
Wenn das letzte Gemüse geerntet wurde und die Laubblätter fallen, stehen im Garten einige Aufgaben für jeden Gärtner an. Mit der richtigen Vorbereitung im Herbst kommen alle Stauden und Bäume im Garten unbeschadet durch den Winter und der Garten erblüht im Frühling prächtig von Neuem. Auch für Wildtiere und Teichbewohner kann man im Herbst einige Vorbereitungen treffen, um ihnen das Leben in städtischer Umgebung zu erleichtern.
Garten im Herbst
Zunächst sollten Hobby-Gärtner Ihren Bestand an Gartenwerkzeugen und Materialien prüfen. Neben Spaten, Schaufel, Rasenmäher, Rasenschere und Rechen wird in Gemüsegärten im Herbst auch Dünger benötigt.
Ein Vorteil bei herbstlichen Gartenarbeiten ist es, wenn man seinen Garten gut kennen. Einjährige Sommerblumen können mit Wurzel entfernt werden. Stauden werden lediglich zurückgeschnitten, um im kommenden Jahr neu zu erblühen. Einige Staudenarten sind frosthärter als andere – anfällige Arten wie Kokarden oder Lilien sollten im Herbst mit Mulch, Laub oder Stroh abgedeckt werden, um die Wurzeln vor dem Erfrieren zu schützen. Auf diese Weise lassen sich selbst wärmeliebende Pflanzen wie Lavendel und chinesischer Roseneibisch erfolgreich im Außenbereich überwintern.
Ein bisschen herbstliches Chaos im Garten darf es sein
Bei den Herbstvorbereitungen kommt es nicht darauf an, den Garten penibel zu reinigen: Für Insekten und andere Kleintiere sind Laub und abgestorbene Pflanzenstengel im Winter ein überlebenswichtiger Schutz. Laub- und Komposthaufen tragen zur herbstlichen Gartenoptik bei und liefern wichtige Nährstoffe für den Boden.
Hobby-Gärtner sollten unbedingt auf die im Bundesnaturschutzgesetz vorgeschriebene Vogelschutzzeit achten, die erst am 30. September endet. Während dieser Zeit gibt es beispielsweise für den Heckenschnitt strenge Regeln. Zwar sind kleine, formerhaltende Rückschnitte von Bäumen und Sträuchern in Privatgärten erlaubt, doch sollten Wildvögel, die noch mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt sind, nicht in Stress versetzt werden.
Vögel aller Art freuen sich im Herbst ganz besonders über reichhaltige Zufütterung mit Leckerbissen wie Samen, Nüssen und Insektenlarven. Fettfutter kommt in dieser Zeit besonders gut bei wildlebenden Gartenbesuchern an, während diese sich schützende Fettschichten für den Winter anfressen. Igel und Eichhörnchen können mit Insektenfutter im Herbst ebenso viel anfangen. Zur direkten Fütterung für Igel eignet sich beispielsweise auch ungewürztes Rührei.

Die richtige Rasenpflege für den Garten im Herbst
Auch der Rasen kann im Herbst für den Winter vorbereitet werden. Etwa zwei Wochen vor dem ersten Frost sollte man ihn ein letztes Mal mähen – mit Korb oder Rechen, damit liegengebliebener Rasenschnitt nicht für Pilzbefall sorgt. Wenn der Rasen im Sommer normalerweise sehr kurz geschnitten wird, sollte die Schnittlänge etwas verstellt oder der Zeitpunkt des letzten Mähens etwas früher gewählt werden. Ein längerer Rasen ist widerständiger gegen Frost und Krankheiten.
Mit einem Vertikutierer können Hobby-Gärtner den Rasen anschließend belüften, um die Wurzeln zu stärken. Neigt das Grün zu Staunässe, ist der Herbst eine gute Gelegenheit, um den Boden mit Quarzsand dauerhaft zu entwässern, den man in dünnen Schichten im vertikutierten Rasen verteilen können.
