
Ob mit Tomatensoße, Bolognese oder Carbonara: Für Spaghetti gibt es nicht nur unzählige Zubereitungsmöglichkeiten, sie sind laut einer Umfrage von Kochboxen-Anbieter HelloFresh auch die beliebteste Nudelsorte der Deutschen. Öko-Test hat nun 37 Spaghetti-Produkte untersucht. Vor allem Bio-Nudeln kamen dabei schlecht weg.
Spaghetti im Öko-Test: Fast zwei Drittel „sehr gut“
Die gute Nachricht vorweg: Knapp zwei Drittel der getesteten Spaghetti erhielten von Öko-Test die Note „sehr gut“. Darunter sind ebenso Marken-Produkte wie die Spaghetti No. 5 von Barilla (2,09 Euro pro 500 Gramm) wie auch Discounter-Nudeln wie die Combino Spaghetti von Lidl (0,79 Euro pro 500 Gramm) zu finden.
Um den Geschmack ging es im Test übrigens nicht. Stattdessen untersuchte das Verbrauchermagazin die Spaghetti vor allem in Hinblick auf deren Inhaltsstoffe. In einem Labor wurde geprüft, ob die Nudeln Schadstoffe wie Mineralölbestandteile, Pestizidrückstände oder Schimmelpilzgifte enthalten. Bei den mit „sehr gut“ benoteten Produkten wurden diese gar nicht oder lediglich in Spuren gefunden.
Öko-Test: Bio-Spaghetti von Netto und Edeka fallen durch
Bei zwei Bio-Produkten sah das allerdings ganz anders aus: Die „Bio Bio Spaghetti“ (0,85 Euro pro 500 Gramm), die beim Netto Marken-Discount verkauft werden, sowie die Bio-Spaghetti von Edeka (0,85 Euro pro 500 Gramm) erhielten die Note „mangelhaft“ und fielen im Test durch. Grund dafür ist, dass in beiden Nudeln stark erhöhte Werte für Mineralölbestandteile sowie Spuren von Schimmelpilzgiften entdeckt wurden.
Laut Öko-Test handelt es sich dabei um „gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge)“ – also Erdölbestandteile, die sich im menschlichen Körper anreichern. Bei den Bio-Spaghetti von Edeka sei deren Wert sogar so hoch, „dass er den von der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) festgelegten Orientierungswert um ein Vielfaches überschreitet“.

Edeka kann hohen Mineralöl-Wert in Spaghetti nicht erklären
Bereits in anderen Produkten wie Butter hatte Öko-Test hohe Mineralölrückstände gefunden. Die Stoffgemische, die beispielsweise über Druckfarben von Verpackungen oder Schmierfetten von Produktionsanlagen in ein Produkt gelangen können, würden sich aber gern in fetthaltigen Produkten anreichern. Umso überraschender sei es, dass sie auch in fettarmen Nudeln nachgewiesen wurden.
Wie das Verbrauchermagazin berichtet, könne Edeka sich den erhöhten Mineralöl-Wert selbst nicht erklären. Allerdings habe das Unternehmen auch mitgeteilt, dass es bereits vor Bekanntwerden der Öko-Test-Ergebnisse den Lieferanten für die Bio-Spaghetti gewechselt habe. Das neue Produkt soll demnach ab Ende März erhältlich sein.
Zuletzt hatte Öko-Test Orangensaft untersucht. Ein Discounter nahm ein Produkt nach einem katastrophalen Testergebnis sogar aus dem Verkauf.