Haferflocken im Öko-Test Teures Bio-Produkt fällt krachend durch

Ein Müller prüft Haferflocken in einer Mühle.
Öko-Test hat Haferflocken untersucht - mit gemischten Ergebnissen. © Jan Woitas/dpa
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Ob im Müsli oder als Porridge: Viele Menschen in Deutschland essen zum Frühstück Haferflocken. Aber wie gut sind die Getreideprodukte, die es hierzulande in den Supermärkten, Discountern, Reformhäusern oder Bio-Läden zu kaufen gibt? Öko-Test hat Haferflocken untersucht – mit gemischten Ergebnissen.

Haferflocken im Öko-Test: 21-mal Note eins

Die gute Nachricht vorweg: 60 Prozent der getesteten Haferflocken erhielten die Note „sehr gut“. Öko-Test hatte nach eigenen Angaben 35 Produkte, die als „zart, blütenzart, extra zart, Fein-, Zart- oder Kleinblatt“ bezeichnet werden, unter die Lupe genommen, darunter 21 Bio-Haferflocken. Vor zwei Jahren waren dagegen die kernigen Haferflocken getestet worden. Ergebnis diesmal: Fast alle Bio-Produkte (19 von 21) bekamen die Bestnote, bei den konventionellen waren es dagegen nur zwei von 14.

Bei der Bewertung spielte in erster Linie eine Rolle, ob und mit welchen Schadstoffen die Haferflocken belastet sind. Dabei prüften spezialisierte Labore die Produkte auf Schimmelpilzgifte und Pestizide. Nahezu alle Bio-Haferflocken sind laut Öko-Test frei von beidem. Bei den Produkten aus konventionellem Anbau gab es dagegen kein einziges, in dem keine Schadstoffe nachgewiesen wurden.

Eine Schale mit Porridge, die mit einer Erdbeere und Johannisbeeren garniert ist, steht auf einem Frühstückstisch.
Viele verarbeiten ihre Haferflocken zu Porridge.© Jens Kalaene/dpa

Öko-Test: Teuerste Haferflocken bekommen Note fünf

Besonders belastet waren die Haferflocken der Marke „Schapfenmühle“: Vier Pestizide in Spuren (darunter Glyphosat) sowie erhöhte Werte des Schimmelpilzgiftes HT-2 entdeckten die Labore darin. Die Folge: Note „mangelhaft“ für das Produkt, das 1,49 Euro pro 500 Gramm kostet.

Aber auch ein Bio-Produkt fiel bei Öko-Test mit der Note fünf krachend durch: In den „Haferwunder Feine Haferflocken“ aus dem Reformhaus wurden stark erhöhte Werte von T-2 und HT-2 sowie Spuren weiterer Schimmelpilzgifte nachgewiesen. Besonders bemerkenswert: Mit 5,98 Euro pro 500 Gramm war es das teuerste Produkt im Test, schnitt aber mit am schlechtesten ab.

Haferflocken: Gute Noten für Discounter-Produkte

Gute Qualität bekommen Verbraucher aber auch für wenig Geld: So bekamen unter anderem die „Crownfield Bio Haferflocken Zart“ von Lidl als auch die „Gut Bio Vollkorn Haferflocken Zart“ von Aldi, die beide 85 Cent pro 500 Gramm kosten, die Note eins. Einer der beiden Testsieger bei den konventionellen Produkten ist wohl auch eines der bekanntesten: Die „Blütenzarten Köllnflocken“ wurden ebenfalls mit „sehr gut“ bewertet – obwohl darin Spuren eines Pestizides und zweier Schimmelpilzgifte gefunden wurden.

In der aktuellen Ausgabe bewertete Öko-Test auch Apfelsaft. Die meisten schnitten gut ab, an einem Bio-Produkt gab es jedoch Kritik.

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