
Die Iden des März hängen wie Trauerweiden in unserem Leben rum. Gleichwohl streichelt die Kulturbranche uns wieder sacht über die, noch salzverkrustete Wange und zieht uns in den Moshpit der Realität. Während große Konzerttourneen doch wieder und wieder verschoben und abgesagt werden müssen, sind die Regeln länderintern fast einheitlich.
Augenmerk auf lokale Musik-Genies
Ein Grund und gleichermaßen Appell, diese Zeit zu investieren, um lokalen Bands mal wieder ganz tief in die Augen zu schauen. „The Bunburies“ zum Beispiel.
Die vier Männer aus dem Ruhrgebiet bestechen mit äußerst geschmackvollem Habitus und der glorreichen Errungenschaft, den Esprit der sogenannten „Class of 2005“ äußerst erfolgreich zu restaurieren.
„The Class of 2005“ – Art Brut, The Libertines und Adam Green sind nur wenige Synonyme, die das Lebensgefühl einer ganzen Sub-Kultur beschreiben. Es sind indes die Grundpfeiler der Nostalgie, auf denen das musikalische Schaffen der Bunburies fußt.
Romantik trifft Ruhrgebiet
Das Set der Band transportiert sowohl die melancholische Finesse romantischer Indie-Hymnen, als auch die herbe Hopfigkeit des Ruhrgebiets. Die Brücke vom Sound vergangener Dekaden gen modernem Pop-Rock wird an dieser Stelle äußerst gekonnt geschlagen.
Es ist ein bisschen Arctic Monkeys mit neuer Frisur, Green Day in wohlriechend, Coldplay in cool. Es ist Feiern in Sheffield, Verliebtsein in der Normandie und Fiege trinken am Bergbaumuseum – in Kombination. Sie sind die passgenaue Schnittmenge zwischen Britpop (Ästhetisch) und einer Melange aus zeitgenössischen Themen (Auditiv).
Live von Talent überzeugen lassen
Die Notwendigkeit von Vergleichen ist für die Medien zwar wichtig, ungeachtet dessen muss sich das Ganze unbedingt live angehört werden, um es in Gänze zu fassen. Da das aber leider erst im nächsten Jahr wieder der Fall ist, empfehle ich Euch, bis dahin mal auf ihren Social-Media-Accounts und Spotify vorbeizuschauen.