Kraftdreikampf Ein Junior bewegt 653 kg - Nicolai Rakowski vom VfB Hüls ist Meister

Nicolai Rakowski beim Kreuzheben. Der Schwerathlet des VfB Hüls ist Deutscher Meister der Junioren im Kraftdreikampf geworden.
Nicolai Rakowski beim Kreuzheben. Der Schwerathlet des VfB Hüls ist Deutscher Meister der Junioren im Kraftdreikampf geworden. © Privat
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Rund 100 Kilogramm bewegt Kraftdreikämpfer Nicolai Rakowski vom VfB Hüls mittlerweile mehr als vor zwei Jahren noch. Das hat ihm jetzt den Titel des Deutschen Meisters im Kraftdreikampf (auch Powerlifting) in der Klasse bis 74 kg bei den Junioren bis 23 Jahre eingebracht.

Erst vor drei Jahren hat der Gladbecker mit dem Kraftdreikampf angefangen, und zwar beim VfB Hüls mit Trainer Jörg Kasparek. „Der VfB war der nächste Verein“, sagt der 21-Jährige, der zurzeit Biologie in Köln studiert und auch dort lebt.

Steigerung um gut 100 kg

Seitdem hat Nicolai Rakowski stark zugelegt, im wahrsten Sinne des Wortes. „Bei meinem ersten Wettkampf Mitte 2019 habe ich ein Gesamtgewicht von 557,5 kg gehabt“, erinnert sich Rakowski. Bei der Deutschen Meisterschaft in Rottendorf bei Würzburg kam er auf gut 100 kg mehr: In der Kniebeuge bewegte er 253 kg (im ersten Versuch mit 233 kg schon neuer deutscher Jugendrekord bei Junioren und den Aktiven bis 39 Jahre), im Bankdrücken 140 kg (Landesrekord) und im Kreuzheben 260 kg (Landesrekord) – insgesamt also 653 kg.

Das brachte ihm den ersten Platz und damit den Meistertitel bis 74 kg bei den Junioren ein, versucht hatte Rakowski aber noch mehr: „Ich hatte im dritten Versuch beim Kreuzheben 273 kg, damit ich insgesamt auf 666 kg komme“, erzählt er. Wenn man schon einmal die Möglichkeit hat, geht man auf so eine Zahl“, sagt der Student mit einem Lachen.

Ein paar Zentimeter fehlen

Am Ende fehlten ein, zwei Zentimeter, der Versuch war ungültig. Somit verpasste

er den Rekord im Kreuzheben, der bei 268 kg liegt. Eine andere nationale Bestmarke holte sich Rakowski aber: 653 kg insgesamt sind neuer Deutscher Rekord, der alte lag bei 40 kg weniger. Und, als Bonbon obendrauf, gab es eine Empfehlung für den Nationalkader. „Ich habe schon mit Bundestrainer Matthias Scholz gesprochen“, sagt Nicolai Rakowski.

Die Chancen, in Zukunft für internationale Wettkämpfe wie Europa- oder Weltmeisterschaft infrage zu kommen, schätzt Rakowski als sehr gut ein. „Das müsste eine relativ sichere Nummer für mich sein“, sagt er. Denn: In der Klasse bis 74 kg starten in der Regel nicht sonderlich viele Athleten. „Für Menschen über 170 Zentimeter ist das nicht so leicht.“ Auch Rakowski selbst ist 171 Zentimeter groß, die meisten seiner Konkurrenten aber eher 165 oder weniger.

Ziel sind internationale Wettkämpfe

Nicolai Rakowski ist nicht nur sehr schnell sehr stark geworden, sondern eigentlich auch ein wenig überraschend. „Trotz des langen Lockdowns habe ich mit zwei Trainingstagen in der Woche extrem gute Fortschritte gemacht“, erzählt er. „Das ist eigentlich sehr wenig.“ Seit dem Umzug nach Köln vor zwei Jahren wird der Athlet des VfB Hüls dort von Max Eisiger trainiert, der 2019 Deutscher Meister wurde und anschließend an der Europameisterschaft teilgenommen hat. Dorthin will Nicolai Rakowski nun auch.

Rakowskis Vereinstrainer Jörg Kasparek freut sich aus mehreren Gründen: „Ich bin sehr glücklich für Nicolai, wir scheinen ihm einen schönen Einstieg in den Sport bereitet zu haben“, so Kasparek. „Er könnte ja auch für einen Verein aus Köln starten, aber er startet weiter für den VfB Hüls.

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