Frostschutz für Topfpflanzen
Die Wurzeln von Topfpflanzen sind anfälliger als die von frei stehenden Pflanzen, sodass mediterrane Gewächse wie Oleander an einem frostgeschützten Ort überwintert werden müssen. Auch tropische Topfpflanzen wie Dipladenia lassen sich nach einem Rückschnitt im Herbst überwintern, wenn sie an einen hellen Ort – wie einen Wintergarten – mit einer konstanten Temperatur zwischen acht und zwölf Grad gestellt werden. Frostbeständigere Arten im Topf können mit isolierendem Material wie Wollvlies oder Luftpolsterfolie umwickelt werden, um sie vor Frostschäden zu schützen.
Der Herbst ist die richtige Zeit für Teichpflege
Wer im Garten einen Teich hat, muss diesen auch fit für den Winter machen. Je gründlicher die Teichpflege im Herbst ausfällt, desto weniger Arbeit fällt im kommenden Frühling an. Pflanzenreste und Faulschlamm sollten in künstlich angelegten Teichen im Herbst aus dem Wasser entfernt werden. Andernfalls können im Winter unter einer Eisschicht Gase entstehen, die für einen niedrigeren Sauerstoffgehalt im Wasser sorgen, was wiederum schädlich für Fische sein kann.
Damit in der kalten Jahreszeit ausreichend Sauerstoff ins Wasser gelangen kann, sollten insbesondere Fischteiche, aber auch Zier- und Naturteiche nach Möglichkeit vor dem Erfrieren geschützt werden – auch, damit Fische und amphibische Wildtiere starke Frostperioden unbeschadet überstehen. Mit dem richtigen Equipment lässt sich das Zufrieren des Teiches jedoch verhindern: Schwimmende Eisfreihalter aus Styropor wirken mechanisch gegen die Bildung einer vollständigen Eisfläche und verbessern die Belüftung. Mit einem elektrisch betriebenen Teichheizer lassen sich auch größere Flächen eisfrei halten.
Pumpen und Filter sind sehr anfällig gegen Frost und müssen im Herbst vollständig aus dem Teich entfernt, gesäubert und trocken gelagert werden. Ob Fische über den Winter im Teich bleiben können, hängt zum einen von der Art der Tiere und zum anderen von der Tiefe des Teiches ab. Grundsätzlich ist eine Überwinterung im Gartenteich erst ab einer Tiefe von mindestens 80 Zentimetern möglich. Andernfalls müssen die Fische in ein ruhiges und kühles, aber frostfreies Winterquartier umziehen. Manche Fische vertragen Frost ohnehin nicht und können im Winter nicht im Teich bleiben.
Diese Pflanzen können Gärtner im Herbst noch aussetzen
Der Herbst ist aber nicht nur die Zeit für Rückschnitte oder ähnliches. Hobby-Gärtner können zu dieser Zeit auch noch etwas anpflanzen: Für viele Zwiebelblumen ist der Herbst die richtige Zeit für die Pflanzung. Tulpen, Narzissen, Krokusse und Hyazinthen treiben im kommenden Frühjahr prächtig aus, wenn sie bei circa 5 bis 10 Grad in die Erde kommen. Auch Aprikosenkerne und Pfirsichkerne benötigen eine Frostperiode, damit sie im Frühjahr keimen, und können im Herbst in Komposterde gepflanzt werden.
Ist im Gemüsebeet noch Platz neben dem Winterkohl und herbstlichem Gemüse wie Mangold, Kartoffeln und Möhren, können bei gutem Wetter noch Bohnen nachgesetzt oder Radieschen gesät werden. Nach nur sechs bis acht Wochen sind auch viele Salatsorten und Spinat bereits erntereif, das Aussäen lohnt sich bei gutem Wetter oder mithilfe eines Gewächshauses also noch bis Ende September.
Hobby-Gärtner sollten nicht vergessen, ihre Anbauflächen und Hochbeete im Herbst gut zu düngen. Fallobst, Holzasche und Holzspäne, Eierschalen und Schurwolle sind gute Nährstofflieferanten, die den Boden im Frühjahr humos und fruchtbar machen.
