
Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Elf Freunde sollt ihr sein.“ Doch was tun, wenn die Elf nur schwer unter einen Hut zu bringen sind? Dominic Schenkel, Spielertrainer bei Eintracht Waltrop, kennt diese Herausforderung. Immer wieder fehlen ihm Spieler, sei es wegen Verletzungen oder Terminen.
In solchen Momenten ist er dankbar für Spieler wie Adnan Porovic, der normalerweise bei den Alten Herren spielt. Eigentlich wollte der 43-Jährige aus beruflichen Gründen kürzertreten. Doch als Schenkel ihn um Hilfe bat, musste er nicht lange überlegen und half regelmäßig in den Tests aus – und zuletzt sogar in der Meisterschaft in der Kreisliga B3 gegen die DJK Sportfreunde Datteln. Denn mit dem Coach verbindet ihn ein enges Verhältnis. Beide sehen sich regelmäßig, wenn der Trainer bei den Alten Herren kickt.

„Dominic ist ein anständiger Kerl und immer gut gelaunt. Wir sehen uns oft beim Training. Ich habe ihm gesagt: Wenn du Leute brauchst, sag Bescheid“, sagt Porovic. Der Routinier ist übrigens nicht der einzige. Auch Michael Düffner-Hansmann und Selim Katarci helfen ab und zu aus. Porovic hat Spaß am Fußballspielen, auch wenn es mal nicht so gut läuft.
„Es sind schon einige gute Leute in der Mannschaft. Wenn alle regelmäßig kommen würden und der Kader größer wäre, hätten wir eine richtig gute Mannschaft“, sagt er. Leider habe die Eintracht in letzter Zeit das eine oder andere Spiel verloren, „weil wir zu wenig Leute hatten und unterbesetzt waren“, so Porovic.
Adnan Porovic ist Spielmacher bei den Alten Herren
Meistens spielt er in der Abwehr, wo er sich wohler fühlt und der Mannschaft „nicht schaden“ will. „Früher habe ich Verteidiger und Libero gespielt. Als Verteidiger hat man immer wieder Phasen, in denen man für ein paar Minuten nichts zu tun hat.“ Bei den Alten Herren ist er hingegen eher der Spielmacher, der das Spiel lenkt.

Der 43-Jährige hat einen Großteil der Geschichte des noch jungen Vereins als Aktiver miterlebt. Er gehörte zur Aufstiegsmannschaft, die von der Kreisliga C in die Kreisliga B aufstieg. Zuvor spielte er für SW Meckinghoven und die zweite Mannschaft der SG Horneburg, von wo er zur Spvgg. Oberwiese wechselte, um weniger Fahrten zu haben.
Teil der Eintracht Waltrop-Geschichte
Die Verantwortlichen von Eintracht Waltrop wurden auf ihn aufmerksam, als er der Eintracht im ersten Jahr nach der Gründung in den direkten Duellen das Leben schwer machte: „Der Vorstand hat mich damals nach dem Spiel angesprochen und mir gesagt, dass der Verein in die Kreisliga C aufsteigen will“, erinnert sich Porovic an seinen Wechsel von der Spvgg.
„Den Aufstieg hätten sie aber auch ohne mich geschafft. Wir hatten einfach eine gute Mannschaft.“ Porovic hat sich schnell in den Verein integriert und viele Freunde gefunden. Vor allem Timo Sekirka kennt er sehr gut. „Der Zusammenhalt hier ist wirklich super“, sagt er.
Noch ist Porovic fit, aber er weiß, dass er nicht ewig spielen kann. Deshalb macht er sich auch Gedanken über seine Zukunft. Ob es für ihn nicht interessant wäre, Trainer zu werden, vielleicht als Co-Trainer von Dominic oder bei einer Jugendmannschaft: „Ich könnte mir das sehr gut vorstellen. Möglicherweise werde ich bald die Trainerscheine in Angriff nehmen.“