
Das muss man als Amateurverein erst emal hinbekommen: Kurz vor Schluss der Transferperiode am Dienstag ging es beim TuS 05 Sinsen fast so hoch her wie auf Schalke. „Ich habe im Verein schon gefragt, ob hier jeden Sommer so viel los ist“, stöhnte der Sportlicher Leiter Alexander Glembotzki. Der 31-Jährige ist beim Westfalenligisten bekanntlich seit einem Jahr im Amt.
Höhepunkt am sogenannten Deadline Day: Glembotzki flitzte in seinem Auto nach Duisburg-Wedau, um bei der Passstelle des Westdeutschen Fußballverbandes auf den letzten Drücker Unterlagen für einen Neuzugang einzureichen. Ein Spieler fürs offensive Mittelfeld. Der Name? „Wir werden ihn vorstellen, wenn die Spielerlaubnis vorliegt“, sagt der Sportliche Leiter. „Was ich aber sagen kann: Wir werben den Spieler bei keinem Verein ab – er ist auf uns zugekommen.“
Neuzugang ist herzlich willkommen
Fest steht: Mister X ist beim TuS 05 Sinsen herzlich willkommen. Denn der Westfalenligist hat mit dem Saisonstart zwei personelle Rückschläge hinnehmen müssen: Erst verkündete Lorenz Niedrig, seine Karriere in der Leichtathletik fortsetzen zu wollen. Der Oer-Erkenschwicker war in der Altersklasse U20 einer der besten 400-Meter-Läufer in Deutschland. Jetzt hat auch noch Mirko Grieß seinen Abschied vollzogen. Endgültig.
Aus Sicht des Klubs ist das ein „Hammer“: Nach fast drei Monaten Vorbereitung reichen mit dem Saisonstart die beiden erfolgreichsten Stürmer der letzten Saison ihre Kündigung ein. Trainer Dennis Hübner ist auf Nachfrage alles andere als amüsiert: Ihm bleiben Marius Speker, Leonard Onofaro – und der Neuzugang. „Wir arbeiten daran, unser System etwas umzustellen“, sagt Hübner.
Wochenlanges Hin und Her
Im Fall von Mirko Grieß endete nun ein wochenlanges Hin und Her, das zuletzt unfreiwillig komische Züge annahm. Dass der Angreifer sich verändern will, ist seit Wochen fester Bestandteil der Marler Fußball-Gerüchteküche. Zuletzt hieß es, Grieß stünde dem Klub wenigstens als Stand-by-Kicker zur Verfügung.
Jetzt die neueste Wendung: Der 32-Jährige hat seinen Vertrag beim TuS 05 endgültig aufgelöst. Grieß soll aber nicht zum ambitionierten Bezirksligisten VfB Bottrop wechseln, wie viele mutmaßten. Alexander Glembotzki zufolge habe der Spieler eine Ablöse des A-Kreisligisten VfL Grafenwald übermittelt.
Zwei Abschiedsspiele für Niedrig
Die Akte Grieß ist damit offenbar geschlossen, die von Lorenz Niedrig noch nicht. Am Sonntag brummt der 23-Jährige im Gastspiel bei Borussia Emsdetten eine Gelb-Rot-Sperre ab. Danach will er noch zwei Abschiedsspiele absolvieren, bevor er die Fußballschuhe gegen die Spikes tauscht: beim SC Peckeloh (12.9.) und gegen Fichte Bielefeld (19.9.). Alexander Glembotzki: „Da darf er gern noch mal vier Tore für uns schießen.“