
Bei GW Erkenschwick wartet auf die neue sportliche Leitung mit Florian Tritter und Martin Sonntag, die den zurückgetretenen Michael Blum ersetzen, derzeit eine Menge Arbeit. „Wir setzen die Gespräche mit möglichen externen Verstärkungen fort, die Michael Blum schon angestoßen hatte. Wir versuchen aber natürlich in erster Linie, unsere eigenen Spieler davon zu überzeugen, dass sie bei uns bleiben“, sagt Florian Tritter dazu. Bei einem der wohl wichtigsten Spieler im Kader der ersten Mannschaft scheinen sie damit aber erfolglos zu sein. Es bahnt sich ein Wechsel zu einem A2-Konkurrenten an.
Toptorjäger Ertan Temel, der in der ersten Saisonhälfte zehn der insgesamt 30 Tore für GWE erzielte, liegt ein Angebot von Spitzenreiter FC 96 Recklinghausen vor. Das bestätigt auch der 33-jährige Dattelner selbst, der in seiner Glanzzeit beim TSV Marl-Hüls in der Westfalenliga spielte. „Es gibt einen Kontakt zum FC 96. Aber fix ist da noch gar nichts. Außerdem will mich GWE auch nicht gehen lassen“, sagt Temel, der eine Entscheidung für Ende nächster Woche ankündigt.

Wechsel zum Nulltarif ist wohl ausgeschlossen
Auch Recklinghausens Trainer, der Waltroper Tim Braun, hält sich in Sachen Temel-Transfer noch bedeckt, spricht aber von einem „sehr guten Feedback“, das er von dem GWE-Stürmer bekommen habe. Am Nußbaumweg hört man das natürlich nicht so gerne. Tritter: „Wir wollen ihn natürlich halten, werden aber nicht bis zum Äußersten gehen. Wenn er geht, wäre das aber schon eine kleine Katastrophe für uns.“ Zum Bleiben zwingen könne man Spieler in der Kreisliga ohnehin nicht, erklärt der Sportliche Leiter.
„Ertan hat viel für unseren Verein geleistet. Doch wenn er jetzt geht, dann müssen wir natürlich schauen, ob wir ihn irgendwie gleichwertig ersetzen können. Und bei frei verhandelbaren Ablösesummen im Winter ist das natürlich nicht so einfach“, gibt Florian Tritter zu bedenken. Mit einer Freigabe zum Nulltarif zu den Hohenhorstern ist damit wohl eher nicht zu rechnen.

Im Sommer, als nach dem Trainerwechsel fast die komplette erste Mannschaft dem Verein den Rücken kehrte, da hatten sie Temels Verbleib bei GWE noch groß gefeiert und auf eine Signalwirkung auf andere Spieler gehofft. Temel selbst hatte damals bestätigt, dass mindestens fünf andere A-Ligisten – darunter auch die beiden Waltroper Klubs VfB und Teutonia SuS, aber auch damals schon der FC 96 Recklinghausen, sich um ihn bemüht hätten.
Weil er aber aus beruflichen Gründen nicht immer regelmäßig trainieren könne und weil er sich bei GWE wohlfühle, habe er sich gegen einen Wechsel im Sommer entschieden. Jetzt scheint sich die Situation geändert zu haben. Eine offizielle Anfrage seitens des FC 96 habe es aber noch nicht gegeben, versichert Florian Tritter, der in der nächsten Woche noch einmal mit Ertan Temel reden will.