
Es läuft die Nachspielzeit im Kreisliga-Derby zwischen dem SV Hochlar 28 und Stuckenbusch. Die Sportfreunde liegen 3:4 zurück und werfen nochmal alles nach vorne. Verzweifelt rückt Torwart Hendrik Maruhn in den Hochlarer Strafraum auf und kommt bei einer Aktion zu Fall. Doch Schiedsrichter Dieter Kroll entscheidet auf Weiterspielen und pfeift kurz darauf ab.

Hochlar jubbelt über einen vom Ergebnis her knappen 4:3-Derbysieg. Stuckenbusch hadert. „Das war ein klarer Elfmeter“, ärgert sich Co-Trainer Nico Jablonka. Und Hochlar-Coach Jan Sternemann will ihm nicht widersprechen: „Wenn der Schiri da pfeift, dürfen wir uns nicht beschweren.“ Am Ende zweifelte jedoch niemand daran, dass Hochlars Sieg verdient war. „Leider haben wir die erste Halbzeit verschlafen“, so Jablonka.
Sternemann hingegen war natürlich zufrieden, gab allerdings zu, „dass wir in der letzten Viertelstunde komplett die Ordnung verloren haben.“ Lange Zeit war das mit Spannung erwartete Derby eine müde Angelegenheit. Beide Mannschaften tasteten sich ab.
Als nach einer knappen halben Stunde alles schon ein wenig einzuschlafen schien, schlug Hochlar eiskalt zu. Stuckenbusch leistete sich im Aufbau einen schlampigen Pass, den Dario Velmer erahnte. Er spielte den Ball zu Niklas Ortmann, der zum 1:0 einnetzte (27.), dass sich in der Phase keineswegs angedeutet hatte. Auch beim 2:0 wirkte die Stuckenbuscher Abwehr nicht aufmerksam. Hochlar schlug einen langen Ball, den die Abwehr zu kurz klärte.

Nutznießer war Dario Velmer, der den Ball gefühlvoll mit links in den Winkel schlenzte. Kurz vor der Pause eine knifflige Szene: Kadura erlief einen Pass und wurde womöglich gefoult. Der Schiedsrichter pfiff, zeigte jedoch nicht auf den Punkt, sondern eine Gelbe Karte. Er entschied auf Schwalbe – zum Ärger der protestierenden Hochlarer.
Auch hier räumte Sternemann ein, dass „man da durchaus Elfmeter geben kann“. Kurz nach der Pause fiel die vermeintliche Vorentscheidung. Niklas Pluta spielte Felix Kranjic frei. Doch der scheiterte an Maruhn. Die folgende Ecke wurde zunächst geklärt, aber Kranjic flankte in den Strafraum und Ortmann köpfte zum 3:0 (48.) ein.
SF Stuckenbusch im Pech
Stuckenbusch war bemüht, spielte jedoch den Ball in die Füße des Gegners. In der 68. Minute keimte nochmal Hoffnung auf. Sebastian Fricke Erzielte den Anschlusstreffer. Hochlar antwortete prompt: Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte wurde länger und länger, kam zu Jan Matena. „Lauf durch, lauf durch“ rief ein Hochlarer und gab den entscheidenden Tipp. Matena kontrollierte Ball und vollendete zum 4:1 (74.): Stuckenbusch steckte nicht auf und kam durch Kadura nochmal ran (82., 88.). Ein Hattrick, wie beim 2:4 in Röllinghausen, wollte ihm allerdings nicht mehr gelingen. Die Aufholjagd kam zu spät.