Streaming Words On Bathroom Walls: Awareness für psychisch kranke Jugendliche

Krankheiten, die die menschliche Psyche betreffen, werden in Filmen und Serien seltener thematisiert als physische Erkrankungen. Neben der Serie „13 Reasons Why" ist der Film „Words On Bathroom Walls" ein nennenswertes Beispiel. © pixabay.de
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In dem Coming-of-Age-Film „Words on Bathroom Walls“ geht es um Adam Petrazelli, der wie jeder andere Teenager nur irgendwie versucht, seinen Alltag und seine Schulaufgaben zu meistern. Aber leider ist Adam nicht wie die anderen.

Eines Tages rastet er im Unterricht komplett aus und wird sogar einem Mitschüler gegenüber gewalttätig – ohne wirklich zu wissen, was er da tut.

Nach diesem Vorfall wird bei ihm eine stark ausgeprägte Schizophrenie diagnostiziert und er muss seine Schule verlassen. Adam und seine Mum sehen dadurch seine Zukunftsträume gefährdet: Er möchte gerne Koch werden.

Die letzte Chance in vollem Umfang nutzen

Also sucht Adams Mutter eine katholische Privatschule, die ihrem Sohn noch eine letzte Chance gibt, seinen Schulabschluss zu machen, sofern er sich darauf einlässt, regelmäßig bestimmte Medikamente zu nehmen. Dankbar über diese Möglichkeit der Schule, gibt sich Adam viel Mühe und schließt neue Kontakte, zum Beispiel mit der rebellischen Maya, die ihm von Anfang an den Kopf verdreht.

Gleichzeitig werden aber auch die Stimmen in seinem Kopf wieder lauter. Er sieht und hört Dinge, die nicht da sind, und wird immer verzweifelter.

Neben all den Problemen, mit denen sich Teenager sowieso schon rumärgern müssen, wie der Schule, Liebeskummer oder Stress mit den Eltern, muss Adam zusätzlich noch versuchen, die Realität von seinen Wahnvorstellungen zu trennen.

Das ist alles andere als einfach – vor allem, wenn man das Vertrauen in alle Menschen um sich herum verloren hat.

Film zeigt den Leidensweg des Jugendlichen

Mir gefällt es sehr gut, dass in dem Film „Words on Bathroom Walls“ eine psychische Krankheit bei Jugendlichen thematisiert wird, über die viele vor allem in diesem Alter noch nicht so viel wissen. Als Zuschauer nimmt man Adam seinen Leidensdruck ab und wünscht sich einfach, er könne die Krankheit in seinem Kopf besiegen. Doch einfach ist das wirklich nicht. Das zeigt sich auch im Film, wenn Adam ein Medikament nach dem anderen ausprobiert und alles nur schlimmer zu werden scheint.

Nach der Serie „Tote Mädchen Lügen nicht“ meiner Meinung nach ein starker Film, um Awareness für psychische Erkrankungen auch unter jungen Menschen zu stärken. „Words on Bathroom Walls“ ist auf Netflix zum Streamen verfügbar. Und wer lieber liest: Es gibt die Story zum Film unter gleichem Titel auch als Roman, geschrieben von Julia Walton.

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