Speiseöl im Öko-Test 60 Prozent sind „mangelhaft“ - Testsieger von Edeka

Eine Frau gießt Speiseöl aus einer Flasche auf einen Esslöffel, den sie in der Hand hält.
Öko-Test hat 50 Speiseöle geprüft. Ein Großteil schnitt dabei nicht gut ab. © Florian Schuh/dpa
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Speiseöle gibt es in den unterschiedlichsten Sorten. Je nach Einsatzgebiet eignen sich Hanf-, Sesam- oder Kürbiskernöl besser als die klassischen Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöle. Öko-Test hat 50 Speiseöle einer genauen Prüfung unterzogen – und dabei größtenteils schwache Ergebnisse ermittelt.

Teil des Tests waren jeweils zehn Walnusskern-, Erdnuss-, Kürbiskern-, Hanf- und Sesamöle. Was Verbraucher nicht erfreuen dürfte: 60 Prozent erhielten wegen einer Belastung mit Mineralölbestandteilen die Note „mangelhaft“, ein weiteres Öl kassierte sogar ein „ungenügend“. Nur zehn der 50 getesteten Produkte wurden mit „sehr gut“ bewertet.

Speiseöl im Öko-Test: Note sechs für bekannte Marke

Im Labor wurden laut Öko-Test sowohl gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH) als auch aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Beide reichern sich demnach im Körper an und verursachen Verunreinigungen, manche der MOAH sind jedoch auch krebserregend. Das Problem: Bislang gibt es keine gesetzlich verpflichtenden Grenzwerte für die Stoffe.

Klarer Verlierer des Tests ist ein Speiseöl einer bekannten Marke: Das Mazola Erdnussöl (0,90 Euro pro 100 ml) bekam als einziges Note sechs. Grund dafür ist, dass es als einziges den von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Höchstgehalt für MOAH überschreitet. Für den Anbieter scheint das aber noch kein allzu großes Problem zu sein: Wie Öko-Test berichtet, ging die Firma Peter Kölln nicht auf einen entsprechenden Hinweis des Magazins ein.

Dass es auch anders geht, beweist Rewe: Im Rewe Bio Kürbiskernöl (2,40 Euro pro 100 ml) wies das Labor die höchste MOSH-Belastung aller getesteten Öle nach, was zu einer mangelhaften Bewertung führte. Die Supermarkt-Kette reagierte unmittelbar darauf und teilte mit, die betroffene Charge aus dem Verkauf genommen zu haben.

Speiseöl: Einer der Testsieger kommt von Edeka

Die zehn getesteten Kürbiskernöle schnitten im Öko-Test insgesamt am besten ab. Sechs Produkte erhielten die Note eins. Dass gute Qualität nicht unbedingt teuer sein muss, beweist das Edeka Genussmomente Steirisches Kürbiskernöl: Weil darin keinerlei Mineralölbestandteile nachgewiesen wurden, wurde es mit „sehr gut“ bewertet. Mit einem Grundpreis von 1,88 Euro pro 100 Milliliter ist es aber deutlich günstiger als andere Kürbiskernöle mit der gleichen Bewertung und kann daher mit Fug und Recht als Preis-Leistungs-Testsieger bezeichnet werden.

Eine Karaffe mit Kürbiskernöl steht auf einem Tisch, der mit Kürbiskernen bedeckt ist.
Kürbiskernöl schnitt im Öko-Test insgesamt am besten ab.© Andrea Warnecke/dpa

Hanföl schnitt dagegen insgesamt am schlechtesten ab. Neun der zehn getesteten Produkte bekamen Note fünf. In allen wurden stark erhöhte Mineralölbestandteil-Werte festgestellt. Dazu zählt auch das Seitenbacher Bio Hanföl (3,99 Euro pro 100 ml), das vielen Verbrauchern durch die eingängige Radio-Werbung bekannt sein dürfte.

Eine schlechte Bewertung gab es auch für das teuerste getestete Speiseöl: Das Urteil für das Byodo Walnusskernöl nativ (6,49 Euro pro 100 ml) lautete „mangelhaft“. Auch hier war ein stark erhöhter Wert für Mineralölbestandteile der Grund für die schlechte Note.

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