Die Bedeutung vom Osterfeuer Was steckt hinter der Tradition?

Mehrere Personen stehen vor einem brennenden Osterfeuer.
Das Osterfeuer ist eine beliebte Tradition in der Osterzeit. © picture alliance/dpa
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Das Osterfeuer gehört zu den beliebtesten Osterbräuchen und wird nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern entfacht. Aufzeichnungen lassen vermuten, dass die Feuertradition ihren Ursprung in germanischen oder heidnischen Bevölkerungsgruppen hat. Einige Quellen verorten die Wurzeln des Brauchtums aber auch in der Geschichte des christlichen Glaubens.

Welche Bedeutung hat das Feuer an Ostern? Was hat der christliche Glaube mit dem Osterfeuer zu tun? Und welche Regeln gelten für ein öffentliches oder privates Osterfeuer?

Osterfeuer: Heidnische und germanische Bedeutung

Das Osterfeuer wird hauptsächlich als gesellschaftliches Ereignis organisiert, da es bei vielen Menschen große Freude auslöst. Es wird gemütlich zusammengesessen, etwas getrunken und gegessen, während die Wärme und das Licht vom Feuer eine wohlige Atmosphäre schaffen. Religiöse oder abergläubische Hintergründe sind derweil eher in den Hintergrund gerückt und die ursprüngliche Bedeutung ist vielen gar nicht mehr bekannt.

Die Aufzeichnungen bezüglich des Ursprungs des Osterfeuers sind nicht ganz eindeutig. Es wurde offiziell im Jahr 751 das erste Mal schriftlich festgehalten in einem Briefwechsel zwischen Papst Zacharias und dem Missionar Bonifatius. Sie berichteten von der „ungewöhnlichen“ Tradition, die bei den Germanen und Heiden jährlich gefeiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt galt der Brauch noch als unchristlich. Für die Heiden und Germanen war es ein Frühlingsfeuer. Die Germanen verabschiedeten auf diese Weise den Winter und begrüßten den Frühling und die Natur.

Die christliche Bedeutung des Osterfeuers

Ostern ist für die Christen das höchste Fest, da an diesen Tagen Jesus‘ Auferstehung gefeiert wird. Die Kirche entzündet seit dem 12. Jahrhundert die Osterkerze mit einem gesegnetem Feuer. Aufzeichnungen über ein christliches Osterfeuer, das damals Freudenfeuer genannt wurde, gibt es aus dem 14. Jahrhundert. Auch zu diesem Zeitpunkt ging es bei dem großen Feuer mehr um das Event und das gemeinschaftliche Beisammensein. Das Feuer steht allerdings bei beiden Bräuchen symbolisch für den Heiligen Geist.

Ein Messdiener zündet in der Osternacht die Osterkerze an.
Die Kirche entzündet seit dem 12. Jahrhundert die Osterkerze mit einem gesegnetem Feuer© picture alliance/dpa

Wann wird das Osterfeuer entfacht?

Osterfeuer, die von der Kirche organisiert werden, finden meistens an dem Abend vor Ostersonntag statt. Doch auch am Ostersonntag selbst entzünden einige katholische und evangelische Gemeinden das traditionelle Osterfeuer.

Osterfeuer: Diese Regeln sollten Sie beachten

Wer ein Osterfeuer in seinem Garten machen möchte, sollte sich vorher bei der Stadt oder Gemeinde erkundigen, ob das auch tatsächlich erlaubt ist. Grundsätzlich muss dieses Vorhaben von der Stadt oder der zuständigen Gemeinde genehmigt werden. Mindestens 14 Tage, bevor das Osterfeuer entfacht wird, muss es werden, damit die Adresse sicherheitshalber an die Feuerwehr weitergeben kann.

Ist das Osterfeuer genehmigt, sind diese Regeln zu befolgen*:

  • Der richtige Zeitraum
    Grundsätzlich sind private Feuer nicht erlaubt. Lediglich an Ostermontag, Ostersonntag und Karfreitag werden in manchen Städten und Gemeinden Ausnahmen gemacht.
  • Brennmaterial
    Auf einem Osterfeuer dürfen nur unbehandelte Gartengehölze wie Pflanzenschnitt, getrocknetes Holz, Strauchschnitt oder Reisig verbrannt werden. Zu feuchtes Holz führt zu viel Rauch und kann die Nachbarn belästigen. Auch lackierte Gartenmöbel, geölte Hölzer oder gar Kunststoffe dürfen nicht verbrannt werden.
  • Feuerstelle aufbauen
    Stapeln Sie das Holz und die Zweige erst einen Tag vor dem Entzünden. Tiere verstecken sich gerne in den Holzhaufen und suchen nach Schutz. Steht die Feuerstelle mehrere Tage, ist es wahrscheinlich, dass sich Tiere in den Hölzern aufhalten.
  • Brennstoff
    Um das Osterfeuer anzuzünden, ist nicht jedes Mittel erlaubt. Benzin, Spiritus oder andere Brandbeschleuniger sind verboten. Nutzen Sie Stroh oder Reisig und lassen Sie das Feuer langsam größer werden
  • Feuerstelle nicht unbeaufsichtigt lassen
    Auch wenn der Abend zu Ende ist und das Feuer langsam ausgeht, muss eine volljährige Person die Feuerstelle beaufsichtigen, bis das Feuer vollkommen erloschen ist.

*Ohne Gewähr und Garantie auf Vollständigkeit. Informieren Sie sich im Zweifel lieber noch einmal bei der zuständigen Behörde über die Regeln und Vorschriften.

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