Streaming „Verlorene Liebe“: Ein Verschwimmen von Realität und Fiktion?

Grace (r.) mischt sich in die Ermittlungen rund um die Ermordung ihrer Schwester ein. Aufgrund ihres beruflichen Backgrounds stimmt Polizist Ed (m.) der Hilfe zu. © Sergei Bachlakov/Netflix
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Wie weit liegen Fiktion und Realität eigentlich beieinander? Dieses Frage drängt sich in dem brandneuen Film „Verlorene Liebe“ von Regisseurin Monika Mitchell auf.

Die Geschichte des Streifens aus den USA handelt von der erfolgreichen Krimi-Autorin Grace, die nach langer Zeit mal wieder etwas von ihrer Schwester hört. Diese versucht nach persönlichen Problemen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und will deshalb auch die Beziehung zu ihrer Schwester kitten.

Leider soll es dazu nicht mehr kommen, denn als Grace von einem Date mit dem Polizisten und Nachbarn ihrer Schwester, Ed, nach Hause kommt, findet sie ihre Schwester brutal ermordet vor. Im Laufe der Ermittlungen zeichnet sich schnell ein neues Bild der Person, die sie glaubte zu kennen.

Dunkle Geheimnisse kommen ans Licht

So verdiente Kathleen ihren Lebensunterhalt nämlich nicht nur als Lehrerin, sondern auch als gnadenlose Domina Desirée im Web. Die Fans von letzterem haben scheinbar auch ihren Mörder auf den Plan gerufen. Da Grace sich aufgrund ihrer Kriminalgeschichten gut mit der Psyche eines Mörders auskennt, bietet sie ihre Expertise bei der Polizei an, um den Mörder schnell ausfindig zu machen. Dieser ist unterdessen auf den Geschmack gekommen und belässt es nicht bei dem einen Mord.

Bei „Verlorene Liebe“ bekommt man schnell das Gefühl, dass die Protagonistin sich der Gefahr ihrer Situation nicht so richtig bewusst ist. Obwohl sie ihre Schwester auf brutale Art und Weise verliert, scheut sie nicht davor zurück, sich in die Polizeiarbeit einzumischen und so weit zu gehen, dass sie sich sogar selbst in die Rolle von Desirée begibt, um den Mörder anzulocken.

Schwierigkeiten, Empathie aufzubauen

Es fehlt dem Charakter leider an emotionaler Tiefe, sodass es schwerfällt, als Zuschauer Empathie aufzubauen und sich überhaupt für das Schicksal von Grace zu interessieren. Richtig spannend wird es dann in dem Krimi leider auch nicht, sodass man getrost davon absehen kann „Verlorene Liebe“ zu schauen.

Und die Frage, wie weit Realität und Fiktion auseinanderliegen, scheint in diesem Fall mit „sehr sehr sehr weit“ beantwortet werden zu müssen.

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