Ort oder schieße ein Foto davon. Denn die Natur steckt voller Wunderwerke, die man in der Geschwindigkeit des Alltages kaum wahrnehmen kann! Gerade im Sommer, wenn Blumen und Wiesen in ihrer vollen Blüte stehen, kann man sich einiges bei der Natur abgucken – die Form und Farbgebung von Dingen wie Blüten oder Häusern kann man in seinen eigenen Werken in allen möglichen Formen widerspiegeln.

Hat man sich für einen Stil entschieden und möchte das gefundene Motiv beispielsweise realitätsgetreu abbilden, sollte man genau auf das Bild achten. Die Frage, die man sich stellen kann, ist simpel: Was sehe ich? Häufig beinhaltet ein Bild mehr Farben, als man mit dem Motiv assoziiert. Beispielsweise bildet ein Portrait nicht bloß komplett rosafarbene Wangen und weiße Zähne ab: violett, blau, gelb, grau und viele weitere Töne stecken in unserer Haut. Nutzt man verschiedene Farben, wirkt das Endergebnis direkt plastischer.

Für richtige Zeichnungen lieber dickeres Papier nutzen
Ist das Motiv gefunden, kommt die nächste Frage auf: Worauf möchte ich überhaupt malen? Einfaches Druckpapier eignet sich für Vorzeichnungen, ist aber für aufwendige Bilder zu schade. Denn bei diesem Papier gibt es eindeutige Nachteile: Es ist so dünn, dass es gerne Eselsohren schlägt und damit wohl kaum für die Ewigkeit gemacht ist. Also sollte lieber festeres Papier her. Beispielsweise nutze ich gerne Papier von 250g/m² für mein Gemaltes.
Am Ende ist immer noch am wichtigsten, dass das Malen Spaß macht. Deswegen würde ich auch sagen, dass es keine festen Techniken für Beginner der Malerei gibt. Man kann sich in alles reinarbeiten und an jeder Maltechnik, sei es abstrakt, realitätsgetreu oder etwas ganz anderes, Gefallen finden.