Buß- und Bettag 2024 In welchen Bundesländern der 20. November ein Feiertag ist

Eine Frau faltet am Buß- und Bettag in der Kirche die Hände zum Gebet.
Der Buß- und Bettag 2024 wird von evangelischen Christen gefeiert. In Sachsen ist Feiertag. © picture alliance / dpa
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Volkstrauertag, Totensonntag, Buß- und Bettag – im November jedes Jahres gibt es einige Termine, die zum Innehalten und Gedenken aufrufen. Doch in welchen Bundesländern ist der Buß- und Bettag ein Feiertag? Welche Bedeutung hat er eigentlich und was gilt an dem Tag? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wann ist der Buß- und Bettag 2024?

Für den Buß- und Bettag gibt es kein festes Datum. Er wird jedes Jahr am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag begangen. Der diesjährige Termin ist also der 20. November 2024.

Der Buß- und Bettag wird vor allem in der evangelischen Kirche begangen. Im Mittelpunkt stehen in evangelischen Gottesdiensten die Besinnung, eine kritische Lebensbilanz und Neuorientierung. „Der Feiertag dient zudem dem Nachdenken über gesellschaftliche Irrtümer“, erklärt die Evangelische Kirche in Deutschland. Schuld, Versagen oder Fehlentscheidungen können im Gebet vor Gott gebracht werden.

Wo ist der Buß- und Bettag ein Feiertag?

Nur in einem einzigen deutschen Bundesland der Buß- und Bettag ein gesetzlicher Feiertag: in Sachsen. Hier sind am 20. November 2024 die Geschäfte geschlossen, die meisten Arbeitnehmer haben frei und auch Kinder und Jugendliche müssen nicht zur Schule.

Eine Besonderheit gibt es darüber hinaus auch in Bayern. Hier gilt der Buß- und Bettag seit 1995 zwar nicht mehr als gesetzlicher Feiertag, dennoch haben Schüler einen Tag unterrichtsfrei.

Warum das so ist, erklärt das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Bekenntniszugehörige Arbeitnehmer sämtlicher öffentlicher und privater Betriebe und Verwaltungen haben am Buß- und Bettag die Möglichkeit, einen Tag freizumachen. Weil das für Lehrer nicht so einfach möglich ist, entfällt der Unterricht. Im Gegensatz zu den Schülern haben Lehrkräfte aber dennoch nicht frei: In der Regel findet am Buß- und Bettag ein pädagogischer Tag statt.

In Absprache mit dem Arbeitgeber können sich aber auch Protestanten in einigen anderen deutschen Bundesländern am 20. November 2024 freinehmen. Einen Urlaubstag verbrauchen sie dabei nicht, verzichten für den Tag in der Regel aber auf Lohn. Auch evangelische Schüler können sich gegebenenfalls vom Unterricht freistellen lassen.

In welchen Bundesländern der Buß- und Bettag kein Feiertag ist

In 15 Bundesländern ist der Buß- und Bettag kein gesetzlicher Feiertag.

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Berlin
  • Brandenburg
  • Bremen
  • Hamburg
  • Hessen
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Der Buß- und Bettag ist in NRW kein Feiertag, eine Übersicht zu allen Feiertag in NRW finden Sie hier.

Was ist am Buß- und Bettag in Sachsen verboten?

Der Buß- und Bettag gehört zu den gesetzlichen Feiertagen in Sachsen. So gelten die gleichen Regelungen wie an einem Sonntag und anderen Feiertagen. An dem Mittwoch gelten in Sachsen aber zusätzlich besondere Vorschriften, die gesetzlich geregelt sind: „Öffentliche Tanzveranstaltungen und andere öffentliche Vergnügen, die dem ernsten Charakter dieser Tage zuwiderlaufen“, sind zwischen 3 Uhr und 24 Uhr verboten. Ebenso dürfen öffentliche Sportveranstaltungen erst ab 11 Uhr stattfinden.

Der Buß- und Bettag in Sachsen ist umstritten

Der Buß- und Bettag wurde 1995 in allen Bundesländern außer Sachsen als gesetzlicher Feiertag abgeschafft. Das hat mit der Einführung der Pflegeversicherung im selben Jahr zu tun. Mit der Abschaffung sollten die neuen Sozialbeiträge kompensiert und somit Arbeitnehmer entlastet werden.

Das führt im Umkehrschluss dazu, dass Arbeitnehmer in Sachsen bis heute höhere Beiträge in der Pflegeversicherung zahlen als in anderen Bundesländern (0,5 Prozent des Bruttolohns). Immer wieder gibt es Petitionen und Forderungen beispielsweise von Gewerkschaften, dass die Beiträge in Sachsen angepasst und die Kosten auch von Arbeitgebern getragen werden sollen.

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