
Jedes Jahr treten zahlreiche Änderungen in Kraft, die direkte oder indirekte Auswirkungen auf das Leben von Millionen Verbrauchern in Deutschland haben. Aber was ändert sich 2025? Wir haben wichtige Änderungen aus den Bereichen Gesetze, Geld, Gesundheit sowie weiteren Bereichen zusammengestellt.
Was ändert sich 2025? Mindestlohn steigt auf 12,82 Euro
Gesetze: Arbeitnehmer, die zum Mindestlohn arbeiten, dürfen sich 2025 über mehr Geld freuen: Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar von 12,41 auf 12,82 Euro. Für eine Vollzeitstelle ergibt das im Schnitt (174 Arbeitsstunden im Monat) rund 71 Euro mehr Gehalt im Monat (brutto).
Viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte profitieren von einem höheren steuerlichen Grundfreibetrag. Weil dieser 2025 um 312 Euro auf 12.096 Euro steigt, bleibt mehr Netto vom Brutto übrig. Ein Beispiel: Kinderlose, die 3500 Euro brutto im Monat verdienen und keine Kirchensteuer zahlen, haben durch den höheren Freibetrag knapp vier Euro mehr im Portemonnaie.
Mehr Geld kann es 2025 auch für Minijobber geben. Die Verdienstgrenze steigt im neuen Jahr von 538 auf 556 Euro. So viel dürfen geringfügig Beschäftigte pro Monat maximal verdienen, ohne dafür Steuern und Sozialabgaben zahlen zu müssen.
Das monatlich verfügbare Einkommen kann zudem höher ausfallen, weil das Wohngeld zum 1. Januar 2025 erhöht wird. Der monatliche Zuschuss zu den Wohnkosten, den Haushalte mit geringem Einkommen bekommen, steigt um 15 Prozent, was im Durchschnitt rund 30 Euro pro Monat sind. Auch Kindergeld und Kinder-Sofortzuschlag sollen 2025 um jeweils 5 Euro auf 255 Euro (Kindergeld) bzw. 25 Euro (Kinder-Sofortzuschlag) pro Monat steigen. Durch den Bruch der Ampel-Koalition ist die Umsetzung dieses Vorhaben jedoch unsicher, weil die nötige Mehrheit im Bundestag fehlen könnte.

Ein Teil des Geldes, was Bürger durch die oben genannten Erhöhungen mehr bekommen, wird durch eine andere Gesetzesänderung allerdings direkt wieder aufgefressen: Die Bundesregierung beschloss im November 2024, dass der Beitrag zur sozialen Pflegeversicherung ab Januar 2025 um 0,2 Prozentpunkte steigt. Somit gehen dann 3,6 Prozent des Bruttogehaltes in die Pflegeversicherung. Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen jeweils die Hälfte davon. Beschäftigte ohne Kinder zahlen zusätzlich einen Beitragszuschlag von 0,6 Prozent.
Hauseigentümer könnten darüber hinaus bei der Grundsteuer stärker zur Kasse gebeten werden. Die Grundsteuerreform, die zum 1. Januar 2025 in Kraft tritt, kann für höhere Abgaben sorgen, weil die Steuer nach einem neuen Modell berechnet wird. Das kann wiederum auch Auswirkungen auf Mieter haben: Vermieter dürfen die Grundsteuer auf ihre Mieter umlegen.
Wer künftig über Gesetzesänderungen entscheidet, bestimmen die Bürger in Deutschland 2025 deutlich früher als geplant. Die eigentlich für Herbst vorgesehene Bundestagswahl findet voraussichtlich bereits am 23. Februar statt, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz die Vertrauensfrage gestellt und der Bundestag ihm das Vertrauen entzogen hatte.
Änderungen 2025: Autofahren und Heizen wird teurer
Geld: In vielen Bereichen des Lebens müssen Verbraucher 2025 mit höheren Kosten rechnen. Zum Beispiel im Bereich der Mobilität: Der Preis für das Deutschlandticket steigt nach einem Beschluss der Verkehrsminister von Bund und Ländern von 49 auf 58 Euro. Aber auch Autofahren wird teurer: Durch den Anstieg des sogenannten CO₂-Preises (von 45 auf 55 Euro pro ausgestoßener Tonne) steigt der Preis für einen Liter Benzin 2025 laut ADAC um rund drei Cent, für einen Liter Diesel um etwas mehr als drei Cent.
Der gestiegene CO₂-Preis hat aber auch Auswirkungen auf weitere Bereiche: Heizkosten werden ebenfalls steigen, wenn man sein Zuhause mit Öl oder Gas beheizt. Ein Liter Heizöl wird etwa 3,19 Cent teurer, für eine Kilowattstunde Gas müssen Verbraucher rund 0,21 Cent mehr bezahlen. Der Gaspreis steigt 2025 zudem durch höhere Netzentgelte. Auch beim Strom müssen Verbraucher im neuen Jahr tiefer in die Tasche greifen. Die Stromumlage steigt um etwa 1,3 Cent pro Kilowattstunde.

