
Nicht prickelnd ist es, wenn Fußball-Teams aus dem Spielbetrieb zurückgezogen werden. Allemal nicht, wenn erst wenige Spiele absolviert sind. Abmeldungen sind inzwischen aber gängige Praxis – zumindest in unteren Amateurligen. Zum ersten Oktober-Sonntag gab es durch Wacker Obercastrop III (Kreisliga B1) und SF Habinghorst/Dingen III (C2) zwei Streichresultate.
Zumindest mit Wackers Rückzug wird auch die Abstiegsfrage beeinflusst. Es dürfen Wetten abgeschlossen werden, ob es in der Kreisliga B1 überhaupt einen sportlichen Absteiger geben wird. Kandidaten für weitere Rückzüge gibt es.
Doch Rückzug ist nicht gleich Rückzug. Häufig sind es unvorhersehbare Dinge, die dazu zwingen. Die Abmeldung des SV Wacker III gehört in eine eigene Kategorie. Die Obercastroper sind zweimal nicht angetreten in den ersten sieben Saisonspielen – wegen Verletzungen und Urlaubern. Da fassten anstelle des Vereins alle Wacker-III-Spieler den Entschluss, nicht mehr weitermachen zu wollen.
Womit im westfälischen Amateurfußball ein sportlich vielleicht einmaliges Projekt endete: Eine Betriebssport-Gruppe wurde zur Mannschaft im offiziellen Spielbetrieb. Mit dem Top-Act im Sommer 2022 mit dem Aufstieg aus der Kreisliga C in die B-Liga.
Trotz allem bleiben aber Fragen. Wie etwa: War die Kreisliga B für dieses Projekt doch zu ambitioniert? Sind neben dem Westfalenliga-Team zwei B-Ligisten bei Wacker Obercastrop des Guten zuviel? Hätte der Verein hausintern Dinge anders regeln müssen? Unumstößlich ist indes: Das fußballerisch höchst ambitionierte Projekt Wacker III ist gescheitert – also Geschichte!
Das tolle Projekt „Wacker III“ ist Geschichte Es bleiben einige Fragen
Ein Kommentar von
Hermann Klingsieck