Ist der 1. April ein Feiertag? Wahrheit oder schlechter Scherz?

Auf einem Kalender ist das Datum 1. April zu sehen.
Der 1. April ein Feiertag - ist das ein schlechter Scherz oder stimmt es tatsächlich? © Unsplash/Behnam Norouzi
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Am 1. April ist es Tradition, sich den ein oder anderen Aprilscherz zu erlauben – sei es durch einen harmlosen Streich oder einen scherzhaften Spruch. Leichtgläubige Menschen sollten an diesem Tag besonders aufmerksam sein, um nicht auf die gut gemeinten Täuschungen hereinzufallen. Ein weit verbreiteter Scherz ist die Behauptung, der 1. April sei ein Feiertag. Aber stimmt das tatsächlich?

Ist der 1. April ein Feiertag?

Der 1. April ist kein gesetzlicher Feiertag. Dennoch herrscht bei dieser Frage oft Verwirrung, da in manchen Jahren tatsächlich ein Feiertag auf dieses Datum fallen kann. Die einzigen gesetzlichen Feiertage im April sind Karfreitag und Ostern. Die Daten dieser Feiertage sind nicht fix, sondern variieren von Jahr zu Jahr – in Abhängigkeit vom Kirchenkalender.

So kommt es vor, dass der 1. April gelegentlich mit einem dieser Feiertage zusammenfällt. Das nächste Mal wird Karfreitag allerdings erst im Jahr 2067 auf dieses Datum fallen und erst im Jahr 2086 fällt Ostern auf den 1. April. Zuletzt fiel Karfreitag 1994 auf den 1. April – Ostern zuletzt im Jahr 2024. In solchen Jahren ist der 1. April dann ausnahmsweise tatsächlich ein Feiertag, aber eben wegen Karfreitag oder Ostern und nicht, weil es der 1. April ist.

Welche Bedeutung hat der 1. April?

Der 1. April ist nicht nur in Deutschland bekannt, sondern wird weltweit mit Scherzen und Streichen in Verbindung gebracht. Oft wird der Scherz mit dem Ausruf „April, April!“ aufgelöst, um das Gegenüber über die Täuschung aufzuklären. Trotz seiner weiten Verbreitung ist der genaue Ursprung des 1. Aprils als Tag des Scherzes bis heute nicht eindeutig geklärt. Das sind die bekanntesten Theorien zur Herkunft des 1. Aprils:

  • Eine der am häufigsten genannten Theorien zum Ursprung des Aprilscherzes bezieht sich auf eine Kalenderreform im Jahr 1564. Damals verlegte König Karl IX. von Frankreich den offiziellen Jahresbeginn vom 1. April auf den 1. Januar. Viele Menschen hielten jedoch weiterhin an der alten Tradition fest und feierten auch nach der Reform zum 1. April das Neujahrsfest oder verteilten Geschenke. Diese Personen wurden daraufhin verspottet und mit falschen Einladungen hereingelegt. Aus diesem Brauch entwickelte sich vermutlich die Redewendung „Jemanden in den April schicken“, die bis heute verwendet wird.
  • Einer der deutschen Erklärungsansätze für den Ursprung des Aprilscherzes bezieht sich auf ein Ereignis aus dem Jahr 1530. Damals soll für den 1. April ein sogenannter Münztag angekündigt worden sein, bei dem es um die Vereinheitlichung des Münzwesens ging. Viele Kaufleute, Händler und Bürger setzten große Erwartungen in diese Ankündigung, in der Hoffnung, durch die geplante Reform wirtschaftlich zu profitieren. Als der Münztag jedoch nicht stattfand, erlitten zahlreiche Beteiligte finanzielle Verluste. Sie fühlten sich getäuscht und hereingelegt.
  • Eine weitere Theorie ist darauf zurückzuführen, dass der Monat April für sein wechselhaftes und unvorhersehbares Aprilwetterbekannt ist – was sich auch in der bekannten Redewendung „April, April, der macht, was er will“ widerspiegelt. Diese Launenhaftigkeit der Natur könnte symbolisch auf den Brauch des Aprilscherzes übertragen worden sein.

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