Für Briefe und Pakete steigen die Preise 2025 ebenfalls. Das Porto für einen Standardbrief wird 10 Cent teurer und kostet ab Jahresbeginn 95 Cent. Für Päckchen und Pakete werden je nach Größe 20 bis 70 Cent mehr fällig.
Wer Geld schnell überweisen möchte, hat es im neuen Jahr leichter: Alle Banken müssen im Laufe des Jahres Echtzeitüberweisungen anbieten – und zwar ohne Aufpreis. Dabei gibt es zwei Fristen: Ab dem 9. Januar 2025 müssen die Geldinstitute Echtzeitüberweisungen empfangen, ab dem 9. Oktober 2025 müssen sie sie auch selbst anbieten können.
Was ändert sich 2025? Krankenkassenbeiträge steigen
Gesundheit: Eine Überweisung ist bei den Beiträgen zur Krankenversicherung nur für die wenigsten nötig, schließlich führt sie in der Regel der Arbeitgeber ab. Der entsprechende Betrag auf der monatlichen Gehaltsabrechnung wird 2025 bei den allermeisten Beschäftigten aber deutlich höher ausfallen: Viele Krankenkassen in Deutschland haben den Zusatzbeitrag zum 1. Januar angehoben. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigt um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Viele Kassen kündigten aber bereits deutlich höhere Steigerungen an. Die Techniker Krankenkasse (TK), mit 11,8 Millionen Versicherten die größte in Deutschland, verdoppelt ihren Zusatzbeitrag beispielsweise von 1,2 auf 2,45 Prozent.
Doch nicht nur gesetzlich Versicherte müssen 2025 mehr für ihre Krankenversicherung bezahlen: Auch viele private Krankenversicherer erhöhen zum 1. Januar ihre Beiträge. Nach Angaben des Verbands der Privaten Krankenversicherung beträgt die durchschnittliche Steigerung etwa 18 Prozent. Rund zwei Drittel der Versicherten seien davon betroffen. Als Hauptgrund für die Beitragserhöhungen nennen sowohl gesetzliche als auch private Krankenversicherungen starke Anstiege im Bereich der medizinischen Leistungsausgaben.

Eine weitere Änderung im Bereich Gesundheit: Die elektronische Patientenakte, kurz ePA, wird 2025 flächendeckend eingeführt. Sie soll nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums „den Austausch und die Nutzung von Gesundheitsdaten zwischen allen behandelnden Leistungserbringern verbessern“. Zunächst wird die ePA ab dem 15. Januar 2025 in Hamburg, Franken und Teilen von Nordrhein-Westfalen getestet, einen Monat später soll sie dann bundesweit ausgerollt werden.
Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorangetriebene Krankenhausreform tritt zwar zum 1. Januar 2025 in Kraft, viele Änderungen dürften aber im neuen Jahr nicht zu spüren sein. Das neue Gesetz soll schrittweise bis 2029 umgesetzt werden. Die Bundesregierung will damit auf die schlechte Finanzlage vieler Krankenhäuser reagieren. Kernpunkte der Reform sind eine neue Finanzierung sowie größere Spezialisierung der Kliniken. Aus mehreren Bundesländern hatte es Kritik an dem Vorhaben gegeben.
Änderungen 2025: Einheitliches Ladekabel für alle Geräte
Weitere Änderungen: Die Entsorgung von Altkleidern darf ab 2025 nicht mehr über den Restmüll erfolgen. Am 1. Januar tritt in Deutschland eine entsprechende Regelung in Kraft, die auf einer Vorgabe der Europäischen Union beruht. Demnach dürfen in Zukunft auch alte Kleidungsstücke, beschädigte Textilien und Stoffreste nur noch in Altkleidercontainern und auf Wertstoffhöfen entsorgt werden. Das soll dazu führen, dass weniger Textilmüll entsteht und mehr Textilien recycelt werden können. Wie das Ganze in Deutschland umgesetzt wird und welche Folgen eine Nichtbeachtung haben kann, ist allerdings noch unklar.
Viele Elektrogeräte müssen ab 2025 einheitlich mit einem USB-C-Ladeanschluss ausgestattet sein. Die entsprechende EU-Verordnung tritt offiziell am 28. Dezember 2024 in Kraft und gilt beispielsweise für neu verkaufte Smartphones, Tablets, Kopfhörer, Digitalkameras, Navigationsgeräte oder E-Reader, die mit einem Ladekabel aufgeladen werden. Die Änderung soll dazu beitragen, die Menge an Elektroschrott zu verringern. Verbraucher profitieren davon, weil in Zukunft ein Ladegerät für alle Geräte ausreicht.