
Nach dem in Unterzahl gedrehten Spiel gegen BVH Dorsten (3:2) herrschte großer Jubel beim SC Marl-Hamm. Das erste von drei aufeinanderfolgenden Spitzenspielen hatten die – da schon – personell gebeutelten Hammer Löwen erfolgreich gestaltet.
Auch Trainer Henry Schoemaker freute sich – wenngleich schon mit Sorgenfalten wegen der kommenden Partien auf der Stirn. Mit gutem Grund: Schon gegen BVH Dorsten musste er Justin Hampel (Probleme mit dem Sprunggelenk), Kevin Just (Folgen einer Operation), Marcel Kopetz (Muskelfaserriss) und Timo Brummund (Flüssigkeit im Knie) ersetzen – vier Spieler, die im Vollbesitz ihrer Kräfte zur Startelf der Hammer Löwen gehören.
Sechs Ausfälle sind schon sicher
Auch am Sonntag, im Duell beim Tabellenzweiten TuS Gahlen, wird Schoemaker auf diese Spieler nicht zurückgreifen können. Und dazu gesellten sich gegen BVH noch Marcel Koch und Julien Gutt. Koch war eine Stunde lang als Antreiber im Mittelfeld Hamms Bester, grätschte dann aber unnötig einen Dorstener von hinten um und sah die Rote Karte. In Gahlen wird er zuschauen müssen. Gutt versuchte einen Ball vor dem Seitenaus zu retten, zog sich bei dieser Aktion aber einen Muskelfaserriss zu – auch er wird fehlen.
Das macht dann sechs sichere Ausfälle für den SC Marl-Hamm – eine große Bürde für das Gahlen-Spiel, auch wenn Sören Luppatsch, der vergangenen Sonntag arbeiten musste, wieder dazustößt.
Henry Schoemaker macht sich Sorgen, an der Spielweise seiner Mannschaft wird er aber nichts ändern. „Wir werden es so machen, wie wir es eigentlich immer machen: früh Druck auf den Gegner ausüben, um ihn weg von unserem Tor zu halten.“ Viele Experten zählen die Löwen zwar seit dem Transfer von Yannick Goecke zu den Topfavoriten, Schoemaker aber nicht. Von daher kommt der dritte Tabellenplatz für ihn „unerwartet“. „Wir wollen zeigen, dass wir nicht zu Unrecht da oben sind und uns nicht verstecken.“
2020 holte sich Gahlen am Feldweg eine Packung ab
Holt der SC Hamm etwas Zählbares in Gahlen, bleibt er oben mit dabei und geht in der Folgewoche ins nächste Topspiel, denn dann kommt Tabellenführer TSV Raesfeld an den Feldweg.
Dort gab es für den TuS Gahlen übrigens in der vergangenen Saison am 11. Oktober eine schallende Ohrfeige: Der TuS reiste als Tabellenführer an, bekam beim 4:0 des SC Marl-Hamm aber dessen volle Wucht zu spüren. Wenn das kein gutes Omen für den kommenden Sonntag ist…
Dass der SC Marl-Hamm ein Spitzenspiel in der Kreisliga A bestritten hat, liegt schon Jahre zurück. Häufiger kämpften die Löwen in den vergangenen Spielzeiten gegen den Abstieg. „Wobei das Team aber immer stärker war, als es die Platzierungen ausgesagt haben“, sagt der Sportliche Leiter Jan Achtelik. „Ich muss die Jungs loben: Wir haben bis zu zehn Verletzte und können uns nicht über die Qualität beschweren, da die vermeintliche zweite Reihe ebenfalls Gas gibt.“