Kopfstoß vom Gegner und Zuschauer-Vorfall FC 96-Chef Gerrit Haug äußert sich

Ein Herner Spieler wird vom Krankenwagen abtransportiert.
Der Herner Onur-Sahin Altay verletzte sich früh und soll beim Warten auf den Krankenwagen von einem Zuschauer unsanft am Bein berührt worden sein. © Ronald Brendel
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Beim Bezirksliga-Spiel zwischen dem FC 96 Recklinghausen und Firtinaspor Herne (4:1) standen nicht nur die Tore, sondern auch zwei unschöne Vorfälle im Mittelpunkt. Während der FC 96 sportlich wenig überzeugend, aber ergebnistechnisch deutlich gewann, sorgten ein Zuschauer und eine wahrscheinliche Tätlichkeit auf dem Platz für Aufregung.

Partie des FC 96 Recklinghausen beginnt hektisch

Das Spiel begann hektisch: Bereits in der dritten Minute verletzte sich Firtinaspor-Spieler Onur-Sahin Altay ohne Einwirkung eines Gegners am Knie. Er musste ausgewechselt werden und wartete mit ausgestreckten Beinen – eine gängige Haltung bei Knieverletzungen – auf den Krankenwagen. Während er an der Seitenlinie in der Nähe des Eingangs lag, kam es zu einem Vorfall, der das Spiel für mehrere Minuten unterbrach.

Ein Zuschauer, der dem Umfeld des FC 96 zugerechnet wird, soll den verletzten Spieler am Bein unsanft berührt haben, was zu einem lautstarken Streit zwischen Spielern, Trainern und Ordnern führte. Um für Ruhe zu sorgen, entschied Schiedsrichter Damian Kliegel, den Zuschauer durch die Verantwortlichen des FC 96 von der Anlage verweisen zu lassen.

Gerrit Haug, Vorsitzender des FC 96, nimmt den Zuschauer zumindest teilweise in Schutz: „Ich weiß nicht, ob es Absicht war. Vielleicht ist er gestolpert, vielleicht war es ein Versehen.“ Für ihn, genauso wie für die Verantwortlichen von Firtinaspor, sei die Sache abgehakt. Aber er stellt auch klar: „Wir werden mit ihm persönlich darüber sprechen. Solch ein Verhalten soll in Zukunft nicht mehr vorkommen.“

Nicht nur der FC-96-Anhänger musste die Anlage verlassen, auch eine Zuschauerin von Firtinaspor wurde aufgefordert zu gehen, um die Situation weiter zu deeskalieren. Der verletzte Spieler wurde schließlich mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht.

„Jovi“ Cirkovic trägt Beule davon

Noch deutlicher wird Haug mit Blick auf eine weitere Szene. die sich in der zweiten Halbzeit abspielte und für Tumulte sorgte: FC-96-Kapitän Jovica Cirkovic erlitt nach einem wahrscheinlichen Kopfstoß eines Gegners eine deutlich sichtbare Beule.

„Für mich war das eine klare Tätlichkeit, die den Straftatbestand der Körperverletzung erfüllt“, nimmt Haug kein Blatt vor den Mund: „Ich fände es auch in Ordnung, wenn es zu einer Zivilklage kommen würde. Dann würde so eine Sch…, die kein Mensch braucht, vielleicht auch mal aufhören.“ Haug betont jedoch, dass ein mögliches Zivilverfahren natürlich eine Sache des Spielers sei.

Jovica Cirkovic verletzte sich
Jovica Cirkovic bekam eine Kopfnuss vom Gegner.© Jochen Börger

In dem Zusammenhang verweist Haug auf den Vorfall, der sich bei der Partie Teutonia SuS Waltrop – SG Suderwich ereignet haben soll. Der Unparteiische, der die Szene nicht genau sehen konnte, zeigte dem Herner Spieler nur die Gelbe Karte. In Folge der Szene kam es zu heftigen Diskussionen zwischen den Spielern beider Teams. Schiedsrichter Damian Kliegel beorderte daraufhin die Mannschaften zu ihren Strafräumen, um die Situation zu beruhigen.

Schiedsrichter Damian Kliegel versucht zu beruhigen.
Schiedsrichter Damian Kliegel hatte viel zu tun.© Ronald Brendel

Gefallen habe Haug, wie der Schiedsrichter auf die Situation reagierte: Das habe deutlich zur Beruhigung beigetragen: „Gefallen hat mir auch, dass unsere Mannschaft trotz dieses Vorfalls relativ cool geblieben ist.“ Dass der Unparteiische die Szene nicht gesehen und daher nur Gelb gezeigt hat, sieht Haug gelassen: „Ein Schiri kann ja nicht alles sehen. Normalerweise ist dafür ein Linienrichter zuständig.“ Aber den gab es ja am Sonntag nicht. Diese kommen im Seniorenbereich meist erst ab der Landesliga zum Einsatz: „Für mich gehören Linienrichter im überkreislichen Fußball dazu. Dann hätte der junge Schiedsrichter sicher noch besser pfeifen können. Das wäre für ihn noch angenehmer gewesen.“

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