Fußball Die meisten Trainer halten vier Wechsel für sinnvoll

In Tests möglich: Westfalia Rhynern wechselt am Mittwochabend bei der Spvgg. Erkenschwick fünf Spieler auf einen Schlag aus. In Pflichtspielen erlaubt Westfalen nur vier Wechsel. © Thomas Braucks
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Im Moment ist bei den Kickern aus dem Fußballkreis noch munteres Durchwechseln angesagt, bald hat das aber ein Ende. Im Pokal und in der Meisterschaft sind nur noch vier Wechsel erlaubt. Manche wünschen sich noch mehr als vier Wechsel, andere sehen das kritisch.

Die Profis dürfen sich sogar noch als Nummer 16 Hoffnung auf einen Einsatz machen, denn bei ihnen sind fünf Wechsel erlaubt. Ob diese Regelung auch bei den Amateuren Sinn machen würde, da sind manche skeptisch. „Mehr als vier Wechsel möchte ich bei Spielen nicht“, sagt etwa Henry Schoemaker, Trainer des A-Kreisligisten SC Marl-Hamm. „Der fünfte Wechsel wäre häufig so etwas wie eine Belohnung des Spielers.“

Taktik spielt eine Rolle

Auch Thomas Synowczik, Trainer von GW Erkenschwick (Kreisliga A), sähe mehr als vier Wechsel kritisch. „Das sieht man ja jetzt bei den Testspielen manchmal: Solche Wechsel von Trainern sind häufig taktisch motiviert“, sagt er. „Wenn ein Wechsel physisch notwendig ist, ein Spieler wirklich nicht mehr kann oder ernsthaft verletzt ist, fände ich auch fünf Wechsel in Ordnung. Wenn die Trainer damit fair umgehen würden, könnte von mir aus jeder seine halbe Mannschaft austauschen.“ So aber sind ihm vier Möglichkeiten zum Tausch lieber. „Außerdem: Wer hat schon fünf Spieler auf der Bank?“

Viele Wechselmöglichkeiten könnten Belastung steuern helfen

Man könnte annehmen, das Trainer höherklassiger Mannschaften eher für mehr Wechsel plädieren. Pierre Bendig von Bezirksligist Sportfreunde Stuckenbusch tut das auch, aber nicht, weil er viel Personal zur Verfügung hätte: „Nach dieser langen Pause sind die Jungs einfach noch nicht wieder in dem physischen Zustand, in dem sie sein sollten“, sagt er. „Ich fände es gut, wenn man für diese Saison sagen würde, es sind fünf Wechsel erlaubt, und danach wieder vier“, so Bendig.

Dieser Meinung ist auch Sven Berger (SC Herten): „Die Spieler haben fast zwei Jahre verloren“, sagt er. „Durch einen Wechsel mehr hätten mehr die Möglichkeit, Spielzeit nachzuholen.“

Kreisliga-B-Coaches wünschen sich mehr Wechsel

In den Kreisligen B und C sind zwar auch vier Wechsel erlaubt, aber die Coaches können wieder zurücktauschen. Trotzdem: Sie hätten gerne noch eine Möglichkeit mehr. „Ich habe einen recht großen Kader“, sagt Olaf Senking, der Teutonia SuS Waltrop II in der Kreisliga B trainiert. „Es kann schon einmal vorkommen, dass ich 16, 17 oder 18 Spieler zur Verfügung habe. Da wäre es schön, wenn ich die auch einsetzen könnte.“ In höheren Spielklassen müsse das eher nicht sein.

Ganz ähnlich sieht das Klaus Reichardt von der DJK SF Datteln. „Nach vielen Monaten Pause sieht man, dass viele nicht fit sind. Da wäre eine zusätzliche Option gut“, sagt er.

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