
Die älteren Semester im heimischen Amateurfußball werden noch davon berichten können. Einst wurde nicht nur bei Wind und Wetter, sondern nicht selten auch auf Schnee und Eis gespielt. Eine Spielabsage leiteten eigentlich nur Platzwarte oder Schiedsrichter ein. Ja, es gab durchaus grenzwertige Partien mit vielen Ausrutschern und blauen Flecken. „Aber geschadet hat es uns nicht“, ist dazu ein oft gehörter Satz.
Eine Überreaktion vollzog jetzt der Fußballkreis Dortmund mit einer Generalabsage des Spieltages der Senioren und des Nachwuchses in der Nachbarstadt. Völlig überzogen erscheint die Maßnahme. Wer sich etwa die Castrop-Rauxeler und Herner Kunstrasen vor dem Wochenende anschaute, konnte ahnen: Hier kann am Sonntag auf eis- und rutschfreiem Grün gespielt werden. Und so kam es auch.
Gewiss, in Dortmund wird es Sportplätze wie etwa jenen im Volksgarten in Mengede gegeben haben, auf denen noch deutliche Spuren des Wintereinbruchs zu sehen sind – und für Gefahren sorgen. Aber das traf doch wohl nur für wenige Anlagen zu.
Es konnte ja in Huckarde das Bezirksliga-Derby zwischen Westfalia und Blau-Weiß ausgetragen. In der Westfalenliga gab es das Duell des Hombrucher SV mit dem FC Iserlohn. In der Oberliga konnte der TuS Bövinghausen gegen die Spvg Vreden kicken. Das sind genügend Beispiele dafür, dass zu vorschnell gehandelt wurde.
Es häufen sich unnötig Nachholspiele an. Was wird mit diesen passieren, wenn kurz vor dem kommenden Wochenende tatsächlich Schnee auf den Plätzen liegt?
Spielabsagen vor dem Wochenende waren Überreaktion Unaufgeregte Funktionäre behielten Recht
Ein Kommentar von
Jens Lukas