Tischtennis Tischtennis-Hochburg im Niedergang: Kein Herrenteam mehr überkreislich

Leon Fankhänel und seine Mannschaftskameraden vom VfL Hüls haben sich aus der Bezirksliga zurückgezogen.
Leon Fankhänel und seine Mannschaftskameraden vom VfL Hüls haben sich aus der Bezirksliga zurückgezogen. © Privat
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Die DJK Germania Lenkerbeck in der Regionalliga, der TSV Marl-Hüls in der NRW-Liga – das sind mittlerweile längst vergangene Zeiten. Mit dem Rückzug der ersten Mannschaft des VfL Hüls aus der Bezirksliga am Dienstag hat der Niedergang des Tischtennissports in Marl einen neuen Tiefpunkt erreicht: Es gibt in dieser Saison kein Herrenteam mehr, das überkreislich spielt. Auch für die kommende Saison sieht es schlecht aus.

Der Hülser Teamsprecher Nils Steufmehl erklärt den Rückzug so: „Wir bekommen auf Dauer keine Mannschaft mehr zusammen.“ Von vornherein sei klar gewesen, dass es schwierig werde: „Frederick Haala ist nach Aachen umgezogen, wo er promoviert. Andreas Wolf ist am Rücken verletzt. Er dachte, er könnte wieder spielen, aber es geht nicht. Holger Vortmann schafft es berufsbedingt nicht mehr. Und Michael Bähr, der häufig Ersatzmann war, hat sich das Kreuzband gerissen.“

Bezirksklasse oder Kreisliga?

Und am vergangenen Samstag, nach dem 1:9 gegen den TuS Hiltrup II, sei das Aus klar gewesen. Für die nächste Saison muss sich der VfL entscheiden, ob er in der Bezirksklasse oder in der Kreisliga antritt.

Diese Entscheidung ist bei dem TTC Marl-Hüls und der DJK Germania Lenkerbeck bereits gefallen. Der TTC Marl-Hüls hat sein Team bereits am 16. September aus der Bezirksklasse zurückgezogen und beginnt kommende Saison neu in der Kreisliga. Dort ist seit dieser Saison bereits die DJK Germania Lenkerbeck im Spielbetrieb, die auf freiwillig auf die Bezirksklasse verzichtete.

Fusionsgespräche scheitern

Zwischen dem TTC Marl-Hüls und der DJK Germania Lenkerbeck gab es Gespräche über eine Fusion, aber die haben sich wieder zerschlagen. „Corona hat uns sicherlich nicht geholfen“, sagt TTC-Vorsitzende Karsten Kähler. „Aber seit langem fordern wir vom Verband, dass wir mit Vierer-Mannschaften spielen können. Bei den Sechser-Teams brauchen wir insgesamt mindestens zehn Spieler, um eine Saison sicher planen zu können.“

Talente haben keine Perspektive

Die DJK Germania hat mit Chris Andersen und Marcel Karst zwei große Talente in ihren Reihen, der TTC mit Sarah Osmani auch eines. Eine Perspektive bei den Erwachsenen gibt es für die talentierten Nachwuchskräfte in den Vereinen nicht.

Und ganz allgemein drückt der Schuh auch bei der Arbeit mit Jugendlichen und Kindern, wie Karsten Kähler erzählt. „Da ist der Drang, sich regelmäßig unter der Woche und am Wochenende sportlich zu bestätigen, kaum gegeben.“

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