
Es gibt einfach manche Dinge, die gehören fest zu Weihnachten dazu. Diese können von Mensch zu Mensch natürlich variieren. Dem einen ist die Musik wichtig und Wham! läuft in Dauerschleife, dem anderen wird die Hose zu eng, weil Weihnachtsplätzchen jeden Tag auf dem Plan stehen.
Als Weihnachtsultra, wie ich von manch einem aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis beschrieben werde, habe ich gleich mehrere Dinge, die fest mit Weihnachten für mich verbunden sind. Zum Beispiel der knallrote Weihnachtsstern, den man sich in der Adventszeit in die Wohnung stellt.
Pflege zum ersten Mal selbst übernehmen
Da ich alles andere als einen grünen Daumen habe, war dieser Teil der Adventszeit immer in den sicheren Händen anderer Menschen, die zu Pflanzen eine Beziehung aufbauen und diese nicht einfach sterben lassen. Und ich habe mich daran erfreut, dass der Weihnachtsstern so eine festliche Farbe in unser Leben gebracht hat.
Da ich in diesem Jahr auch ein wenig mit Pflanzen warm geworden bin, habe ich mir gedacht: Vielleicht wird es Zeit, einen eigenen Weihnachtsstern zu kaufen und zu pflegen und zu hegen. Doch als ich mich vorab darüber informiert habe, was die Pflanze braucht um sich wohlzufühlen und zu wachsen, war ich absolut geschockt.
Weihnachtssterne sind kein Wegwerfprodukt
Die meisten Menschen sind nämlich der Ansicht, dass der Weihnachtsstern ein einjähriges Gewächs ist, das wirklich sehr anspruchsvoll ist und nach Weihnachten eigentlich weggeschmissen werden kann. Was für eine traurige menschzentrische Sichtweise wieder mal. Der Weihnachtsstern mag nämlich eigentlich subtropische Temperaturen und braucht viel Licht – beides Dinge, die wir ihm im tiefsten Winter in Europa kaum bieten können.
Ganz schlimm wirkt sich Kälte, trockene Heizungsluft oder Zugluft auf die hübsche Pflanze aus. Da ist es natürlich sinnvoll, dass die meisten Weihnachtssterne in vielen Läden direkt am Eingang zur Tür stehen, an dem es immer zieht. Die kleinen Weihnachtssterne frieren sich den A**** ab und sind eigentlich schon halb tot, wenn die Leute sie bei sich zu Hause einziehen lassen – um sie dann endgültig zu Tode zu pflegen.
Mehrjährige Freude am weihnachtlichen Gewächs
Es ist ein kleines bisschen wie mit Haustieren. Hol Dir keinen Herdenschutzhund, wenn Du nicht weiß, wie Du mit ihm umgehen musst. Und hol Dir keine Pflanze, deren Bedürfnisse Du eigentlich nicht erfüllen kannst, einfach nur, weil sie so hübsch aussieht zu Weihnachten. In Wahrheit verreckt sie nämlich elendig wie sie da steht mit ihren roten Blättern.
Ich verrate Euch ein weiteres Geheimnis: Der Weihnachtsstern ist eine mehrjährige Pflanze. Wer es raushat, der Pflanze und ihren Ansprüchen gerecht zu werden, könnte sie also noch im nächsten Jahr wieder erblühen lassen. Aber das wäre ja mit Aufwand verbunden.
Deswegen tun viele das, was wir in dieser Gesellschaft immer tun: konsumieren und wegschmeißen. Schade nur, dass es sich bei dem Weihnachtsstern um ein Lebewesen handelt, was da auf dem Müll landet wegen eigener Unfähigkeit.